Splitterbrötchen (MXXVIII)

Ist es nicht ganz merkwürdig, dass George W. Bush jr. einem in der Rückschau plötzlich als gebildeter, reflektierter Staatsmann erscheint?

Bei einer Übersetzung stieß ich auf den Begriff „crack apple“ und tippte bei Google „Crack apple auf deutsch“ ein. Dann schlug Geminis große Stunde: „Wenn du wissen möchtest, wie du die Sprache auf einem Apple-Gerät auf Deutsch umstellen kannst, findest du hier die entsprechenden Schritte …“

In Kanada versteht man es, Prioritäten zu setzen: Hockey first!

Kaum jemand hat das Aussterben des Worts „Sendeschluss“ bemerkt.

Menschen, die ständig beteuern, wer sie sind und wofür sie stehen, erfüllen mich mit großem Misstrauen.

Kulinarischer Wochenhöhepunkt war ein rundum perfekter Backfisch mit knusprigen Rosmarinkartoffeln und ausgezeichneter hausgemachter Remoulade im „Let’s Go Sylt“ am Kurfürstendamm.

Ich habe dieses Lokal idiotischerweise jahrelang gemieden, weil ich es für eine Touristenfalle hielt. Dämlich. Hier bekommt man frischesten Fisch, einfach aber perfekt zubereitet, meist gegrillt. Der Service ist freundlich, es gibt einen fantastischen offenen Riesling von Pfaffmann … würden die Touristen bitte weitergehen, hier gibt es nichts zu sehen, nur zufriedene Berliner. Gehen Sie nach Mitte, da ist ordentlich Krawall, da können Sie sich amüsieren!

Der Runner-Up zum kulinarischen Wochenhöhepunkt war interessanterweise das beinahe gleiche Gericht: „Fish and Chips“ im „Dolden Mädel“ am Mehringdamm. Ebenfalls sehr schmackhaft, aber die mehr in Richtung Panade gehende Kruste im „Sylt“ hat mir besser geschmeckt als der klassische Bierteig in Kreuzberg, wo die Chips auch wirklich gut waren, aber nicht ganz so saftig wie die Rosmarinkartoffeln vom Kurfürstendamm1. Die Einschätzung des Gurkensalats habe ich selbst-ver-ständlich der führenden Expertin für diese Speise überlassen, der besten, geduldigsten Gemahlin von allen.

Halsatmer-Fun-Fact: Sie sind total genervt von NGO-Drückern2, die Sie in der Fußgängerzone anbaggern, um Ihnen Fördermitgliedschaften auf- und möglichst dicke Spenden abzuschwatzen? Legen Sie sich ein Tracheostoma zu und das Problem ist umgehend gelöst. Es traut sich keiner mehr, Sie anzusprechen. Für Sie getestet!

Wissen Sie, mit welcher pfiffigen Marketingmaßnahme ich als Restaurantinhaber von Fischrestaurant auf Steakhaus umstellen würde? Überall Schilder aufhängen: „Achtung! Fisch gestrichen!“ Hahahahaha!

Ratlosigkeit angesichts dieser Serie. Geht es jetzt um die Digitalisierung oder doch um trashiges Hormongedöns?

Als ich „Ein Quantum Trost“ zum ersten Mal gesehen habe, war ich nicht enttäuscht, sondern eher ein bisschen unterwältigt, Tja, Craig hat „seinen“ Bond gefunden, und jetzt beginnt man, die Formel zu wiederholen und auszuschlachten, dachte ich damals. Ich muss mich, nachdem ich „Quantum“ mittlerweile mehrmals angeschaut habe, total revidieren, der Film streitet sich mit „Skyfall“ um den zweiten Platz hinter „Casino Royale“ in der Rangliste meiner Craig-Bonds. So viele stimmige Details, die mir beim ersten Anschauen entgangen sind, geben dem Film eine zweite erzählerische Ebene, auf der man tatsächlich Bonds Entwicklung nachvollziehen kann. Sehr gut gemacht.

  1. Guter Buchtitel!
  2. Amnesty, Unicef, WWF, alle High Roller sind ja dabei!

Ein Gedanke zu „Splitterbrötchen (MXXVIII)

  1. „Kaum jemand hat das Aussterben des Worts „Sendeschluss“ bemerkt“
    … ich vermisse ihn jeden Tag aufs Neue.
    Man hätte ihn frühzeitig auf Smartphones ausweiten sollen. Die Welt wäre eine bessere.
    Gruß, Jens

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