Splitterbrötchen (MIX)

Alle fragen, wo denn gestern, bei der Eröffnung von Notre-Dame und den flankierenden diplomatischen Kontaktaufnahmen, der Bundeskanzler war. Das muss man nicht fragen, das weiß man doch: Scholz war mal wieder ganz bei sich selbst.

Frau Herzbruch ist Kommunikationsprofi. In den letzten Tagen hat sie zwei extrem lesenswerte Analysen zur Lügerei der FDP geschrieben, hier und hier können Sie’s lesen.

Die Frage der Woche stellte Gerhard Matzig in der SZ (zitiert nach Perlentaucher): „Wenn das Geld nicht im Militär steckt, nicht im Katastrophenschutz, nicht in der Autobahn, nicht in Brücken, die halten, nicht in Zügen, die fahren, nicht in Fahrradwegen, nicht im Wohnungsbau, nicht im Osnabrücker VW-Werk, nicht in regenerativer Energie und nicht im Geldbeutel der Pflegekraft mit Migrationshintergrund: Wo ist eigentlich das ganze Geld?“

„Ein Vorteil von KIs ist auch, dass sie z. B. nicht an Schizophrenie erkranken können.“
KI von DHL: „Halt mal mein Bier…“

Noch eine Empfehlung: Wenn Sie Spionage-Thriller mögen und „Der Repair-Club“ von Charles den Tex noch nicht gelesen habe, holen Sie das umgehend nach. Das ist Intrige auf dem Niveau des Großmeisters aller Klassen mit haargenau dem Punch, den der Großmeister aller Klassen in seinen letzten Büchern verloren hatte.

Der zündende Wortwitz der Woche:
„Want a piece of German marzipan bread?“
„Stollen?“
„No, I bought it this morning.“

Wer in seiner Küche von einem Politiker angesprochen wird und den nicht sofort achtkantig rauswirft, hat die Kontrolle über sein Leben verloren.

Was nicht jeder weiß: Wie wichtig beim Lesen der täglichen Post die artgerechte Briefhaltung ist. Geschäftsbriefe müssen anders gehalten werden als die Privatpost, Drucksachen anders als Behördenschreiben, sonst drohen verheerende Lesefehler!

Der kulinarische Wochenhöhepunkt war ein wunderbarer, butterzart geschmorter Ochsenschwanz, den liebe Freunde für die geduldigste, beste Gemahlin von allen und mich zubereitet hatten.

„Links“ war mal der „Walk on the Wild Side“: schlau, cool, sexy, gerne gefährlich. Heute erlebe ich Menschen, die sich als links bezeichnen, als Zeitgenossen, die ängstlich darauf bedacht sind, bei ihren Kumpels nur ja nicht anzuecken. Als Spießer, die ihre Spießigkeit der ganzen Welt aufdrücken wollen. Ich frage mich ratlos, wann da eigentlich was passiert ist.

In und um Notre-Dame scheint übrigens niemand gefragt zu haben, wo Scholz eigentlich ist. Es scheint ihn niemand vermisst zu haben.

Mutters Essen: Knödel mit Geschichte

Das Leibgericht meines aus Ostpreußen stammenden Vaters wurde in unserer Familie nur „Knödel“ genannt. Es handelte sich um mit gekochtem Rindfleisch angereicherte, flache Kartoffelknödel aus rohen und gekochten Kartoffeln, „halb und halb“, wie man sagt. Merkwürdigerweise steht dieses Gericht in keinem der mir bekannten ostpreußischen Kochbücher, und auch in der Ostpreußen-Ecke des Internet konnte ich es nicht auftreiben. Dort finden sich nur „Königsberger Keilchen“ bzw. „Knödel aus Goldap“, beides mit „Halb und Halb“-Knödeln, jedoch mit gebratenem Schweinefleisch, das separat dazu gereicht wird. Im Raum Salzburg findet sich jedoch ein Gericht namens „Restl-Knödel“, das „unseren“ Knödeln ähnelt, jedoch auf Semmelknödel-Basis zubereitet wird. Im 18. Jahrhundert kam eine größere Zahl Einwanderer aus Salzburg nach Ostpreußen, die haben das Rezept wohl mitgebracht und Kurbjuhns haben’s dann abgewandelt.

Es braucht
1 Packung Kloßteig „halb und halb“ aus dem Kühlregal1
Rindfleisch (Beinscheibe z. B.)
Suppengrün
Zwiebeln
Knoblauch

Aus Rindfleisch und Suppengrün eine kräftige, klare Brühe kochen. Das Rindfleisch abkühlen lassen, kleinschneiden und ca. 300g davon mit dem Kloßteig, dem auch noch weichgedünstete Zwiebeln und etwas Knoblauch hinzugefügt werden, verkneten. Flache Knödel in Handteller-Größe formen und in der gerade nicht mehr kochenden Brühe gar ziehen lassen. In einer Terrine zu Tisch bringen.

Klingt simpel? Ist simpel, wenn man den fertigen Kloßteig nimmt. Durch das Rindfleisch bekommen die simplen Kartoffelknödel zusätzlich Geschmack und eine sympathische  Deftigkeit. Ich aß das durchaus gern, am liebsten hab ich zu Hause zugelangt, wenn am nächsten Tag die übriggebliebenen Knödel halbiert und in der Pfanne braun gebraten wurden. Es blieben jedoch selten welche übrig, denn diese Knödel waren das Lieblingsessen meines Vaters und meines lieben Bruders Matthias. Dazu gibt’s eine Geschichte.

Mein Vater war mit einem formidablen Appetit gesegnet. Ein Rührei aus sechzehn Eiern zu verdrücken, war für ihn kein Problem, im Gegenteil, hinterher schmierte er sich noch ein oder zwei Scheiben Toast mit Marmelade. Zu absoluter Topform lief er auf, wenn’s Knödel gab, sein Leibgericht, da steckte er regelmäßig eine außerirdische Portion weg. „Das ist doch alles nicht mehr wahr …“ habe ich meine Mutter einmal murmeln hören, als sie eine Terrine mit frischen Knödeln und Brühe aus der Küche an den Esstisch brachte.

Immerhin, mein lieber Bruder Matthias konnte bei diesem Gericht, das in seiner kulinarischen Hitliste ebenfalls die Nummer eins war, durchaus mit meinem Vater mithalten. Natürlich stellte sich irgendwann die Frage, ob Matthias tatsächlich mehr Knödel verdrücken konnte als unser Vater, und natürlich gab es nur eine Möglichkeit, das herauszufinden. Es wurde ein Wettessen anberaumt.

Die Druckerei meines Vaters war gegenüber, er kam zu jedem Mittagessen nach Hause. Am Wettkampftag traf er, wie immer, um kurz nach eins ein. Die Kontrahenten saßen über Eck nebeneinander, vor ihnen nur die Suppenterrine mit den Knödeln, die regelmäßig aufgefüllt wurde, und die obligatorische Maggi-Flasche. Bis zum zwölften Knödel verlief alles in den üblichen Bahnen, Matthias und mein Vater aßen mit gutem Appetit und unterhielten sich dabei. Ab Knödel Nr. 13 wurde Matthias merkwürdig schweigsam, beim 14. begann er zu schwitzen, ab dem 15. musste er ernsthaft kämpfen und der 16. Knödel war sein letzter, dann gab er auf.

Mein Vater ließ es nicht beim 17. Knödel bewenden. Er sah die einmalige Chance, sich zum „Undisputed Lifetime-Champion in the Knödel-Wett-Eating“ oder so aufzuschwingen2. Er verzehrte locker-beschwingt sagenhafte 22 Knödel, bevor ihn das Ende seiner Mittagspause zwang, den Löffel widerstrebend aus der Hand zu legen und zur Arbeit zu gehen.

Derartige Ereignisse haben immer ein Nachspiel, und dieses machte keine Ausnahme. Das Nachspiel ereignete sich am Abend desselben Tages, am Abendbrotstisch, an dem mein Vater dem Ganzen die Krone aufsetzte. Matthias hatte sich, appetitlos mit Bauchschmerzen ringend, auf sein Zimmer zurückgezogen. Ähnliches hatten wir nach seiner kapitalen Leistung von meinem Vater erwartet, der jedoch zur allgemeinen Überraschung am Esstisch auftauchte, und mit bestem Appetit in aufgeräumter Stimmung seine üblichen drei, vier Scheiben Brot mit allerlei Aufschnitt aß. Dazu trank er zwei, drei Tässchen starken Ceylon-Tee und verzog sich dann ins Wohnzimmer, wo Bier und Mosel-Riesling warteten. Und ein paar Salzletten. Falls man noch Appetit bekam.

Splitterbrötchen (MVIII)

Man merkt, dass man bloggend alt wird, wenn man anfängt, sich Sorgen zu machen, weil ein Kollege nicht zu seiner üblichen Uhrzeit seinen üblichen Blogpost rausgehauen hat. „Ihm wird doch nichts passiert sein?“

Dass ausgerechnet Ralf Stegner der neue Bachelor wird, hatte wohl niemand auf dem Zettel. Andererseits: der Wahlkreis 007 konnte tatsächlich nur jemandem mit der Lizenz zum Schwerenöten anvertraut werden.

Wirklich traurig, aber die Biologie macht vor niemandem halt: Alice ist gestorben. Ja, die Restaurant-Inhaberin.

Was nicht jeder weiß: Die „Zurück in die Zukunft“-Trilogie wurde komplett in der Vergangenheit gedreht.

Prof. Dr. Raabe hat einen hochinteressanten Vorschlag gemacht:

Ich habe nicht die leiseste Ahnung, warum die Austern bei Bruno in Zehlendorf so viel besser schmecken als bei allen anderen französischen Hotspots der Hauptstadt. Sie tun es aber.

Zu meiner eigenen Überraschung schafften diese wunderbaren Meeresbewohner aber nicht den kulinarischen Wochenhöhepunkt. Zu dem hatte einen Tag später die beste, geduldigste Gemahlin von allen eingeladen, nämlich ins „Louis Laurent“ in Charlottenburg, in dem ich nach vorbildlich ohne ihre Häuser (ich geh zum Essen in ein Restaurant, nicht um an Gedulds- und Geschicklichkeitsspielen teilzunehmen) angerichteten Schnecken in delikater Kräuterbutter …

… nicht weniger als das beste Boeuf Bourguignon meines Lebens genoss.

Der volle, reine Geschmack der konzentrierten Sauce war einmalig, in dieser einfach strukturierten Klarheit hatte ich das so noch nie auf dem Teller. Ich freute mich, den Saucier als Genie preisen zu dürfen.

Kultureller Wochenhöhepunkt war die ganz prachtvoll gemachte, stellenweise sehr komische Zausel-Comedy-Serie „Undercover im Seniorenheim“ auf Netflix. Auch wenn’s streckenweise nicht so ganz mein Ding war (Triggerwarnung: „heartwarming“!).

Als ebenfalls sehr sehenswert erwies sich „Achtsam morden“ beim gleichen Streamingdienst. Das war gottseidank – wie die Vorlage – überhaupt nicht „heartwarming“.

Mir ist nicht so ganz klar, warum ich die Memoiren von Frau Merkel lesen soll. Ich war doch dabei und weiß leider. wie’s ausgeht. Und ebensowenig verstehe ich, warum die öffentlich-rechtlichen TV- und Rundfunksender diesem Buch, das – da sind sich die Rezensenten einig – absolut nichts Neues mitteilt, derart massive Verkaufshilfe spendieren.

Früher war nicht alles schlecht.

Und natürlich ist das, was ich mir ein Leben lang am meisten gewünscht habe, eine Matratze aus NASA-Technologie.

Das korrekte Belegen einer Käsestulle erfordert Sorgfalt, Kreativität und etwas Mut. Ich biete: leicht angetoastetes Mischbrot, Butter, Ingwer-Gelee, Esrom, scharfer Dijon-Senf.

FDP und Pyramidensystem – das passt doch wie die Faust aufs Auge!

Wenn Chuck Norris eine Briefbombe öffnet, explodiert der Absender.

Lauch mit Porree

Vom Lauch bzw. Porree habe ich – als treuer Siebeck-Jünger – immer nur das Weiße bis Hellgrüne verwendet. Alles, was grün bis dunkelgrün war, wurde erst ein wenig mit Verachtung gestraft und wanderte dann in die Tonne. Was ein ziemlicher Fehler war, wie ich vor zwei Jahren erfahren hab, als das segensreiche Internetz mich über eine Zubereitung informierte, bei der die grünen Teile des delikaten Gemüses tatsächlich die spielentscheidende Rolle spielten. Seitdem mach ich Poree zwar nicht ausschließlich aber doch immer öfter so. Weil’s so schön intensiv nach Lauch schmeckt.

Als erstes wird, wie immer, ein KüBi3 geknackt und während der ersten Schlucke lassen wir die Zutaten Ravioli passieren, um sicherzugehen, dass auch alles parat liegt. Wir brauchen pro Person (als Beilage):

1 Stange Lauch

Haben wir da, Sahne, Butter, Brühe, Pfeffer, Salz befinden sich im Vorrat. Als erstes trennen wir die den weißen bis hellgrünen Teil jeder Porree-Stande ab und legen ihn erstmal beiseite. Die grünen Blätter befreien wir von angegammelten Stelen, schneiden sie in Streifen, die wir gründlich waschen. Dann lassen wir Butter zergehen, geben die tropfnassen Lauchstreifen dazu und dünsten sie schön weich, das dauert  so 10 bis 15 Minuten. Gegebenenfalls schütten wir ein wenig Brühe dazu, falls die Chose anzubrenen droht. Anschließend kommt der Schraddelstab zum Einsatz, mitdem wir das Ganze zu einer schönen, grünen Pampe zerschraddeln. Wenn wir unser Porreegemüse mit Sahne essen, können wir sie beim Zerschraddeln dazugeben.

Mit den weißen bis hellgrünen Teilen verfahren wir wie üblich. Die werden geputzt, in feine Ringe geschnitten, gewaschen und kommen tropfnass in schäumende Butter, Dann wird gesalzen, gepfeffert und umgerührt, nach zwei, drei Minuten sollte alles weich sein, dann kippen wir die grüne Pampe dazu und sind auch schon fertig. Dieses wirklich intensiv nach Lauch schmeckende Gemüse ist eine prima Beilage zu Fleisch und Fisch, man kann es aber auch z. B. ganz gut zu Nudeln essen. Dann würd ich allerdings ein paar Speckwürfelchen drüberstreuen.

Bei mir gab’s exzellentes Kassler aus den Edeka No, 1 im Forum Steglitz dazu. Und reichlich Riesling. Mahlzeit!

Wie man für Kabarett schreibt

„Es gibt nur zwei Sorten von Kabarettnummern: die Umkehrung und den Rasierspiegel. Diese zwei Möglichkeiten haben Sie, wenn Sie zu einem Thema eine Nummer schreiben sollen. Wenn Sie die Umkehrung benutzen, dann drehen Sie das, was alle schrecklich finden sollen, einfach um, und finden es ganz toll. Oder, dann benutzen Sie den Rasierspiegel, Sie nehmen sich ein Detail des Themas raus und blasen es zur Übergröße auf, bis es grotesk wird. Ich sag Ihnen ein Beispiel. Sie sollen was über Neonazis schreiben. Dann schreiben Sie eine Nummer mit dem Vater eines solchen Idioten, der alles ganz toll findet, was sein Idiot von Sohn so treibt. Das ist die Umkehrung. Oder Sie schreiben, wie der Vater total stolz darauf ist, dass sein Sohn gelernt hat, sein Werkzeug tiptop sauber und in Ordnung zu halten, Und als Schlusspointe zeigen Sie, dass es sich um Waffen handelt, Totschläger, Schlagringe undsoweiter, Das wäre dann der Rasierspiegel.“

Diesen Kurzvortrag hielt mir der damals nach neuen Textern suchende Rolf Ulrich anfangs der Neunziger Jahre in seinem Büro im Europa-Center, in das mich der  Erfolg meines ersten Musicals gespült hatte. Das ist tatsächlich klassisches Kabarett „in a nutshell“ und war mir in den darauffolgenden vielen Jahren, in denen ich Nummern und Programme für Kabarettisten und Kabarett-Häuser geschrieben hab, ein extrem wertvoller Leitfaden. Natürlich hat sich der Kosmos des Kabaretts mittlerweile stark erweitert. Man kann, wenn man denn will oder soll, natürlich auch ganz andere Nummern schreiben. Aber das ist die Basis, von der alles kommt, und auf die man als Texter immer zurückkehren kann, besonders, wenn man mal nicht weiter weiß. Nochmals danke dafür, Herr Ulrich.

So, Pflicht erfüllt, Handwerk ebenfalls weitergereicht.

Splitterbrötchen (MVII)

Was ist denn nur los? Ein Monat vor Heiligabend, am 24. November, habe ich noch keine einzige Mail mit dem Betreff „Weihnachten steht vor der Tür“ bekommen.

„Bündnis Sarah Wagenknecht“ ist ein unfassbar cooler Name für eine Partei. Die SPD sollte zeitnah mit einer Umbenennung in „Interessengemeinschaft Olaf Scholz“ nachziehen, um wieder mehrheitsfähig zu werden.

Dass ich Musikvideos bis zum Ende anschaue, weil ich wissen will, wie’s ausgeht, ist ja eher die Ausnahme …

„Vielleicht sind wir auch einfach nur das langweiligste Land der Welt.“ Bonetti hat mal wieder genau hingeschaut4

Fa. Facebook hat mich am Dienstag dazu aufgefordert, „mein Werbeerlebnis zu verwalten“. Unsere Welt ist bunt.

Sie wissen doch, wem wir es zu verdanken haben, dass in praktisch jedem Hollywood-Film im Abspann dieser dämliche Disclaimer „This is a work of fiction. Any similarity to actual persons, living or dead, or actual events, is purely coincidental.“ steht? Natürlich haben Sie gewusst, dass es Rasputin war.

Hat jemand Aktien von Google/Alphabet? Sofort abstoßen, die Kis drehen durch!

Medizinisches Highlight der Woche war ein kostspieliges Vergnügen: die routinemäßige Prostata-Krebs-Vorsorge. Da die Krankenkasse nach wie vor nur den vollkommen sinnlosen, nicht aussagekräftigen „Urologen-Gruß“ bezahlt, dürfte ich wieder PSA-Wert und Ultraschall aus eigener Tasche bezahlen, über 60 Euro. Man gönnt sich ja sonst nichts.

Der Lacher der Woche kam (mal wieder) von Jürgen von der Lippe.

Man beachte das makellose Timing dieses Mannes. Besser geht’s nicht, das ist Peter-Frankenfeld-Klasse.

Ich als Freund zündender Wortwitze freue mich über jede Bäckerei, die mutig genug ist, in Idealkonkurrenz zu Friseuren zu treten. Hier allerdings muss nachgebessert werden …

… „Mampfiosis Paninis“ kann zu leicht mit einer Asterix-Nebenfigur aus Griechenland verwechselt werden!

Die beste, geduldigste Gemahlin von allen und ich genossen als kulinarischen Wochenhöhepunkt das berlinischste aller Gerichte, die Vereinigung von preußischer Frugalität und hugenottischer Genussfreude, Pellkartoffeln mit Quark und Leinöl.

Das Zusammenstreichen des Berliner Kulturetats zeugt von galoppierender Idiotie im Senat5. Als würde man in Paris den Eiffelturm abreißen. Schwachkopf Professional, anyone?

Das Zitat der Woche6: „All you’ve really got in life is story.“ (Terry Gilliam)

Wann immer eine darstellende Künstlerin oder ein darstellender Künstler in einer Talkshow um seine ehrliche Meinung gebeten wird, denken Sie bitte an eins: der Song,  den Frank Sinatra dem Vernehmen nach am meisten gehasst hat, war „My Way“.

Klabauterbach hat seinen Willen bekommen. Jetzt geht’s den „defizitären Krankenhäusern“ an den Kragen. Und dann kümmern wir uns um die defizitären Schulen, die defizitäre Justiz und machen alle Polizeiwachen dicht, stattdessen gibt’s dann alle paar hundert Quadratkilometer ein KKZ („Kriminalistisches Kompetenz-Zentrum), und die Aufklärungsquote geht durch die Decke. Yippieaiyay, Schweinebacke!

 

 

Bällchen von Tala

Tala, eine kleine Gemeinde auf Zypern, ist der Heimatort von Fitos, dem genialen Wirt von unserem genialen Gegenüber-Griechen „Kipos„. Da stehen Tala-Bällchen als Vorspeise auf der Karte, kleine, besonders knusprige Bouletten, die mit Tsatsiki und Skordalia serviert werden, eins meiner Lieblingsgerichte, das bestell ich öfters. Und da Fitos‘ Tochter Christina auf Instagram das Rezept verraten hat, hab ich sie mal zuhause nachgeklöppelt. Voller Erfolg!

Es braucht (für ca. acht Bällchen): 200g Hackfleisch, 2 mittlere Kartoffeln, die gleiche Menge Zucchini, 1 rote Zwiebel, 1 Ei, Mehl, Salz, Pfeffer.

KüBi1 geknackt und sachte angetrunken? Dann kann’s losgehen. Die Zwiebel würfeln und in etwas Olivenöl weich dünsten. Kartoffeln schälen und reiben, Zuccchini reiben, beides ausdrücken und mit dem Hackfleisch, der Zwiebel, dem Ei, Salz, Pfeffer und ca. zwei Esslöffel Mehl verkneten. Flache Fladen7 formen und in Olivenöl ca. zehn Minuten lang knusprig braten. Für Skordalia war ich zu faul, deshalb gab’s bei mir nur Tsatsiki und ein bisschen Zucchini-Gemüse dazu. Und einen schönen, kalten Rosé8. Mahlzeit!

Splitterbrötchen (MVI)

Jetzt hat Scholz auch noch die Coolness beschädigt.

Es ist einfach nur irre. Wenn nur ein Bruchteil der Energie, die Politiker für die Inszenierung von Medienspektakeln aufwenden, in Versuche, die Lebenssituation der Bürger zu verbessern, investiert würde, wären AfD und BSW überhaupt kein Problem mehr.

Was nicht jeder weiß: die einfache Strandsandale wurde von dem französischen Privatgelehrten Philippe Philoppe erfunden.

Früher, in einer heileren Welt, hat man das, was Robert Habeck derzeit einzusetzen versucht, als „bübischen Charme“ bezeichnet. Bis zu einem gewissen Alter funktioniert das ganz gut. Danach wird’s jedoch sehr schnell sehr peinlich.

Ernsthaft, Fa. Lexware? Ihr wollt mich „aufschlauen“? Wenn das mal gutgeht …

Preise jenseits der 65 haben einen gewissen Odeur. Ist man vielleicht nur geehrt worden, weil man so alt geworden ist, dass einem der Preis nicht mehr verweigert werden kann?

Die 31 im Thung Thai am Rathaus Steglitz war ganz ausgezeichnet. Ich bestell beim Thai immer gern die 31. Bin damit noch nie reingefallen.

Die 31 teilt sich dann auch prompt den kulinarischen Wochenhöhepunkt mit selbstgeklöppelten „Tala-Bällchen„, einem Gericht, das ich sonst immer beim Lieblings-Griechen gegenüber ordere, diesmal aber aus Spaß an der Freude zu Hause nachgeklöppelt habe. Das Rezept für diese mit geriebenen Kartoffeln und Zucchini angereicherten und daher besonders knusprigen Bouletten stammt aus Tala, dem Heimatort meines lieben Freundes Fitos. Ich reich es hier zeitnah nach.

Zwei Filme haben mich diese Woche sehr zum Lachen gebracht, zum einen die in Finnland angesiedelte Over-the-Top-Nazi-Metzelei „Sisu9

… zum anderen hab ich mir endlich „Deadpool & Wolverine“ angeschaut und mich blendend amüsiert, auch wenn ich nicht mal ansatzweise verstanden habe, worum es in diesem Multiversum-Geschwurbel eigentlich ging.

Apropos Film: Demnächst startet ein recht prominent besetztes Biopic über Maria Callas. Wenn der Verleih Cojones hat und ordentlich Geld verdienen will, sollte er über den Claim „Durchgeknallt und von der Rolle – Angelina Jolie ist die Kreische des Jahrhunderts!“ nachdenken.

Standing Ovations können auch bedeuten, dass das Publikum wirklich froh ist, endlich aufstehen und gehen zu können.

Es ist nur eine Frage der Zeit, bis an der Supermarkt-Theke die Fleischwurst mit Pistazien als „Dubai-Mortadella“ vermarktet wird.

Beim Kreuzundquerherumrecherchieren im Internetz stieß ich auf dieses faszinierende Foto, das nicht nur ein sehr überzeugendes Plädoyer für lässig geschnittene Herrenmode ist10, sondern auch eine liebenswerte Erinnerung an eine Zeit, in der man, pfiffig wie man damals eben war, sich auf internationalen Flügen an Bord mit billigen Zigaretten einzudecken pflegte.

Das ist jetzt wirklich nur albern und blödsinnig. Ich verachte und verurteile das selbstverständlich zutiefst, lache aber trotzdem.

Chuck Norris war mit Udo Jürgens in New York.

Splitterbrötchen (MV)

Meine Pronomen sind du/doof.

Solange sich wieder Kompromiss-unfähige Politiker zur Wahl stellen, werden Neuwahlen die Probleme dieses Landes eher vergrößern.

Euer Ernst, Fa. Tagesspiegel? Medizinische Fragen klären wir jetzt per Umfrage?

Wie meinen?

Vor ca. zehn Jahren hatte ich die häusliche Musik-Beschallung komplett auf Sprachsteuerung umgestellt, weil’s so schön bequem war. Diese Woche hab ich nun den Rückbau auf konventionelle Bedienung abgeschlossen. Halsatmer-Fun-Fact: Sprachsteuerung ist auf einmal nur noch bedingt bequem.

Kann man im Leben mehr erreichen?

Kulinarischer Wochenhöhepunkt war der erneute Besuch in Berlins aufregendstem Restaurant, dem Lovis, wohin die beste, geduldigste Gemahlin von allen zur Nachfeier meines Geburtstags eingeladen hatte. Ich schaffte tatsächlich einen Vier-Gang mit Weinbegleitung, und zwar Radieschen und Sauerrahm im Gurkensud …

… obigen wacker gegen das Schummerlicht ankämpfenden knusprigen Maisflan, gebackene Panisse und Schwarze Johannisbeere mit Käsekuchencreme. Sophia Rudolph lieferte wieder ganz großes Küchen-Tennis, ihr raffinierter Umgang mit Säure-Nuancen ist einzigartig und macht einen Heidenspaß.

Der kulturelle Wochenhöhepunkt fand ein paar Stunden früher statt, da schauten wir uns endlich das Samurai-Museum an und informierten uns über die unendliche Leidensfähigkeit japanischer Handwerker. Was die für Mühe, Sorgfalt und Hingabe investiert haben, damit die Samurai-Herrschaften ansprechend ausgestattet zu Pferde kamen … im Vergleich schrumpfen Europas stolze Kreuzritter zur Blechbüchsenarmee.

Noch ein Halsatmer-Fun-Fact: der Bartwuchs am Hals unterhalb der Kinnlinie, den mir die Bestrahlung weggezappt hat, ist nicht zurückgekommen. Ich spar bei Rasierseife und -klingen richtig Geld.

Die australische Regierung plant einen ungeheuren Popularitätsschub für Social Media unter jugendlichen Nutzern: sie wollen sie verbieten.

Vor ein paar Tagen bin ich für ein paar Tage und Untersuchungen noch einmal in die HNO am Campus Benjamin Franklin eingecheckt: Alles bestens, kein Krebs mehr weit und breit. Dafür war die Organisation tatsächlich nochmal katastrophaler geworden als vor einem Jahr, ich feierte meine Entlassung mit einem neuen T-Shirt.

Ihr müsst endlich anfangen, den Staat zu reparieren, den ihr runtergerockt habt. Und holt verwirrte Pausenclowns wie Klabauterbach („Krankenhäuser dichtmachen verbessert das Gesundheitssystem“) aus der Manege!

 

Einfache Wahrheit

 

Eine der wertvollsten politischen Lektionen meines  Lebens erhielt ich vor beinahe 30 Jahren, auf unserer Hochzeitsreise. Die beste, geduldigste Gemahlin von allen und ich verbrachten zwei wunderbare Wochen auf Antigua, lernten Tauchen, lagen in der Sonne und schauten uns die wunderbare Insel an, die damals politisch fest in der Hand der Familie Bird war. Vere Bird war lange Jahre Premierminister gewesen und hatte, als er über einen seiner zahlreichen Skandale gestolpert war, das Amt an seinen Sohn Lester übergeben, der die gleiche Politik der „aufgehaltenen Hand“ wie sein Vater betrieb. Die Käuflichkeit der beiden war legendär und inselweit bekannt. Außerdem logen sie ständig, dass sich die Balken bogen. Trotzdem pflegten sie die Wahlen verlässlich mit großem Vorsprung zu gewinnen, was mir nicht in den Kopf wollte.

Ich hatte mich während unseres Aufenthalts mit einem Tourist-Guide angefreundet, wir unterhielten uns angeregt über Gott und die Welt, und so fragte ich ihn einfach mal, warum denn die Birds auf Antigua immer wieder gewählt wurden, obwohl sie schon zigmal mit den Fingern in der Staatskasse erwischt worden waren. Seine Antwort war ebenso einfach wie verblüffend: „Natürlich wissen wir, dass die klauen. Sie tun aber auch was für Antigua. Bei denen von der Opposition wissen wir nicht, ob die vielleicht nur klauen.“

Diese einfache Wahrheit erklärt manches Wahlergebnis, damals und heute.