Revenge is a dish best served cold

Heute ist auf spektaktuläre und gleichzeitig unglaublich zarte, poetische Weise nach 44 endlosen Jahren die Gerechtigkeit in die Welt zurückgekehrt. 44 Jahre, nachdem England uns den verdienten Weltmeistertitel durch ein vollkommen irreguläres Tor entrissen hat (jaja, ich weiß, dass das Spiel 4:2 ausgegangen ist, dazu komme ich noch), haben wir heute die Engländer mit der höchsten Turnierniederlage ihrer WM-Geschichte aus dem laufenden Turnier entfernt. Dabei gab es eine Spielsituation, die in geradezu gespenstischer Weise an Hursts berüchtigley-Tor erinnerte. Mit drei kleinen, feinen Unterschieden.

  1. Es war ein klarer Treffer. Der von Lampard geschossene Ball setzte mindestens einen Meter hinter der Torlinie auf.
  2. Wieder war ein blinder Linienrichter am Werk. Er gab den hundertprozentig korrekten Treffer nicht.
  3. Der Treffer fiel nicht 15 Minuten vor Schluss der Verlängerung, sondern kurz vor Ende der ersten Halbzeit.

Und Punkt 3 ist der entscheidende. Unsere englischen Sportsfreunde hatten ausreichend Zeit, die ungerechte Entscheidung von Linien- und Schiedsrichter zu korrigieren, aber sie konnten es nicht. Das 4:1 (ich wiederhole gern, dass das die höchste Niederlage Englands bei einem WM-Turnier ist) ist trotz des zu Unrecht nicht gegebenen Treffers ein vollkommen korrektes Ergebnis, denn alle Treffer der deutschen Mannschaft (und natürlich das konzedierte Ehrentor) waren hundertprozentig regelgerecht, nicht so wie Hursts 4:2 in der Schlussminute des 66er Finales, das fiel, als bereits zahlreiche Zuschauer das Spielfeld stürmten und ebenfalls nicht hätte gewertet werden dürfen…
Aber genug davon.  Es ist vorbei. Nach 44 Jahren sind wir endlich und endgültig mit den Engländern quitt, das Wembley-Tor und die von ihm ausgelöste Final-Niederlage ist seit heute (sogar für mich) kein Thema mehr. Es ist jetzt endlich Geschichte.
Finally, we are at peace.