Weckewerk

Jetzt wird’s ein wenig rustikal. Für 6 Personen benötigen Sie: 250g altbackenes Weißbrot oder Brötchen, 1 Liter Bouillon, 750g Fleischreste vom Schwein (gekocht, mit Schwarten auch Reste vom Schweinebraten sind möglich, ebenso Gehacktes vom Schwein, jeweils mit gekochten Schwarten), 250g Zwiebeln, Majoran, Kümmel, Salz und Pfeffer. Die Brotreste in der Bouillon quellen lassen, Fleisch nebst Schwarten und Zwiebeln durch den Wolf drehen, alles in die Bouillon geben, mit Kümmel, Majoran, Salz und Pfeffer abschmecken und unter ständigem Rühren zu einer festen Masse verkochen. Entweder so zu Pellkartoffeln reichen, oder im Kühlschrank erkalten lassen, Scheiben von der Masse abschneiden und in der Pfanne braten. In Nordhessen wird das Weckewerk gelegentlich vor dem Braten noch paniert, was angesichts der ohnehin gegebenen Fettigkeit des Gerichts durchaus atemberaubend sein kann. Trinken Sie dazu Bier, ein Wein verbietet sich angesichts des nach wenigen Gabeln dringend benötigten klaren Schnapses. Übrigens: falls Sie den Aufwand scheuen, suchen Sie einen nordhessischen Fleischer auf. Bei ihm gibt’s Weckewerk fertig in Gläsern.

5 Gedanken zu „Weckewerk

  1. Lieber Chris,

    als „Alter“ Ahlemörscher habe ich den Geschmack des Weckewerks auch nach 50 Jahren noch auf der Zunge.

    Auf Deiner Seite fand ich endlich mal ein Rezept. ( 1963 ins Rheinland ausgewandet).

    Meine Frau und ich haben es natürlich sofort ausprobiert, mit vollem Erfolg. (Nur die Gewürze müssen noch etwas abgestimmt werde.)

    Da meine Frau Niederländerin ist, möchte ich Dir hier ein Rezept für eine leckere Beilage geben.
    Es nennt sich “ Mätschsalat“ und klingt glaube ich sogar etwas hessisch.

    Man nehme:
    Normales Kartoffelpürree,
    Endiviensalat in ca. 2 mm breite Streifen schneiden,
    durchwachsenen Speck würfeln und anbraten
    ablöschen mit etwas Essig, 2 tl. Zucker hinzu,
    die Endivienstreifen einrühren und leicht ziehen lassen,
    mit dem Kartoffelpürre mischen und warm servieren.

    Schmeckt fast noch besser als saure Gurke und Kartoffeln als Beilage.
    Nochmal Danke für das Weckewerkrezept und alles Gute aus der Fremde

    Achim

  2. Wer das Weckewerk einmal auf der Zunge hatte, der vergisst es nicht… :)
    Danke für das Mätschsalat-Rezept. Wird demnächst ausprobiert, deshalb kleine Frage wg. europäischer Begriffsunschärfe: Endivie wie Chicoree oder Endivie wie Endivie?

  3. Hallo Chris!
    Da ich bald aus dem heimatlichen Kassel wegziehen werde ins ferne Köln, freue ich mich sehr hier das ein oder andere Heimatliche Rezept zu finden, vor allem das Weckewerk freut mich außerordentlich.
    In was für einem Verhältnis sollte der Schwarten/Fleisch Bestand ungefähr stehen bei diesem Rezept?

    Mach weiter so mit der guten Arbeit und schenk uns noch viele schöne Rezepte!

    Gruß
    alex

  4. Danke für das Lob, und viel Spaß in Köln! Das Verhältnis Scharte Fleisch ist Geschmackssache, ganz ohne Schwarte tendiert wäre das Weckewerk ja nur ein gekochter Hackbraten, mit zuviel Schwarte wird’s schmierig. Irgendwas zwischen 10 und 30 Prozent könnte hinhauen. Ich hau immer rein, was da ist, bin wohl bei eher 10 Prozent. Versuch macht kluch!

  5. Pingback: Splitterbrötchen (DCCCXXV) | Chris Kurbjuhns Netzecke

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