Drängende Fragen an Effjott

Effjott, mon cher,

eigentlicht hab ich die Rubrik „Effjotts Welt“ hier vor Jahren dicht gemacht, weil es ja doch keinen Sinn macht, an sie ranzuschwallen oder sie auf die Granatenklöpse, die Sie täglich produzieren paar klitzekleinen Fehler, die ihnen hin und wieder unterlaufen hinzuweisen. Genausogut könnte man versuchen, einem Granitblock gut zuzureden, der Effekt wäre der gleiche, wobei ich die geistige Flexibilität eines Granitblocks einen Tick höher als die Ihre einordnen würde, aber da geht es wirklich um Nuancen…

Warum ich mich wieder an Sie wende? Nun, heute früh hab ich Ihre Kolumne zum Thema dieser neumodischen Elektro-Dingelchen, dieser e-books gelesen (Als hätte ich’s nicht geahnt – Sie sind dagegen!), und da drängten sich mir spontan ein paar Fragen auf, die mich zurück in Ihre Welt katapultierten.

Sie schreiben:

„Ich hasse Bücher auf dem Display. Ich liebe Bücher, wo ich Hemingway auf seiner Schreibmaschine hacken höre. Das reale Geräusch der Buchstaben, sein papierenes Leben.“

Effjott, seit wann hören Sie Hemingway tippen, wenn Sie ein Buch lesen?
Weiß Ihr Therapeut davon?
Ist es immer Hemingway, der tippt, wenn Sie lesen, oder setzen sich gelegentlich auch andere Autoren an die Maschine?
Was ist, wenn Sie Thomas Mann lesen, der ja bekanntlich mit einem Füllhalter schrieb? Kommen dann die vertrauten Tippgeräusche, oder hören Sie nerviges Federkratzen?
Sind Sie sicher, dass jemand tippt?
Haben Sie überprüft, ob alle Wasserhähne in Ihrer Wohnung zu sind?

Wäre in Ihrem eigenen Interesse, wenn Sie bei Gelegenheit diese Checkliste abarbeiten könnten, old chum. Antworten brauchen Sie wie immer nicht. Granitblock, Sie erinnern sich.

Holdrio.