Neu in der Blog Roll: Deep End Dining

„Ich esse alles!“ sage ich immer, wenn ich gefragt werde, ob es irgend etwas gibt, was ich nicht esse. Und in der Tat glaubte ich bisher, nicht nur alles, sondern das meiste davon auch richtig gerne zu essen. Innereien aller Art, Polypen von der Größe eines Bienenkorbs, gern auch mal ein Stückchen Krokodil… bisher habe ich mich für einen unerschrockenen Esser gehalten, der neugierig (fast) alles ausprobiert. Bis ich auf Eddie Lin stieß. Der Mann ist mir über. Was heißt mir? Der Mann ist ein absolutes Unikat, ein furchtloser Indiana Jones der Gourmandise, ein Pionier der Esskultur, der die Grenzen des guten wie des schlechten Geschmacks bewusst durchbricht, um sie zu erweitern.
Es war Hande, die mich auf Eddie Lin’s Deep End Dining Blog aufmerksam machte, in dem sie ihn nebenbei in einem ganz fantastischen Rezept für Oktopus-Salat erwähnte. Neugierig klickte ich auf den Link und gelangte auf das vermutlich ungewöhnlichste Foodblog der Welt. Ich warne sensible Naturen ausdrücklich davor, es mir nach zu tun. Das, was Mr. Lin in seinem Blog einer staunenden Öffentlichkeit präsentiert, ist nichts für schwache Nerven oder gar Mägen. Der derzeit aktuelle Beitrag ist ein Video, in dem Mr. Lin dokumentiert, wie er seinen erweiterten Freundeskreis mit „Peanut Butter & Jellyfish-Sandwiches“ traktierte. Jellyfish ist Qualle. Ja, genau. Qualle. Und das ist erst der Anfang.
Mr. Lin scheint (erfolgreich) den Beweis führen zu wollen, das man alles, aber auch wirklich alles essen kann. Er schreibt einen lebhaften, äußerst komischen Stil, der sich dem Leser am besten über einen überaus anschaulichen Bericht erschließt, in dem Mr. Lin beschreibt, wie er im Hinterzimmer eines leicht eigenartigen koreanischen Etablissements lebende Tentakel mit großem Appetit verspeist hat. Mit dem dazugehörigen Video hat sich Mr. Lin als DER Cinema-Verité-Filmer unter den Foodbloggern etabliert, wohingegen er in „Eddie Lin and the Hot Pot of Doom“ souverän Restaurantkritik mit einer Hommage an Ernst Stavro Blofelds Selbstmord-Garten aus „Man lebt nur zweimal“ verbindet.
Wirklich ganz großes Tennis auf Deep End Dining. Ich hab mich schlapp gelacht.

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