In eigener Sache: Kommentare in der Netzecke

Nachdem einem hochgeschätzten Netzecken-Stammgast ein längerer Kommentar in den Orkus gegangen ist, habe ich jetzt erst mal das bisherige Anti-Spam-Plugin deaktiviert und probiere es mit einem neuen, das ohne Captchas (diese merkwürdigen Buchstaben zum Eintippen) auskommt. Ich hoffe, dass es klappt. Danke fürs Verständnis, sorry für die Unannehmlichkeiten.
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Wieso der Pfifferling Pfifferling heißt…

Ich bin eine faule Sau. Wenn man eine fisselige, stumpfsinnige, nervtötende Arbeit wie das Putzen von Pfifferlingen vermeiden kann, dann mach ich das. Und seit ich vor ein paar Jahren vom Mehlwasser-Trick gehört hatte, wurden auch keine Pfifferlinge mehr geputzt. Paar Esslöffel Mehl in eine große Schüssel voll Wasser rühren, Pfifferllinge – lediglich von den fauligen Stellen befreit – reingeschmissen, bisschen mit den Händen durcheinandergewirbelt, abgegossen, abgebraust, fertig. Funktioniert super. Und dass man Pilze nicht waschen soll, weil das den Geschmack verwässert… geschenkt! Wer will wegen dem bißchen Geschmack stundenlang an den Pilzchen rumfriemeln?
Doch dann hab ich irgendwann mal gelesen, warum die Pfifferlinge Pfifferlinge heißen. Weil sie nämlich pfeifen sollen, wenn man sie im heißen Fett umwendet. Quatsch, dachte ich. Urban legend. Meine Pfifferlinge zischen und spratzeln im heißen Fett, gepfiffen wird nicht in meiner Pfanne sondern bei Hertha BSC!

Und dann waren vorgestern beim Supermarkt gegenüber Pfifferlinge im Angebot, die groß, schön und schon ziemlich sauber waren. Und die geduldigste Gemahlin von allen machte ihrem Beinamen alle Ehre und schabte allen Schmutz so gründlich von den Pfifferlingen, dass es keinen Sinn gemacht hätte, die Pilze noch im Mehlwasser zu baden. Und so wanderten sie furztrocken ins heiße Fett zu Speck und Zwiebel…

Pfifferling

Und dann pfiffen sie tatsächlich. Erst dachte ich, dass ich meinen Ohren nicht trauen kann, aber aus meiner Pfanne heraus pfiff es mich an. Nicht laut und gellend wie in der Fankurve, eher hoch und leise quietschend, aber es pfiff. Und als ich sie wendete, legten sie noch ein Dezibelchen zu und hörten erst auf, als sie gar waren. Und irgendwie schienen sie mir einen Tick aromatischer zu sein als sonst. Aber das kann ich mir auch eingebildet haben. Sonst würde ich ja hinfort nur noch trocken geputzte Pfifferlinge essen wollen. Und das möchte ich meiner lieben Frau nicht zumuten. Weil ich selber so ein fauler Sack bin.
[tags]Kochen, Pfifferlinge[/tags]

Was das?

Zum Ende der Netzecken-Pause bedanke ich mich bei allen Stammlesern, die geduldig gewartet haben, mit einem kleinen Ratespiel. Ursprünglich wollte ich ja meinen Urlaubsort raten lassen, aber da hätten Hande und Sebastian einen nachgerade unfairen Vorteil. Deshalb hab ich ein kleines Foto in meinem Stamm-Heurigen geschossen und frage: Was ist das für ein Teil?

Hmmmm...

Dem oder der ersten, die in den Kommentaren sagt, wofür dieses merkwürdige Objekt gut ist, schicke ich aus dem nächsten Seewinkel-Urlaub eine Postkarte. Der Rechtsweg ist – genau wie der Links- oder gar der Mittelweg – ausgeschlossen. Viel Spaß!
[tags]Urlaub[/tags]

Splitterbrötchen (VI)

Drei Jugendliche an der Bushaltestelle:
A: „Ich geh noch mal schnell in den Supermarkt, soll ich was mitbringen?“
B: „Ja.“
A: „Was denn?“
C: „Wir haben Maoam und Gummibärchen, bring irgendwas mit! Aber renn, der Bus kommt gleich!“

Steht „Kragenspeck“ eigentlich mittlerweile auf der Liste der bedrohten Wörter?

Sehr staatserhaltend, dass die ARD Sandra Maischbergers fantastische Dokumentation über Helmut Schmidt erst um 22 Uhr 45 gesendet hat. Bei einer Ausstrahlung zur Primetime wäre vermutlich eine Revolution ausgebrochen. Die Bürgern hätten sofort den Unterschied zwischen einem echten Staatsmann und den Knallchargen und Hofschranzen erkannt, von denen sie zur Zeit regiert werden. Und dann wären sie auf die Barrikaden gegangen.

„Der Teufel trägt Prada“ auf DVD ausgeliehen. Eigentlich hätte es doch irgendwem während der Herstellung des Films auffallen müssen, dass die Geschichte vollkommen aus dem Gleichgewicht geraten ist. Mrs. Streep kommt als Antagonistin hundertmal sympathischer rüber als die weinerliche, unerträglich tutige Protagonistin.

„Live Earth“ kapier ich nicht. Warum braucht man einen „Anlass“ für ein Rock-Konzert? Wird Musik besser, wenn man ein Anliegen hat? Warum ist es plötzlich anrüchig, nicht mehr und nicht weniger als die eigene Jugend zu feiern? „We are stardust. We are golden. We must get ourselves back to the garden.“ Danke, Mrs. Mitchell. Nach vierzig Jahren noch einmal Danke für die wunderbare Kühnheit und die magische Hybris dieser Worte.
[tags]Pseudoweisheiten, Tiefsinn, Wichtigtuerei[/tags]

100

Heute wäre mein Vater, Ernst Kurbjuhn, 100 Jahre alt geworden. Hätte ich – oder irgendjemand anders – ihm einmal gesagt, dass die Menschen 100 Jahre nach seiner Geburt zum Rauchen und Telefonieren auf die Straße gehen würden… Er hätte an meinem Verstand oder dem der ganzen Menschheit gezweifelt. Vollkommen zurecht, übrigens.
[tags]Kurbjuhn, Geburtstag, Vater[/tags]