Splitterbrötchen (DLXXIII)

Herr Spahn von der CDU sprach am Aschermittwoch: „Es ist aber nicht alles bereichernd, Zwangsheirat und Ehrenmord sind es nicht. Und da kann man doch nicht immer sagen, das ist eine andere Kultur, dafür müssen wir Verständnis haben. Das müssen wir nicht. Das ist der Unterschied zwischen Leitkultur und Multikultur.“
Lieber Herr Spahn, auch in unserer „Leitkultur“ war und ist nicht alles bereichernd. Zum Beispiel war mein Vater Mitglied der SS, war wahrscheinlich an schweren Kriegsverbrechen beteiligt und hat mich in dieser Sache mein Leben lang leitkulturell angelogen.  Mit den (vermutlichen) Verbrechen meines Vaters habe ich letztlich genauso wenig zu tun wie die meisten meiner Mitbürger türkischer Herkunft mit Ehrenmord und Zwangsheirat. Einen grundsätzlichen Unterschied zwischen den von Ihnen herbeigeschwurbelten Begriffen Leitkultur und Multikultur kann ich beim besten Willen nicht erkennen.  Spahn, Sie Denkkräppel! Haben Sie vergessen, dass Ihnen in der Grundschule gesagt wurde, dass Verallgemeinerungen meistens Quatsch sind?

Spiritueller Wochenhöhepunkt war die Stunde, die ich mir genommen habe, um in aller Seelenruhe meine Schärfsteine einzuweichen, aufzureihen und dann ein entspanntes Weilchen lang zu überlauter Rockmusik meine Küchenmesser in superscharfen Zustand zu versetzen. Das Schärfen von Messern wirkt auf mich befriedigender und entspannender als jede fernöstliche Meditationstechnik. Andererseits, wenn die Beatles damals ihre Taschenmesser geschärft hätten, anstatt zu Maharishi Mahesh Yogi zu fahren… lassen wir das.

Der Facebook-Fun-Fact der Woche: In Sachsen kamen seit 1945 genauso viel Menschen durch Haiangriffe wie durch islamistische Anschläge ums Leben.

Alexa hat mich vor einigen Tagen davon in Kenntnis gesetzt,, dass „Hab ich gepupst?“-Tag ist. Mr. Bezos sollte vielleicht die Zügel ein wenig anziehen.

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Kulinarischer Wochenhöhepunkt war ein Jägerschnitzel mit perfekten Bratkartoffeln, genossen in einer Zeitkapsel namens „Floh“ am S-Bahnhof Grunewald. Die geduldigste, beste Gemahlin von allen hatte diesen Ort für unser Valentinstags-Dinner ausgewählt. Erneut neige ich mein Haupt vor ihrer Weisheit und Kenntnis.

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Und diese TK-Kräuter hab ich Montag in der Beckerstraße beim Schrippenholen gesehen. Hoffentlich war’s das mit dem Winter.

Ich fürchte, ich habe mir auf meine alten Tage ein neues Lieblingslied zugelegt. Läuft zurzeit mindestens dreimal täglich, vermutlich öfters.

 

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