Keine Zeit

Gestern habe ich Hühnerbrühe gekocht. „Woher nimmst du nur immer die Zeit?“ kreischt der halbe erweiterte Bekanntenkreis. Natürlich hab ich keine Zeit zum Brühe kochen.
Arbeitsplan:
Minute 1: Wasser im Wasserkocher aufsetzen, Suppenhuhn aus dem Kühlschrank und Topf aus dem Topfschrank holen
Minute 2-4: Ins Huhn gucken, ob unerwünschte Kleinteile dringeblieben sind (nein), Fett NICHT entfernen (gibt Geschmack), Huhn waschen, Huhn in den Topf werfen.
Minute 4-6: Suppengrün putzen: Zwiebel, Möhren und Sellerie schälen, Porree zurechtschneiden, alles waschen und in den Topf werfen.
Minute 7: Gewürzbehalter (keine Ahnung wie man das nennt, so ein überdimensioniertes Tee-Ei eben) mit Knoblauch, Lorbeer, Petersilie und Piment laden und in den Topf hängen.
Minute 8: Große Flamme an, Topf drauf, heißes Wasser und ein großes Tässchen Wein dazu.
ca. Minute 11 bis 13: Das Zeugs kocht. Wenn nötig, abschäumen. Salzen, pfeffern. Hitze runter. Das war’s.
Natürlich braucht die Brühe noch zweieinhalb Stunden oder so, bis sie fertig ist. Aber da muss ich ja nicht dabei sein.
Etwas mehr als zehn Minuten Arbeit (okay, hinterher muss ich noch 1 Topf, 1 Messer und 1 Schneidbrett abwaschen, Big Deal!). Finanzieller Einsatz weniger als 10 Euro. Und dafür bekomm ich mehr als zwei Liter Hühnerbrühe, die geschmacklich mit dem Fertigzeugs aus dem Supermarkt soviel zu tun hat wie eine Harley mit ’nem Dreirad. Gut, dass ich keine Zeit hab.

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2 Gedanken zu „Keine Zeit

  1. Hi Chris,

    (1) machst Du die Brühe irgendwie haltbar?

    Ich finde es sehr praktisch, wenn man das Zeuch im Glas hat.

    Oder frierst Du ein?

    (2) wo holst Du Deine Suppenhühner?

    Ich habe kürzlich Suppenhühner auf dem Markt gesehen, die waren so riesig, dass sie wohl kaum in einen meiner amerikanischen Wunderpötte gepasst hätten.

    Grüße von der Ruhr

  2. Wenn ich sie auf Vorrat mache, frier ich ein. Meistens 1x 1 Liter, 1x 0,5 Liter und 2x 0,25 Liter. Ansonsten füll ich das Zeugs auch gerne in so eine anderthalb-Liter Plastik-Flasche ab und stell sie in den Kühlschrank. Nach spätestens einer Woche ist sie leer und nicht sauer geworden.
    Diese großen Suppenhühner klingen interessant. Die, die ich erwerben kann (Ich kaufe beim Hühnerfuzzi aus der Marheinekehalle, der jetzt vor der Marheinekehalle steht, weil die Marheinekehalle renoviert wird.) kommen in der normalen Poulardengröße (irgendwas zwischen 2 und 4 Pfund).
    Ich erinnere mich an einen Artikel von Siebeck, in dem er begeistert über derart große Kawenzmänner geschrieben hat. Das waren KEINE Suppenhühner. Das waren Poularden. Er hat daraus Coq au Vin gemacht und war äußerst angetan. Interview mal deinen Geflügel-Dealer auf dem Markt, ob das WIRKLICH Suppenhühner sind.
    Übrigens: Schön von dir zu hören, Carsten!

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