Mein Blutdruck

Seit einigen Monaten unternehme ich – auf Anraten meiner fantastischen Hausärztin Mechthild – etwas gegen meinen hohen Blutdruck. Ich schlucke entsprechende Tabletten, achte auf meine Ernährung, treibe Sport und tue alles mögliche, was man gegen hohen Blutdruck so macht. Mit schönem Erfolg. Heute früh habe ich meinen Blutdruck gemessen, und zum ersten Mal seit ein paar Monaten waren die Werte beinahe normal.
Ich freute mich, und schlug den Tagesspiegel auf, um zu lesen, was unsere Stadtentwicklungssenatorin, Frau Junge-Reyer, denn so alles zum Wiederaufbau des Stadtschlosses zu sagen hatte. Warum man, zum Beispiel, auf das geplante Hotel im Stadtschloss verzichten wolle.

Tagesspiegel Online:
„Was hat letztlich zum Verzicht auf das Hotel geführt – der Protest der Hotel- und Gaststättenverbandes?“
„Nein, eher die Aussicht, den großen zeitlichen Aufwand zu reduzieren, den es bedeuten würde, sich bei einem solchen Neubau mit einem Privaten noch einmal abzustimmen. Das kann die Planungsphase erheblich verlängern.“

Soso. Die Berliner Bürokratie – Frau Junge-Reyer, das sind die Jungs und Mädels, die, um nur ein Beispiel zu nennen, seit bald achtzehn Jahren am Ausbau von Schönefeld rumdoktern – könnte also von einem privaten Investor ausgebremst werden. Aha.
Nach diesem nachgerade tolldreisten Versuch, meine Intelligenz zu beleidigen, wiederholte ich die Messung meines Blutdrucks. Der war wieder so hoch wie vor ein paar Monaten.
Wenn ich nächste Woche zu Mechthild gehe, darf ich vorher auf keinen Fall irgendwelche Äußerungen von Frau Junge-Reyer lesen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert