Splitterbrötchen (MXLV)

Hat von den beiden Ganoven ernsthaft irgendjemand etwas anderes als eine Shitshow erwartet?

Jetzt haben sie’s gestern Abend so oft eingeblendet, trotzdem hab ich mir nicht merken können, wie dieses vollkommen überflüssige Spiel jetzt heißt: „Benz-Frankenbauer-Dabbelapp“? Bleiben wir sportlich seriös. Konzentrieren wir uns auf die Bundeslia. Nehmen Sie an meinem Tippspiel teil.

Was wir verlernt haben: Dissens auszuhalten. Man muss nicht jeden Konflikt beilegen, im Gegenteil: aus gegensätzlichen Positionen entstehen fast immer neue Ideen.

Ich bin ja für alles Neue grundsätzlich offen, aber dass mein neuer PC nur so groß ist wie zwei übereinanderliegende Packungen meiner ehemaligen Zigarettenmarke ist … etwas gewöhnungsbedürftig.

Hörbücher und ich werden einfach keine Freunde. Ich lasse nicht gern lesen, ich lese viel lieber selbst. Letzte Woche hab’s ich noch mal probiert, mit allerschwerstem Geschütz. Stephen Fry liest Wodehouse. „Brillant“ ist untertrieben für das, was Fry da veranstaltet. Wie er Wodehouses Wolkenkuckucksland sprachlich zum Leben erweckt, die Nuancen, mit denen er Jeeves „Sah!“ (nicht „Sir“!) sagen lässt, die Sprache, mit der er die Upper-Class-Exzentriker gleichzeitig streichelt und durch den Kakao zieht… es geht nicht besser. Absolut meisterlich. Trotzdem, ich bin ein hoffnungsloser Fall. Ich greife immer noch lieber selbst zum Buch.

Normalerweise steht das Ergebnis einer diplomatischen Konferenz fest, bevor die Zampanos ins Flugzeug steigen. Das haben die Diplomaten beider Seiten vorher wochenlang ausgehandelt, und auf diese Weise sichergestellt, dass das Event für alle Seiten ein Erfolg wird. Vernünftiges Procedere. Wenn die Egos der Zampanos aber so groß sind, dass sie glauben, das Endergebnis schon ohne die mühselige Kleinarbeit aus dem Ärmel schütteln zu können (oder wenn einer der Zampanos gar kein Ergebnis will), dann gibt’s eben eine Shitshow.

6 Gedanken zu „Splitterbrötchen (MXLV)

  1. „Shitshow“
    … die Tatsache dass Trump direkt im Anschluss zum Golfspielen fuhr, stellt für mich die maximale Nichtbeachtung der Wichtigkeit des Treffens dar.
    Mental angesiedelt in der Verfassung eines 17-jährigen bei Großvaters rundem Geburtstag, zu dem alle kommen müssen.
    …und beim Rausgehen, vergessen sie die wichtigen Papiere im Drucker — auf dem Weg zum (wirklich wichtigen) Golfen halt.

  2. 1. Mein PC ist so uralt, dass ich – wovon auch immer – nicht um eine Neuanschaffung herumkomme. Wie heißt Dein Modell? Kann ich mich irgendwo schlaumachen?
    2. Volle Zustimmung: Nach zwei Versuchen habe ich mich entschieden, beim Selberlesen zu bleiben. Vorlesen macht mich fast so kirre wie diese ganze Podcasterei.

    Schönen Sonntach gewünscht,

    • Ich hab einen Beelink Ser 5 Max Mini. Soll’s auch so ein kleiner sein? Die großen scheinen mir derzeit zum Teil deutlich preiswerter zu sein, und – bitte korrigier mich gegebenenfalls – du benutzt doch deinen PC vorwiegend für Social Media und Bürokram, da käme vielleicht ein Leasing-Rückläufer mit voller Garantie in Frage, wenn du ihn nicht steuerlich geltend machen willst/musst.

  3. Meinen Tipp habe ich heute schon abgegeben.
    Der PC ist ja niedlich. Ich habe ein Laptop das ich nur anwerfe, gucken tue ich auf einem externen Bildschirm, schreiben mit einer zusätzlichen schnurlosen Tastatur.
    Früher waren das so Riesenmonster unterm Schreibtisch, aber wenn mein Teil abraucht, könnte man über sowas nachdenken. Günstiger als ein Laptop ist es jedenfalls.

    Dissens aushalten. Ich könnte das schon, aber die 110 prozentige Grünenfreundin aus Kindergartenzeit leider nicht.

    • Als ich 15 war, ist einer meiner damaligen besten Freunde in die Junge Union eingetreten. Ich verstand die Welt nicht mehr, wir haben zwei Wochen lang erbittert gestritten, dann war klar: ich überzeuge ihn nicht, er überzeugt mich nicht. Freundschaft kündigen? Wieso, bis auf ein paar politische Differenzen war doch alles gut. Wir haben heute noch Kontakt.

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