Splitterbrötchen (II)

„Waterloo“, Regie Sergej Bondarchuk: Man muss nur 5 Minuten lang Rod Steiger zuschauen, um zu begreifen, was für eine Sackgasse method acting ist.

Menschen meiner Generation halten sich gern zugute, allezeit auch noch den allergeringsten Zugriff auf jegliche Form von Macht zu hinterfragen. Macht war und ist etwas grundsätzlich Suspektes für jemanden wie mich, und bevor man sie ergreift bzw. ihre Bürde übernimmt, muss alles immer doppelt und dreifach hinterfragt werden. Ich frage mich, ob das alles nicht letztendlich eine Ausrede ist, sich vor Verantwortung zu drücken. Wenn einige Menschen meiner Generation – mich eingeschlossen – gelegentlich entschiedener zugegriffen hätten, hätten sie mehr bewegen können.

Immer, wenn ich Tom Buhrow sehe, frage ich mich, warum er nicht Tim Buhrow heißt. Und wo der Scotch Terrier ist.

Gefühle auslösen – darum geht’s. um nichts anderes. Ein Publikum will Partei ergreifen, leiden, lachen, die Daumen drücken oder jemandem die Pest an den Hals wünschen. Es soll nicht so lau sein wie diese unerträgliche Normalität.

Jörg Immendorff über den Tod: „Der, der bleibt, wird ja verletzt, irgendwo … ich gehe davon aus, dass wir unsterblich sind. Alles andere ist mir zu gruselig.“
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