Splitterbrötchen (DXXVI)

Pointen, die man erklären muss, sind keine.

Die ansonsten sehr geschätzte Fa. Bachhuber wagte diese Woche ein Tänzchen auf sehr dünnem Eis: In der Filiale Bayerischer Platz offerierte man mir eine „Stracke“ zum Sensationspreis von 3,99 Euro pro 100g. Den Ruin nicht fürchtend erwarb ich ein Stück und probierte. Im Anschnitt offenbarte sich ein dunkler Rand, der bei einer Ahlen Wurscht so nichts zu suchen hat – besonders, wenn sie noch so weich ist wie die Bachhubersche Variante, der Geschmack war wurstig plump, beinahe ohne Abgang… und das für den Preis1? Oh, oh…

Kulinarischer Wochenhöhepunkt: EIne Einladung der geduldigsten, besten Gemahlin von allen ins sehr empfehlenswerte „Esszimmer„. Man sitzt dort sehr angenehm und isst noch besser, u. a. die abgebildeten Ochsenbäckchen.

Die Grenzen zwischen Originalitätskrampf und Geschichtsklitterung verschwimmen: Die ZEIT kündigt eine Serie über die 68er an, und wovon handelt die erste Folge? Von maulenden Ossis. Doll.

Aber auch nach Nordhessen muss ich ein paar Wurst-Backpfeifen verteilen. Da sind ein paar windige Wurster auf die Idee gekommen, die Ahle Worscht vor dem Reifen zu wiegen und dem Kunden diesen Preis zu berechnen. Herrschaften, in dem Nordhessen, in dem ich aufgewachsen bin, da haben die Herren Gebauer, Wassmann, Mangold und wie sie alle hießen die Wurst auf die Waage gelegt, und das angezeigte Gewicht hat man bezahlt. Was ihr da probiert, nämlich den Kunden die Reife bezahlen zu lassen, geht gar nicht.

Foto: unlisted photographer for Screenland (Screenland, August 1930 (Vol XXI, No 4); p. 20) [Public domain], via Wikimedia Commons

Am Sonntag, dem 11.6. um 17 Uhr lese ich im Amarcord in der Handjerystr. zwei hochkomische Kurzgeschichten von P.G. Wodehouse vor. Beide Geschichten befassen sich mit den Themenkreisen „Sex & Golf & Rock’n Roll“. Rob Crouch und Emil spielen gepflegten Gitarrenjazz dazu. Der Eintritt ist frei.

 

 

  1. Meine derzeitige Lieblingsstracke von Strube kostet um die 9 Euro für ca. 600g.

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