Lammkeule unter der Kartoffel-Meerrettich-Haube

Ein Rezept des grandiosen Kochs Dieter Kaldewey, der zehn Jahre lang bei mir um die Ecke für kulinarische Sensationen sorgte, nur um sich dann schnöde mit der unvergleichlichen Lotti nach Schweden aus dem Staub zu machen. Mein Gott, wie ich Lottis Herzlichkeit und Dieters Küche vermisse…
Wie dem auch sei, diese Lammkeule kann ich wenigstens nachmachen, bei deren Zubereitung durfte ich Dieter mal über die Schulter gucken. Für 4 bis 6 Leute braucht man eine entbeinte Lammkeule, eine Packung Kloßteig (750g) aus dem Kühlregal, Olivenöl, 2-4 Eigelb, je nach Größe, Salz, Pfeffer, Knoblauch, Thymian, Senf und frisch geriebenen Meerrettich nach Geschmack.
Die Lammkeule wird gesalzen, gepfeffert und mit durchgedrückten Knoblauchzehen nach Geschmack eingerieben. Paar Thymianblätter schaden nix und geben Geschmack. Einen Bräter auf den Herd stellen, Olivenöl drin heiß machen und die Keule bei mittlerer Hitze von allen Seiten anbraten, bis sie eine schöne Farbe angenommen hat. Während die Keule das tut, reibt man den frischen Meerrettich. Wenn der frische Meerrettich mal wieder nach nix schmeckt und jegliche Schärfe vermissen läßt, kann man ihm mit Meerrettich aus dem Glas unter die Arme greifen. Nun verrührt rührt man den Kloßteig mit den Eigelben, etwas Senf, und dem Meerrettich. Den so entstandenen Pamps verteilt man auf der oberen Hälfte der angebratenen Lammkeule, die man anschließend offen für ca. 1 Stunde in den auf 180 Grad vorgeheizten Ofen schiebt (evtl. ein bißchen Brühe angießen). Wenn die Kartoffelmasse leicht bräunliche Spitzen bekommt, ist’s gut. Unkompliziert und lecker. Böhnchen und roten Landwein dazu, eventuelle Sauce muss man separat erzeugen. Mahlzeit!
Wenn jetzt ein Power-Foodie angesichts des fertigen Kloßteigs die Nase rümpft… darf ich Herrn Kaldewey in seiner unnachahmlichen Art zitieren: „Dann mach doch die Kartoffelmasse selber! Wenn’s irgendwie anders schmeckt, geb ich dir ’n Bier aus.“

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