Splitterbrötchen (MXXX)

Die in Midsomer haben doch alle Dreck am Stecken.

Eine stinknormale Paketzustellung heißt bei DHL jetzt „On Demand Delivery“. Da hat sich das Popöchen unerwartet weit geöffnet.

Ich stimme dem Kollegen Rose grundsätzlich zu: Ein Verbotsverfahren gegen die AfD ist nach dem Gutachten des Verfassungsschutz unausweichlich, auch wenn mir persönlich derartige Verbotsverfahren massiv gegen den Strich gehen. Aber: Wenn der Verfassungsschutz analysiert hat, dass das Staatsfeinde sind, dann sind das Staatsfeinde und die entsprechenden Mechanismen müssen in Gang gesetzt werden, dafür ist Artikel 21 des Grundgesetzes ja da. Wenn jetzt einige Politiker anfangen, sich zu winden und zu meinen, man müsse ja so ein Verbotsverfahren nicht automatisch lostreten, heißt das ja, dass sie dem Verfassungsschutz misstrauen und die AfD für so schlimm nicht halten. Wenn dem Verfassungsschutz aber nicht mehr zu trauen ist, dann gehört diese Bude reformiert, sofort und gründlich. Man entscheide sich.

Der kulinarische Wochenhöhepunkt wurde in den Kurpfalz-Weinstuben vor mich hingestellt: Kabeljau-Krokette an Grüne-Saucen-Kräuern und Rettich.

Sie machen übrigens einen großen Fehler, wenn Sie, in Berlin weilend, die Kurpfalz-Winstuben nicht aufsuchen. Sie verpassen dann eine ausgezeichnete Küche, eine der besten Weinkarten Berlins mit Schwerpunkt Deutschland und Vincenzo, ein Genie von einem Patron.

In dieser kongenialen Atmosphäre musste mir ja ein atemberaubend neuartiger Beitrag zu meiner unfassbar erfolgreichen Fotoserie „Die beste, geduldigste Gemahlin von allen fotografiert Dinge“ glücken. Heute: eine Vorspeise1 im innovativen Hochformat!

Der Witz der Woche:
Donald Trump spricht bei der Beerdigung des Papstes mit einem Kardinal.
Kardinal: „Es ist ein sehr trauriger Tag für die Welt, ein extrem trauriger Tag… Kann ich etwas für dich tun, mein Sohn?“
Trump: „Kannst du mir das WLAN-Passwort für diesen Laden sagen?
Kardinal: „Du weißt, dass wir gerade den Papst begraben?“
Trump: „Alles klein, keine Leerzeichen?“

Wobei der eigentliche Skandal ja darin besteht, dass die CIA dem amerikanischen Präsidenten das W-LAN-Passwort des Vatikans nicht übermitteln konnte.

Sehr herzlich lachte ich am Freitagabend, als eine „Let’s Dance“ Kandidatin mir einzureden versuchte, sie habe gerade zur Primetime auf RTL einen „privaten Moment“ zelebriert. Auf Ideen kommen die Leute …

Die „Trattoria Sicilia“, Danieles am Samstagabend bis über die Toppen geflaggter Amüsierdampfer in der Beckestraße. Wie kann man da nicht einkehren wollen?

Als ich zufällig an einem top-gepflegten, am Straßenrand parkenden S-Klasse-Benz aus den 70er Jahren vorbeikam, gönnte ich mir ein paar Augenblicke der Kontemplation: Wie konnte man vor 50 Jahren schon Autos bauen, in die man leichter und bequemer ein- und aussteigen konnte als in ein aktuelles Inklusions-Taxi und warum hat man damit aufgehört? Wie haben die Designer es hinbekommen, dass die Menschen es irgendwann für normal hielten, sich den Autos anzupassen?

Das kulinarische Lesevergnügen der Woche bereitete mir ein sehr schöner Artikel über Wolfram Siebeck von Thomas Platt (via Fliegende Bretter).

Der passende Titel für die Autobiographie, die ich niemals schreiben werde, wäre wohl: :“Ein gewisses Talent fürs Amüsement“2

  1. Rosa gebratener Kalbstafelspitz
  2. Ist wie immer geklaut, aber Noel Coward ist schon so lange tot, dass ihn kaum noch jemand kennt.

3 Gedanken zu „Splitterbrötchen (MXXX)

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