Splitterbrötchen (CCCXCVII)

Zum Jahreswechsel Görlitz wiederbesucht. Eingeschneit ist diese Stadt so kitschig-schön, dass man sich mitten im Kater-Mikesch-Land wähnt. Die vielen Leerstand-bedingten nackten Fensterhöhlen sind allerdings gelegentlich bedrückend.

Kulinarisches Highlight der Woche war ein Essen ebendortselbst im höchst angenehmen Restaurant „Lucie Schulte„. Pot au feu von Meeresfrüchten, selbstgedrechselte Kalbsbratwurst (!) mit reichlich (!!) Trüffeln (!!!), Käseauswahl, zu der ein passender Dessertwein angeboten wurde… sehr, sehr gut, dicke Empfehlung.

Den ersten Vogel des Jahres schoss Fa. Vodafone ab, die mir einen „besonders günstigen“ Mobil-Funk-Tarif andiente, der nur 200% mehr kosten sollte als der, den ich derzeit nutze.

Wäre – analog zum “Meet and Greet“ – eine über Twitter angebahnte Beziehung als “Tweet and Sheet“ zu bezeichnen?

Auf Platz zwo der kulinarischen Ranglisten „Zwischen den Jahren“ platzierte sich übrigens ganz überraschend der Ratskeller Reinickendorf. Wir waren ausdrücklich zum Gastro-Slumming (Erkennungszeichen: Groupon-Gutschein!) erschienen, aber als dann krossischer 1 Entenbraten mit lockerem Kloß und sehr gutem Rotkraut vor uns stand und der gut gelaunte Service uns auch noch einen mehr als trinkbaren badischen Spätburgunder anbot, war nix mehr zum Meckern übrig. Wir erwägen eine Wiederholungstat.

Und eine Lese-Empfehlung: „Der Fälscher, die Spionin und der Bombenbauer“ von Alex Capus. Das Buch ist sogar noch besser als der Titel.

Im Lauf des letzten Jahres sind u. a. drei Politiker ins Visier der Polizei geraten (Drogen, Kinderpornographie, häusliche Gewalt), die eins gemeinsam haben: Sie saßen in Ausschüssen, die die Arbeit der Geheimdienste untersuchen sollten. So langsam artet die Paranoia-Vermeidung in Arbeit aus.

Übrigens kann man sich auch bei einem recht einfachen Wort wie „Weltenträumer“ gravierend verlesen.

 

  1. kross & klassisch

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