Netzecken-Rätsel: Grappa im Teppich?

Gestern, beim Wein kam – Ulrike hatte mal wieder sen-sa-tio-nell gekocht und Harald ein paar exquisite Fläschchen aufgemacht, vielen Dank – wie das Gespräch auf Sternstunden des Kino- und Fernseh-Trashs. Da fiel mir ein Film ein, den ich in den Kinderjahren der Nacktsender in den Anfängen des Privatfernsehens irgendwann spät in der Nacht bzw. eher früh am Morgen auf Sat1, RTL o.ä. gesehen habe. Es handelte sich um einen Billig-Agententhriller (vermutlich europäischen Ursprungs) aus den späten sechziger oder frühen siebziger Jahren. Den Protagonisten und den Plot habe ich komplett verdrängt, der Schurke des Films ist mir jedoch unvergesslich geblieben: der spielte nämlich die ganze Zeit mit einer elektrischen Eisenbahn. Und wenn er mal über etwas nachdenken musste, ließ er sich eine Flasche Grappa kommen, trank dieselbe auf ex und wickelte sich anschließend in einen Teppich ein.
Wenn die geschätzten Leserinnen und Leser jetzt ungläubig gucken, dann wissen sie, wie gestern Abend Harald, Ulrike und die geduldigste Gemahlin von allen geguckt haben, als ich von diesem Meisterwerk der Filmkunst erzählt habe.
Google und die IMDB haben mir nicht weiterhelfen können. Jetzt müssen’s die Netzecken-Leser wissen. Wer kennt den Titel des von mir beschriebenen Films? Diejenige oder denjenigen, der in den Kommentaren als erster den korrekten Filmtitel nennt, lade ich stadnesgemäß auf einen Grappa in die Teppichabteilung des KaDeWe ein!
[tags]Trash, Kino, Grappa, Modelleisenbahn, Teppich, Thriller, gehirnalbern[/tags]

Outdoorsport

Wenn man sich durch Berlin bewegt, kommt man nicht umhin, festzustellen, dass Rauchen sich mittlerweile zur beliebtesten Outdoorsportart der Hauptstadt entwickelt hat. Vor jedem Bürogebäude, vor jeder Ladenpassage stehen nervöse, verängstigtte Raucher, gucken sich argwöhnisch um und ziehen hektisch an ihren Pausenzigaretten.
Es ist sicher nur eine Frage der Zeit, bis irgendein Vollspaten irgendeiner Partei meint, dass diese aus ihren Büros, Wohnungen und Kneipen vertriebenen Menschen nicht nur das Stadtbild verschandeln, sondern auch mit ihrer exhalierten Abluft die Feinstaubquote negativ beeinflussen. Eher Wochen denn Monate später wird die Wall AG beginnen, im Auftrag von Städten und Gemeinden auf öffentlichen Plätzen Raucherpavillons (Eintritt zunächst gegen Münzeinwurf, später – nicht zuletzt wg. Alters-Check – nur noch mit EC – oder Raucher-Card) aufbauen. Und spätestens nächstes Jahr werden dann auf den ganzen Open-Air-Festivals die Rauchwolken aus zahllosen umgebauten Dixi-Klos aufsteigen.
[tags]Raucher, Feinstaub, Unfug, Ungeheuer![/tags]

Radiobloggen

Es heißt, dass meistens ca. 50 Jahre vergehen müssen, bis man weiß, was man mit einer wirklich bahnbrechende Erfindung tatsächlich anfangen kann. Mit dem Telefon wollte man ursprünglich Musik-Übertragungen realisieren. Konrad Zuse baute den ersten Computer als Rechenmaschine. Erst Jahre nach ihrer eigentlichen Erfindung fand man man heraus, dass beides in Wirklichkeit hervorragende Kommunikations-Instrumente sind.
Ein ähnlicher Coup ist jetzt der GEZ geglückt. Sie hat herausgefunden, was man tatsächlich mit Radios machen kann. Man kann damit Texte verarbeiten, Tabellenkalkulationen bedienen, Datenbanken verwalten, Bücher setzen, Buchcover gestalten und die Buchführung erledigen. Ist doch super, was man mit so ’nem ollen Dampfradio alles machen kann.
GEZ GEbührenbescheid
Sogar bloggen kann man damit.

[tags]GEZ, Straßenraub, dummdreist, gehirnalbern[/tags]

Neuer Müllprovider

Bisher habe ich meinen Sprachmüll ja bevorzugt aus dem Hause Burda bezogen:

Nach den Meinungen und Videos geht nun der Konsum long tail. Auch das ist eine Form der self expression und sozialen Vernetzung, die das Web 2.0 ermöglicht.

Und ich war auch sehr zufrieden. Echter Qualitätsquatsch, schnell einmal quer zu lesen, ohne dass in meinem Gehirn Inhalte abgelegt werden müssen. So stell ich mir meinen Wortmüll vor, bzw. so habe ich ihn mir bis heute vorgestellt.

Denn heute will der Tagesspiegel nicht nur seinen Online-Auftritt renovieren, er hat auch die Latte für substanzlosen Sprachunfug sehr hoch gehängt:

Strategisch setzt der Verlag mit dem Relaunch auf die crossmediale Vernetzung von Online und Print. „Aus Tagesspiegel online wird einfach Tagesspiegel.de.“

Also, wenn Burda sich jetzt nichts einfallen lässt, werde ich wohl wechseln.
[tags]Tagesspiegel, Burda, Sprachmüll, Unfug, gehirntot, Ungeheuer![/tags]

Splitterbrötchen (I)

Sonntags gibt’s manchmal Milchkaffee mit Splitterbrötchen zum Frühstück, ab sofort auch in der Netzecke. Schnipsel und Gedankensplitter, die sich über die letzten Tage und Wochen angesammelt haben.

Durch Kreuzberg 36 flanierend dachte ich plötzlich: „So ein sauberes, quietschbuntes Franchise-Fastfood-Restaurant würde eigentlich ganz gut hierher passen. Wäre mal ein netter Kontrast.“

Vor 10 Tagen, beim Finale Liverpool-Milan erschien plötzlich ein Insert, das uns darüber informierte, dass Steven Gerrard bis zu diesem Zeitpunkt exaktemang 8705 Meter gelaufen war. Super! Warum wird man eigentlich nicht mehr über die Netto-Spielzeit informiert? Das war mal eine Statistik!

Am wenigsten verzeihen einem die Menschen das, was sie einem selbst angetan haben.

Wenn ich heute eine bestimmte Sorte Blogs lese, mache ich eine Zeitreise. Dann sitze ich plötzlich in den späten siebziger Jahren des vorigen Jahrhunderts am Küchentisch einer Kreuzberger WG, bekomme einen Teller Spaghetti nach Admirals Art und ein Glas ungenießbaren preiswerten Rotwein rüber geschoben, und das Wort, das am häufigsten benutzt wird, ist „Kommerzkacke“.

[tags]Pseudoweisheiten, Tiefsinn, Wichtigtuerei[/tags]

40 Jahre Sgt. Pepper

Wo wir gerade bei den Beatles sind… Heute vor vierzig Jahren wurde Sgt. Pepper veröffentlicht. In ein paar Tagen ist es dann vierzig Jahre her, dass ich die Platte zum ersten Mal hörte. Ich kann noch immer alle Lyrics auswendig.
Auf Youtube habe ich diese – leider nur vierzig Sekunden lange – Video-Perle gefunden. I hope you will enjoy the show.

[tags]Beatles, Sgt. Pepper[/tags]

Netzecken-Beatles-Rätsel: Wer findet den Fehler?

Der Erfolg der mittlerweile beinahe zahllosen Doppelgänger- oder Stellvertretershows wird mir wohl auf ewig ein Rätsel bleiben. Ich weiß einfach nicht, warum ich Eintritt bezahlen soll, nur um Künstlern zuzusehen, die andere Künstler nachmachen, die deutlich origineller und populärer sind als sie selbst. Aber bitte, auf mich als Publikum sind die Herrschaften ja nicht angewiesen, und deshalb jagt man im Neuköllner Estrel die nächste Sau durchs Dorf die wehrlosen Beatles auf die Bühne.
Beatlesdoubles im Estrel

Und obwohl man den Herrschaften auf dem Plakat eine gewisse Ähnlichkeit mit ihren Vorbildern nicht absprechen kann: Das Plakat enthält einen gravierenden Kopierfehler, den man auf einem Foto leicht hätte vermeiden können. Wer sieht’s zuerst? Der- oder diejenige, die in den Kommentaren den Fehler als erste/r nennt, erhält ein Foto der „Fab Four“ mit von mir persönlich gefälschten Originalunterschriften.
[tags]Beatles, Estrel, Doppelgänger, Schwachsinnskonzept, Fehler[/tags]