Splitterbrötchen (CMLV)

Ich hatte diese Woche mehrere vielversprechende Romanideen. Vielleicht sollte ich Titelschutz für „Ich weiß, was du in der großen Pause gemacht hast!“ anmelden.

Der Tagesspiegel veröffentlicht mit bewundernswerter Ausdauer Meldungen von britischen Geheimdiensten. In der Redaktion scheint kein Le-Carré-Leser das Sagen zu haben.

Thema kulinarischer Wochenhöhepunkt: es war mal wieder Zeit für ein Filetto Gorgonzola beim Lieblingsitaliener.

Der öffentliche Diskurs, den Politiker und Leitmedien derzeit führen, hat bedenklicherweise immer weniger mit dem zu tun, was den Rest der Öffentlichkeit bewegt.

Falls jemand wissen möchte, wie’s beim FC Bayern weitergeht: Es gibt ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit Leverkusen, drei Tage vor Saisonschluss liegen beide Vereine gleichauf. Um ein Zeichen zu setzen, verlängert der FC Bayern den Vertrag mit Tuchel vorzeitig, daraufhin gehen die letzten drei Spiele verloren, Leverkusen wird Meister. Daraufhin wird ein Umbruch in der Mannschaft eingeleitet, der FC Bayern gibt richtig Geld aus und tauscht den halben Kader aus. Tuchel startet voller Optimismus in die neue Saison, holt aus fünf spielen sieben Punkte und wird gefeuert. Anschließend kauft der FC Bayern für eine hohe zweistellige Millionensumme Xabi Alonso aus seinem Leverkusener Vertrag raus. Herbstmeister wird Dortmund, der FC Bayern rangiert mit Alonso auf Rang neun. Alonso verliert die Auftaktpartie zur Rückrunde und wird gefeuert. Dann holt der FC Bayern Julian Nagelsmann zurück.

Wo wir beim Tagesspiegel sind, auf deren Website steht heute „ChatGPT kann manches besser als eine Lehrkraft.“ Das kommt wohl auch vom britischen Geheimdienst.

Splitterbrötchen (CMLIV)

Wo bleiben eigentlich die Lebkuchen? Ist wieder was mit den Lieferketten?

Wer ein Risotto mit Rote-Bete-Saft zubereitet, hat die Kontrolle über sein Leben verloren.

Kulinarischer Wochenhöhepunkt waren selbstgezimmerte Kaspressknödel, einmal mit Salat…

… das nächste Mal mit Brühe. Ich war überrascht, wie einfach die zu machen sind. Die Basis ist ein Semmelknödelteig, um dessen Konsistenz man sich nicht groß zu scheren braucht, da die Biester ja in der Pfanne braun gebraten werden und nicht im kochenden Wasser zerfallen können. Es ist sogar gut, wenn der Teig ein wenig zu flüssig ist, dann werden die Knödel lockerer,.

Der Runner-Up verdient auch Erwähnung, ein wirklich sensationell leckeres Schoko-Törtchen vom „MIkro Café“ in der Schlossstraße.

Triumph meiner Jugendlichkeit: Ich bin am Dienstag zweimal am „Beratungsstand Seniorensicherheit“ der Berliner Polizei auf dem Walther-Schreiber-Platz vorbeigegangen und NICHT angesprochen worden. I’m still standing!

1975, drei Jahre nach den Olympischen Spielen, bin ich nach München gekommen, da war der gewaltige Schub, den diese Stadt durch die Spiele bekommen hat, noch deutlich spürbar: München war damals eine der modernsten, zukunftsträchtigsten Städte Europas. Nur: München war bereits vor der Bewerbung um die Spiele eine funktionierende Großstadt, so dass es möglich war, die Bevölkerung für die Spiele zu begeistern. Doch das war eine andere Zeit, und es waren (noch) andere Spiele. Eine Stadt, in der die Infrastruktur seit Jahren zerbröselt, baufällige Schulen vor sich hin gammeln, soziale Zuwendungen drastisch zusammengestrichen werden, der ÖPNV allenfalls heftig knirschend funktioniert, in der man monatelang auf einen Termin „beim Amt“ warten muss (die Liste lässt sich beliebig verlängern), wird ihre Bürger nicht von einer Bewerbung überzeugen können. Im Gegenteil: Wenn man den Menschen jahrelang „Für eure Belange ist kein Geld da.“ gesagt hat und plötzlich ordentlich Schotter in die Hand nimmt, um den millionenschweren IOC-Korrumpels in den Arsch zu kriechen, könnte das auf unschöne Art sehr spannend in der Stadt werden.

Mediathek-Empfehlung: Drei Sendungen „Wie isst Deutschland/Schweiz/Österreich?“ mit Wladimir Kaminer. Großes Tennis: „Das Kassler-Tier stammt auch aus der Region?“

Merkt ihr Knalldeppen wirklich nicht, dass die AfD am meisten davon profitiert, wenn ihr euch ständig auf unterirdischem Diskurs-Niveau gegenseitig skandalisiert?

Gelegentlich äußert man profunde, geradezu ikonische Sätze, während niemand zuhört. Dann entsteht Komik.

Splitterbrötchen (CMLIII)

Für artgerechte Tierhaltung! Gegen Flutlichtmasten!

Seit Ingo Lenßen seine Anweisungen mit dem Smartphone erteilt, gilt die Digitalisierung in Deutschland als vollzogen.

Ich war sehr traurig, als ich erfuhr, dass Jürgen Kluckert gestorben ist. Es war die reine Freude, mit diesem Mann Theater spielen zu dürfen. Und was haben wir in der Garderobe gelacht…

Kulinarischer Wochenhöhepunkt war Kabeljau mit (erstaunlich aromatischem) Mini-Grünspargel auf Blumenkohlpüree. Das gab’s für mich beim Geburtstagsessen der besten, geduldigsten Gemahlin von allen im Pastis.

Bester Anwaltsname: Bertolt R. Brecht.

Hexerei ist keine Geschwindigkeit.

Wäre da nicht der Schaden, den sie anrichten, müsste man die Grünen für die Kaltschnäuzigkeit und Konsequenz, mit der sie ihre Klientelpolitik durchziehen, glatt bewundern.

Ist das nicht doch etwas merkwürdig, wenn ein Sender sein Publikum vor den eigenen Angeboten warnt?

 

Splitterbrötchen (CMLII)

Da unternimmt der FC Bayern München mal etwas gegen den Fachkräftemangel, und dann ist es auch wieder nicht recht.

Kultureller Urlaubshöhepunkt: die Lektüre von „Die Morde von Pye Hall“ (Anthony Horowitz). Ganz große, großartig verrätselte Krimi-Kunst für den Whodunit-Fan, ein Riesenspaß. Ich wühle mich gerade durch das zweite Buch der Reihe, „Der Tote aus Zimmer 12“, ebenfalls ein Pageturner der Sonderklasse. Und ein Fest für Sparfüchse: Da die Protagonistin eine Lektorin ist, die in einem Roman ihres Star-Krimi-Autors nach Hinweisen auf einen echten Mord sucht, bekommt man zwei Krimis in einem.

Ich habe übrigens endlich mein Idealgewicht erreicht. Wenn ich die die liebevoll gehegten Andenken an herausragende Leistungen meiner Lieblingsköche und die wertvollen Ablagerungen internationaler Spitzenweine abziehe. Um den höchst geschätzten Bonetti zu zitieren: „Unsere Körper haben mehr gekostet als ein Ferrari.“

Wenn mir 1966 jemand gesagt hätte, dass der Kapitän der englischen Nationalmannschaft mal in der Bundeslaga spielen würde, hätte ich ihn für verrückt erklärt.

Weltidee! Ratespiel über alkoholische Getränke, Name der Sendung: „Wer wird Promillionär?“

Seit dem folgenden Tweet freue ich mich doch sehr auf die Partie gegen Heidenheim.

Ich verstehe diese Rufe nach einem starken Staat, der alle möglichen Dinge reglementiert, immer weniger. Ihr wollt euch allen Ernstes von Leuten Vorschriften machen, die zigtausende Euro für Visagisten und Fotografen ausgeben, um glaubwürdig zu wirken?

Es war wieder unglaublich schön in Podersdorf.

Und es dauert nur noch zehn Monate, dann fahren wir endlich wieder dorthin!

 

Splitterbrötchen (CMLI)

Zumindest ein Gutes hat es, wenn man über sechzig ist: Die Midlife Crisis ist echt kein Thema mehr.

Wenn ein Argument nur stimmt, wenn derjenige, der es vorbringt, die richtige Identität hat, stimmt meistens etwas mit dem Argument nicht.

Der DFB ist das Problem. Völler und Co. haben nicht realisiert, dass sie mittlerweile alte Säcke von vorgestern sind, und dass ihnen nur noch andere alte Säcke auf die Schultern klopfen. Es muss wieder einer wie Klinsmann kommen, der den Laden auf den Kopf stellt.

Wo Wind ist, ist auch Schatten.

Es ist nicht nur furchtbar gemein, Bergsteiger zu braten, es ist bestimmt auch ungesetzlich!

Kulinarischer Wochenhöhepunkt war ein mit verschiedenen Tomatenzubereitungen und Sauerrahm bestrichener „Sommer-Langos“ im Lokalaugenschein. Fotos folgen.

Man trinkt ja auch immer verzweifelt gegen die Verdunstung an.

Auch im Burgenland verläuft die Digitalisierung eher schleppend…

Was viele Segler nicht wissen: „Fock“ schreibt man vorne mit Gorch.

Vielleicht hat man die Schreibmaschinen-Technologie vorschnell verworfen. Immerhin wurde das, was man geschrieben hat, in Echtzeit gedruckt.

Man muss Gegner Ernst nehmen, um sie bezwingen zu können.

Splitterbrötchen (CML)

Seine erste E-Mailadresse vergisst man nicht. Es sei denn, man war bei Compuserve.

Wenn jemand sich einer bestimmten Gruppe zuordnet, repräsentiert er sie noch lange nicht, egal, wie laut er schreit.

Wenn du keinen Nachnamen mehr brauchst…

Früher gebräuchlicher Ausdruck für das Hauptquartier der Schutzpolizei: Schupolitur.

Kulinarischer Wochenhöhepunkt war die jährliche Aufschnittplatte vom Mangalitza. Fotos folgen.

Ein weiterer Kollateralschaden der Digitalisierung: das Durchschlagspapier.

Kalauern ist ein way of life.

Manchen Menschen geht es auf den Zeiger, wenn Linke links sind. Anderen Menschen geht es wiederum auf den Zeiger, wenn Konservative konservativ sind. Das ist kein Grund zur Aufregung, das muss so.

 

 

Splitterbrötchen (CMXLIX)

Immer wieder bringt Rammstein den Investigativjournalismus ans Limit: „Laut ‚Berliner Zeitung‘ fand am Sonntagabend eine inoffizielle Aftershow-Party am Alexanderplatz statt, die jedoch nicht von der Band organisiert gewesen sei und an der die Bandmitglieder auch nicht teilgenommen hätten.“ (Tagesspiegel Online, 17.07.2023)

CDU-Linnemann macht richtig Spaß! In 16 Jahren Merkel die Infrastruktur dieses Landes inkl. Justiz richtig runterrocken und dann Schnellgerichte für Freibadrandalierer fordern. Wo soll denn der dafür nötige Apparat plötzlich herkommen, du Spezialist?!

Phänomen der Natur: das Sekundenschaf, eins der kurzlebigsten Tiere überhaupt.

Hat Schimpfwortpotenzial: der Begriff „Nebenerwerbsbauer“.

Eilmeldung: Leander Haussmann hat überraschend die irische Staatsbürgerschaft beantragt. Er nennt sich ab sofort O’Leander Haussmann.

Der Tweet der Woche:

Kulinarischer Wochenhöhepunkt war ein Rinderschmorbraten vom Steppenrind mit Semmelknödeln und Dill-Rahm-Fisolen in der „Dankbarkeit„. Fotos folgen.

Weinentdeckung der Woche war ein Wiedehopf.

Meine Karriere als T-Shirt-Designer nimmt Fahrt auf. Mit dieser neuen Kreation…

… die das Lebensgefühl meiner Generation präzise erfasst (auf der Rückseite des Shirts steht „Wenn Sie den Gag verstanden haben, sind Sie alt“), habe ich auf der „Langen Nacht der Podersdorfer Weine“ gewaltig abgeräumt.

Splitterbrötchen (CMXLVIII)

Dustin Hoffman kennt man ja, aber Dustin Thewind? Wer soll das sein?

Je älter man wird, desto mehr Tote schauen einem über die Schulter.

Das ist diese neue Achtelsamkeit, von der jetzt alle reden:

Astrid hat auf Twitter nach den Lieblingsessen ihrer Follower gefragt. Nach kurzem Nachdenken lautete meine Antwort: „Stück Ahle Worscht aus Hausschlachtung, Scheibe ungesäuertes Bauernbrot“ Auch nach längerem Nachdenken fällt mir kein Essen ein, das bei mir mehr Emotionen hervorrufen könnte.

Ein bisher nur aus dem Maschinenraum bekanntes Phänomen hat meine Netzecke erreicht: Ich sehe jetzt auch Gesichter.

Hatte der Adjutant, der mit Blondie Gassi gehen musste, eigentlich auch eine entsprechend Bezeichnung, also sowas wie „Führerhundeführer“?

Kulinarischer Wochenhöhepunkt war ein Cordon Bleu. Foto folgt.

Veganes Englisches Frühstück. Das Ende ist nah.

Mein lieber Freund Ulli gab mir diese Woche einen der wertvollsten Tipps überhaupt: Wenn bei Stadtführungen ein Reiterdenkmal erklärt wird, immer nach dem Namen des Pferdes fragen.

 

 

Splitterbrötchen (CMXLVII)

Wenn ich einen Lufthansa-Flug gebucht habe, der von einer anderen Fluggesellschaft durchgeführt wird, kann ich dann
a) meine Bordkarte wie gewohnt komfortabel in der Lufthansa-App anzeigen lassen oder muss ich
b) die App der anderen Fluggesellschaft installieren, um dort die Bordkarte anzeigen zu lassen?
Die Antwort „b“ ist widersinnig und unlogisch, deshalb ist sie richtig.

Kulinarischer Wochenhöhepunkt waren das erste Speckbrot und der erste Welschriesling des Jahres. Fotos folgen.

Auch ich fühle mich oft durch gedankenlos auf dem Trottoir abgestellte E-Scooter gestört. Allerdings sind bei diesem Phänomen nicht die E-Scooter das Problem, sondern ihre Benutzer.

Name für den Protagonisten einer Action-Thriller-Serie: Max Volume.

Die Frage „Muss ich einen kaputten Aufzug akzeptieren?“, die der Tagesspiegel in einer Headline stellt, verstehe ich nicht. Wenn ein kaputter Aufzug Persönlichkeiten wie Dr. Cooper und Dr. Hoffstetter nicht geschadet hat, warum sollte er dann mir schaden?

Ich denke, Peter Glaser und die Japaner haben recht. Das wird wohl so sein.

Dieter Nuhr hat auf Facebook einen sehr lesenswerten Post über die Versuche einiger Medien, ihn als „rechts“ abzustempeln, geschrieben, Man kann Dieter Nuhr sicher einiges vorwerfen (In der Pointenvorhersehbarkeit spielt er durchaus in einer eigenen Liga) und ihn mäßig komisch finden, rechtes Gedankengut verbreitet er auf keinen Fall.

Lieblingslacher der Woche: „Herr Ober, in meiner Suppe schwimmt ein Frosch!“ – „Das ist Rosenkohl.“ – „Rosenkohl? Komischer Name für einen Frosch!“

Menschen, die den Staat auffordern, mehr Dinge zu verbieten, fallen oft aus allen Wolken, wenn sie herausfinden, dass sie selbst es sind, denen der Staat diese Dinge verbietet.

 

Splitterbrötchen (CMXLVI)

Jedem Zauberer wohnt ein Anfang inne.

Chuck Norris wäre nach Moskau gekommen.

Heutzutage muss wirklich alles zertifiziert werden:

In Frankreich wurde ein Hellseher-Dienst wegen Verstoß gegen die DSGVO zu einer saftigen Geldstrafe verurteilt. So weit, so gut. Mich beschäftigt jedoch die Frage: Wofür braucht ein Hellseher Internet?

Superspannender neuer Beitrag zu meiner weltweit unglaublich beliebten Fotoserie „Die beste, geduldigste Gemahlin von allen fotografiert Dinge.“ Heute: der Eschweger Maienzug.

Der Satz ‚Sowas hat es früher nicht gegeben!“ ist von wunderbarer Idiotie.

Skizze aus dem deutschen Gesundheitswesen: „Da müssen Sie zurück zu Ihrer Hausärztin gehen, die muss über das Internet einen Dringlichkeitscode aktivieren, und dann können Sie sich über die 116117 einen früheren Termin bei uns geben lassen.“

Sie lassen es nicht, sie lassen es nicht…

Vor zwei Jahren hab ich noch gesagt: „Steven, Harrison ist zu alt!“

Kulinarischer Wochenhöhepunkt waren vier grobe, ungebrühte Bratwürste von verschiedenen Eschweger Erzeugern, die ich rund ums Johannisfest genießen dürfte. Nobody does it better. Da ich im Einhändig-Bratwurst-Fotografieren noch starke Defizite habe, zeige ich den Runner-Up, ein perfektes Entrecote von „Schubarts Höhe„.

Zusätzlich zum medium gegrillten Steak wird einem dort noch eine der schönsten Aussichten auf Eschwege serviert.

Aus der Schweiz ist noch nie etwas Gutes gekommen, ausgenommen der Sonderzug mit der Deutschen Nationalmannschaft nach dem Triumph 1954.