Splitterbrötchen (DCCCLXXXII)

Nicht die Impfpflicht ist gescheitert, arrogante Politiker haben eine absehbare Bauchlandung hingelegt. In zwei Jahren kommoden Durchregierens mithilfe einer von der Verfassung (aus guten Gründen, wie man jetzt sieht) nicht vorgesehenen Ministerpräsidentenkonferenz, haben Scholz, Lauterbach und Co. offenbar einfache, parlamentarische Gepflogenheiten vergessen. Wer ein Gesetz vom Parlament verabschiedet haben möchte, muss für eine Mehrheit sorgen. Wir müssen wohl wieder mehr Demokratie üben.

In Friedenau wird die Abschaffung der Maskenpflicht konsequent ignoriert. In alle Geschäften, in denen ich diese Woche eingekauft habe, trugen 99 Prozent von Kunden und Belegschaft, Maske. Find ich gut. Zumal ich jetzt seit zwei Jahren von Erkältungskrankheiten aller Art verschont geblieben bin. Das ist eine erhebliche Steigerung meiner Lebensqualität.

Kulinarischer Wochenhöhepunkt war unser Erstbesuch in der „Hafenküche“ an der Rummelsburger Bucht, ein sehr empfehlenswertes Wohlfühllokal mit ausgezeichneter Küche. Die beste, geduldigste Gemahlin von allen, die unseren Ausflug finanzierte, gönnte sich das vermutlich beste Schweinekotelette der Stadt vom Grill, ich erfreute mich an Parmesanhuhn mit Traubensauce und Blumenkohl. In ein paar Wochen, wenn man draußen sitzen kann, werden wir wiederkommen.

Patentrezepte sind üblicherweise niemals patent.

Beim Rennen um den Tweet der Woche konnte niemand diesem Meisterwerk das Wasser reichen.

Unsere derzeitige fantastische Abendunterhaltung: perfekt gemachter Brit-Kitsch vom Allerfeinsten. Ich will nicht unbedingt sagen, dass dieses Remake besser als die ursprüngliche Serie ist, aaaaber… Entscheidend ist Siegfried. Robert Hardy schien unüberwindbar, aber Samuel West hat in der aktuellen Staffel zumindest gleichgezogen. Wäre ich nicht schon Teetrinker, diese Serie würde mich zu einem machen.

Der Weg von Friedenau nach Rummelsburg war lang: Mit der BVG brauchten wir eine Stunde hin und eine zurück, und begegneten dabei gefühlt Milliarden von Menschen. Wir staunten: Was wollen denn die vielen Leute hier?. Auch Großstadt muss wieder geübt werden..

Splitterbrötchen (DXL)

Diese Woche hat die Kanzlerin sich elegant eines ihr unliebsamen Wahlkampfthemas entledigt. Mehr war nicht.

Kulinarischer Wochenhöhepunkt: Herrlicher Old-School-Eiskaffee bei Vanille & Co. Old School bedeutet beim Eiskaffee: der Kaffee muss sehr, sehr stark und sehr, sehr bitter sein, dass es einen schönen Kontrast zum Eis und zur Sahne gibt.

Blödsinniger Stolz auf nicht eingesetztes Verhandlungsgeschick bei der Verlängerung meines Mobilfunkvertrags.

„Das iPhone ist 10, mein Sohn 11 Jahre alt. Letztlich bedeutet das, dass er niemals meine volle Aufmerksamkeit hatte.“ Dave Pell1

Trainingsauftakt bei den Bayern. Ich leg mich mal zeitig fest: Platz 3. es wird zwei bis drei Saisons dauern, bis der Abgang von Philipp kompensiert werden kann.

Der Tagesspiegel fragt, ob man die „Lindenstraße“ weiterlaufen lassen oder einstellen sollte.  Ich habe vor ca. 25 Jahren das letzte Mal reingeschaut, ich bin daher fürs Weitermachen.

  1. Dave Pell schreibt Next Draft, einen der besten kostenlosen Newsletter des Internet. Ich freue mich täglich auf die neue Ausgabe, dicke Empfehlung.

Splitterbrötchen (CDXVI)

Am letzten Sonntag hat Fa. HRS durch den strunzbrunzdämlichen E-Mail-Betreff „EILMELDUNG: Heute ist Muttertag“ einen langjährigen Künden verloren.

Verwirrenderweise gibt der Katastrophenwarndienst Katwarn andauernd Bevölkerungswarnungen aus. Sollten es nicht Bewölkungswarnungen sein?

Filme wie „Mad Max: Fury Road“ zeigen eindrücklich, worauf das hinausläuft, wenn man einer Bevölkerung so etwas Unnatürliches wie eine Straßenverkehrsordnung aufzwingt.

Unverständlich, warum noch niemand den signifikanten Zusammenhang zwischen Schwarmintelligenz und Rudelbildung thematisiert hat.

Soeben vom Familientreffen aus Nordhessen zurückgekehrt, u. a. diverse Kochwurst-Kringel von Barthel, Ahle Worscht von verschiedenen Erzeugern und eine Kiste Eschweger Bier im Gepäck. Es wird langsam bedenklich.

Die Headline der Woche fand ich in einer etwas älteren Ausgabeder „OK!“: „Conchita Wurst exklusiv: Lagerfeld riecht wie meine Oma!“

Was gar nicht angeht: Dass schon zwei Bahncard-50-Inhaber tatsächlich preiswerter von Berlin nach Kassel und zurück kommen, wenn sie statt der Bahn übers Wochenende einen Mietwagen nehmen.