Rosenkohlblätter

Gestern hab ich beim Einkaufen gesehen, dass die Rosenkohl-Saison bereits in vollem Gange ist. Das bringt mich auf folgendes:
Es ist bestimmt über 20 Jahre her, seit ich zum ersten Mal in einer Freßzeitschrift (war es Siebeck, der darüber schrieb?) las, das Rosenkohl zu einer ganz besonderen Delikatesse wird, wenn man die Blätter einzeln von den Röschen zupft, sie kurz blanchiert und dann weiter verarbeitet, also z.B. in Butter schwenkt oder mit einer Vinaigrette zum Salat veredelt. „Könnte tatsächlich ganz lecker sein!“ reflektierte ich seinerzeit, kaufte ein Pfund Rosenkohl und fing mit der Zupferei an. Nach einem halben Röschen hab ich aufgegeben. Das Abzupfen der einzelnen Blätter war eine dermaßen zeitaufwendige, nervtötende, fummelige Fieselei… Da hab ich dann doch lieber ein sahniges Püree gemacht.
Später hab ich dann mal im Restaurant ein solches Rosenkohlblätter-Gemüse gegessen. War ganz okay, und wenn ich ein Restaurant hätte, wo ich den aufmüpfigen Lehrling aus Disziplinierungsgründen ein paar Stunden zum Blätterzupfen in die Ecke stellen könnte, würde ich öfters eine derartige Beilage auf die Karte setzen. Aber zuhause? No go!
Trotzdem ergibt eine Google-Suche nach „Rosenkohlblätter Rezept“ immerhin noch beeindruckende 647 Treffer. Frage: Zupft tatsächlich wer in der heimischen Küche? Oder gibt es einen Trick?

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