Bassman’s Diary 1.-5. 12. 2007 – Die GEMA schlägt zurück

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Eigentlich wollte ich ja heute von einigen bescheidenen Erfolgen auf der Bassgitarre („Pink Panther“ hört sich schon ziemlich gut an, „Sunshine of your love“ kann ich jetzt in zwei Versionen – eine unten, eine oben am Bassgitarren-Hals – und die ersten paar Takte vom Porreelied kann ich jetzt auswendig) und einigen unbescheidenen Misserfolgen im Wunderland der Musiksoftware berichten, aber dann hab ich doch tatsächlich Antwort von der GEMA bekommen. Nicht nur, dass hier bereitgestellte Übungssessions von mir auf der Bassgitarre GEMA-pflichtig wären und die Taschen der Bürokratie und des Querflöten-Zausels (ich bleib dabei, Achim!), Herr R. von der Bezirksdirektion Berlin hjat mich darauf aufmerksam gemacht, dass ich auch GEMA bezahlen müsste, wenn ich hier Youtube-Videos einstelle. Deshalb gibt’s das Porree-Lied im letzten Tagebucheintrag nur noch als Link, und dem Herrn R. von der GEMA hab ich geantwortet:

Sehr geehrter Herr R.,
ich bedanke mich für Ihre ausführliche Antwort auf meine Anfrage.
Am 3 Dec 2007 um 18:18 hat R. geschrieben:
> Falls Sie sich für die weitere Nutzung von geschütztem Repertoire
> entschliessen, bitten wir um Rücksendung des Fragebogens
> in den nächsten 14 Tagen.
Danke, aber nein, danke. Da Sie – oder ein Mitarbeiter – ja auf meiner Seite waren, wissen Sie, dass es eine rein private Homepage ist. Den Server mit diesem MySQL-Zeugs muss ich schon bezahlen, GEMA-Gebühren würden mein Budget endgültig sprengen. Ich habe daher Jethro Tull mit dem Porree-Lied entfernt.
Wissen Sie, dieses Porree-Lied… Ich hab’s mir damals als LP gekauft, ich hab’s mir vor 15 Jahren als CD gekauft, ich zahl Rundfunkgebühren, ich weiß gar nicht, wie oft ich für das Porree-Lied schon bezahlt hab. Und jetzt soll ich nochmal bezahlen, weil ich es einigen Menschen vorspielen möchte, die sich auf meine Homepage verirren.
Nu ja. Mich wundert gar nix mehr. Wenn ich morgen beim Fleischer meines Vertrauens zwei Bockwürste kaufen und die zum Abendessen für die geduldigste Gemahlin und mich erhitze, die meiner Frau zugedachte Wurst auf einen mit einem Klacks Senf verzierten Teller lege und ihr einen „Guten Appetit“ wünsche, dann klingelt’s vermutlich an der Tür, und der Fleischer will die Wurst noch mal bezahlt haben, weil ich sie nicht selber esse.
Danke für Ihre Mühe, beste Grüße
Chris „Bassman“ Kurbjuhn

[tags]C&A, Weltkarriere, GEMA, Alterstorheit, Porree, Bockwurst, Ungeheuer![/tags]

4 Gedanken zu „Bassman’s Diary 1.-5. 12. 2007 – Die GEMA schlägt zurück

  1. Wenn ich das so lese, wird mir Angst und Bange, dass mich die Katalanen abmahnen, weil der MRQ aus dem Leberwurstglas die Reste schlabbert und das Logo der Firma zu sehen ist – weil Leberwurst schlabbernde MRQs mit dem Image der Marke möglicherweise nicht übereinstimmen.

  2. Ich habe nach Deinem Hinweis ein wenig recherchiert, ein Tabakhändler, nur z. B., der in seinem Geschäft ein Radio spielen läßt, müßte an die GEMA einen Beitrag leisten, wenn die Kundschaft sozusagen auch nur für einen kurzen Augenblick, für den Augenblick des Aufenthalts in diesem Tabakladen, etwas von der Musik mitbekommt, also zuhört und vielleicht ein wenig pfeift, auch wenn es ein ganz anders Lied ist, das der Kunde pfeift, weil ihm der Song aus dem Radio eigentlich nicht gefällt. Müßte der Kunde an die GEMA einen Beitrag abführen, weil er dem Tabakwarenhändler z.B. ein Lied vorträgt, knappe fünf Minuten, vielleicht sogar den sehr bekannten Song „Aqualung“ eines hinlänglich gewürdigten Zausels? Wie will man die Angelegenheit drehen?

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