Die Seewinkel-Rituale – Podersdorfer Mahlzeiten 2022

Ach, wie ging’s uns wieder gut, dieses Jahr in Podersdorf. Seit über zwanzig Jahren verbringen wir unseren Urlaub hier, seit ebenso langer Zeit sind wir Stammgäste in den hiesigen Restaurants. Da ist es unausbleiblich, dass Rituale entstehen, Nachdem wir unsere Koffer ausgepackt hatten, kam gleich das erste: Wir gingen – natürlich, in einen Heurigen, um das erste Speckbrot und den ersten Welschriesling zu genießen…

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Dankbarkeits-Lieblinge 2022

Ja, die Dankbarkeit. Mein Lieblingsrestaurant. Mehr muss ich nicht mehr sagen, bzw. schreiben. Jedes Jahr, wenn wir Podersdorf verlassen, fangen wir an, uns aufs Wiederkommen im nächsten Jahr zu freuen, und für mich heißt das auch: „Dann gehen wir wieder in die Dankbarkeit!“ Dieses Jahr haben wir uns dieses exquisite, trotzdem bodenständige Vergnügen dreimal gegönnt. Beim ersten Besuch haben wir uns eine Vorspeise geteilt…

… eine Terrine von roter Bete mit Rehfilets. Dass das Teilen ein Fehler war, haben wir sofort eingesehen, wir hätten beide lieber die ganze Portion verdrückt. Deshalb gab’s beim zweiten Besuch für jeden eine eigene Vorspeise.

Bei mir war das ein kräftiges „Konblauchpannacotta mit Graubrot-Chip“.

Und beim dritten Besuch kehrte ich zu einer lieben, alten Bekannten zurück, der Fischsuppe mit Paprika. Bei den Hauptgängen lag, wie immer in diesem Lokal, die Raffinesse in der scheinbaren Einfachheit.

Beim ersten Besuch genoss ich eine in jeder Hinsicht perfekte, rosa gebratene Entenbrust auf aromatischer Gemüsesauce und gebratenen Kartoffeln

Beim zweiten Mal folgte ich der Tagesempfehlung, tatsächlich, weil mich die angekündigte Beilage neugierig gemacht hatte: gebratener Hecht mit gegrilltem(!) Eisbergsalat, und die Beilage hätte dem tadellos gebratenem Hecht beinahe die Schau gestohlen. Durch die hohe Grillhitze hatte der Eisberg ein überraschend deutliches, delikates Aroma bekommen, was ganz ausgezeichnet mit dem darüber und hineingekleckerten, knoblauchlastigen Pesto harmonierte.

Beim dritten Mal, unserem diesjährigen Abschiedsessen ließ ich mir eine Lammhüfte auf Gemüsesauce mit Polenta kommen. Wieder war küchentechnische Perfektion zu bewundern. Besser, zarter kann man eine Lammhüfte nicht hinbekommen, die Polentaschnitten waren perfekt gebraten und eigneten sich wunderbar zum Aufmoppen der herrlichen Sauce.

Die Desserts. Beim ersten Besuch des Jahres gibt es niemals ein Vertun, da wird der Käseklassiker des Lokals bestellt…

… Blauschimmelkäse mit einem Glas der hauseigenen Beerenauslese. Eine Traumkombination. Auch beim zweiten Besuch hatte ich keine Lust auf Süßes und bestellte den kleinen Käseteller…

… Gruyere, Brie, ein Rot- und ein Blauschimmel. Was mir Gelegenheit gab, die nächste Beerenauslese zu ordern. Beim dritten Mal wollte die beste, geduldigste Gemahlin von allen mich dazu bringen, schon wieder Käse zu bestellen, doch dazu war ich nach der Lammhüfte schon zu satt. Zitronensorbet in Frizzante…

… war genau richtig: fein, leicht, erfrischend und nicht zu süß.

Die Vorfreude auf unsere Dankbarkeits-Menüs 2023 hat begonnen!

Podersdorfer Mahlzeiten 2020

Was gab’s denn dieses Jahr in Podersdorf zu essen?

Speckbrot, natürlich. Hier das beim Großmata, der den urigsten Garten in Podersdorf hat. Und einen guten Welschriesling. Speckbrot und Welschriesling ist eine Kombination, die im Himmel erschaffen wurde. Also im Seewinkel.

Den besten Welschriesling gab’s bei Familie Lentsch, in den Podersdorfer Weinstuben, die aber aus unerfindlichen Gründen kein Speckbrot auf der Karte hat.

Dafür gibt’s da den Schafskäse vom Hautzinger aus Tadten (mit Salat, Birnen und Nüssen). Der Hautzinger macht übrigens den besten Schafskäse der Welt.

Der schmeckt auch warm, zum Beispiel im Zucchini-Mantel, in der Herlinde.

Mit Antipasti aus dem Seewinkel begannen wir beim Seewirt Karner.

Anschließend gab’s dort das beste Cordon Bleu des Jahres.

Nur knapp geschlagen landete das Cordon Bleu aus Jupps Bierstüberl auf Platz 2.

Dafür gab’s beim Jupp das beste Schnitzel, das war natürlich vom Mangalitza-Schwein.

Und einen sensationellen, noch lauwarmen Zwetschgenkuchen nach Rezept der geschätzten Großmutter gab’s beim Jupp ebenfalls.

Bisher war’s ein bisschen fleischlastig, zur Abwechslung haben wir uns natürlich immer mal wieder Fisch auf die Teller packen lassen. Zum Beispiel perfekt gebratene Forelle beim Seewirt…

…oder eins meiner Lieblingsgerichte, das ich mir jedes Jahr wieder gönne, der auf der Haut gebratene Zander mit zitrischem Risotto im Seehof Gisch. Und nein, der Zander wurde nicht zu lange zu heiß gebraten. Das Weiße ist kein ausgetretenes Eiweiß, das ist knoblauchsatt aufgeschäumte Butter.

Burgenländisch üppig:die Fischplatte für 2 in der Herlinde (Teilansicht).

Ein Podersdorfer Klassiker: die gebackenen Zanderstreifen auf Blattsalat im Gasthof Kummer.

Es war wieder ziemlich heiß in Podersdorf. In unserer letzten Urlaubswoche erreichte das Thermometer täglich weit über 30 Grad, da wollte man nicht immer was Warmes essen. Stattdessen gab’s Blunzen1 in Tschistis Holzapfel

Nationalparkwürstel mit Speck in den Podersdorfer Weinstuben…

… wo’s auch Bauchspeck mit Bohnenpüree und fermentiertem, herrlich säuerlichem Kürbis gab.

Und dann war da noch der geräucherte Karpfen im Laterndlkeller, wo sie auch…

… ein herausragendes Speckbrot draufhaben.

Das Beste kommt, wie immer, zum Schluss: die drei Gänge, die ich dieses Jahr in meinem Lieblingsrestaurant, dem Gasthaus zur Dankbarkeit genießen durfte. Als erstes kam ein sensationeller Salat mit gebackenem Kalbskopf aus der Küche.

Es folgte schlicht der beste Rinderschmorbraten meines Lebens (mit Serviettenknödel und Dillbohnen in Sahne).

Zum Schluss gab’s, wie jedes Jahr, Blauschimmelkäse mit einer Beerenauslese, diesmal eine rote von außergewöhnlicher Wucht. Die Vorfreude auf 2021 begann.