Schweinkram

TspSchon mal gewundert, warum die Website vom Tagesspiegel nach dem ersten, relativ zügigen Laden kurz einfriert und dass es dann irgendwie reichlich zäh weitergeht? Dass die Website zu Spitzen-Traffic-Zeiten manchmal so gut wie unbenutzbar ist, weil alles so furchtbar laaaaangsam ist?

Nun, das liegt daran, dass auf dieser Website nicht nur der Tagesspiegel lauert. Das Bild links zeigt eine gestern mit Ghostery erstellte Liste versteckter Dienste, Programme, Tracker, wasweißdennich was das alles für ein Schweinkram ist, der da  nachgeladen wird und auf die Mausklicks der Tagesspiegel-Besucher lauert. Es sind über fünfzig Stück. Beeindruckend, nicht wahr?

Da sehen Datenkraken wie Google oder Facebook ganz schön alt aus.

Profis allenthalben

Es ist immer wieder eine Freude, zu sehen, mit welch akribischer Sorgfalt die Online-Redaktion des Tagesspiegel Fotos zur Bebilderung ihrer Artikel aussucht und aufbereitet. Da merkt man gleich: Hier arbeiten detailversessene Profis, die nichts dem Zufall überlassen.

Und die Endkontrolle scheint auch nicht von schlechten Eltern zu sein.

Vor Ostern: Windeier-Suche

Mensch, Herr Matthies,

das hätte ich ja nicht für möglich gehalten, was sie heute auf der Lokalseite des Tagesspiegel über Aprilscherze rausonkeln:

Das Dumme ist nun, dass all diese journalistischen Windeier sofort von den Bloggern im Internet verbreitet werden und sich dort, losgelöst vom Erscheinungstag, womöglich auf Dauer etablieren. Manch betagter Tagesspiegel-Scherz wird dort immer noch staunend als Wahrheit herumgereicht.

Jetzt bin ich natürlich furchtbar besorgt, ob ich Ihnen nicht auch auf den Leim gegangen bin. Schnell mal die Netzecke nach „Tagesspiegel“ durchsucht, um Himmelswillen, sechs Seiten! Also, Butter bei die Fische, welche der Meldungen, auf die ich mich bezogen habe, war ein Scherz?

Ach, bitte, Herr Matthies, geben Sie mir doch einen Tipp, welches das Windei ist. Oder ist etwa alles Quatsch, was Sie so in den Tagesspiegel hineinschreiben?

Tschö, der Chris

[tags]Tagesspiegel, Matthies, Gehirnmissbrauch, Ungeheuer![/tags]

Wie damals beim Schnarchsack

Vor ein paar ziemlich vielen Jahren hab ich mal für eine eine Radiosendung eine wöchentliche Rubrik gemacht, die sich „Schnarchsack der Woche“ nannte. Mit das beste an dieser Rubrik war, dass man nicht erklären musste, worum es geht. Das ging einfach aus dem Titel hervor. Das zweitbeste war, dass es niemals einen Mangel an Kandidaten für diesen Ehrentitel gab. Die Sendung war immer samstags, deshalb schrieb ich den Text für die Preisverleihung immer am Freitag abend und dann musste ich meist aus mindestens 10, meistens 20 oder mehr Kandidaten den größten Dummbeutel der Woche auswählen.
Wär ich noch bei Zitty-Radio (so hieß die Sendung), dann hätte ich diese Woche wohl entscheidende Schwierigkeiten, den Schnarchsack auszuwählen, weil allein im heutigen Tagesspiegel drängen zwei Meister der Gehirn-Insuffizienz mit ehrfurchtgebietenden Leistungen ins Blickfeld der Öffentlichkeit.
Zum einen wäre da „Graue“-Parteivorsitzender und Kneipier („Kastanienwäldchen“) Norbert Raeder aus Reinickendorf. Mit atemberaubender (Obacht! Pfiffiger Wortwitz enthüllt sich erst später!) Aktualität hat Raeder sich entschlossen, dem Rauchverbot (Nämlich jetzt! Hahahaha!) den Kampf anzusagen, und es ist ihm tatsächlich gelungen, 400 Reinickendorfer für seine Aktion zu mobilisieren. Das ist durchaus eine machtvolle Protestbewegung, deren Aufbegehren man nicht im Keim ersticken (Noch einen nachgelegt, hihi!) kann. Aber wie hat Raeder die Massen auf die Straße gebracht? Wie gesagt, im Tagesspiegel steht’s:

„Am Sonntag erst demonstrierten laut Raeder mehr als 400 Berliner bei Freibier und Livemusik in und vor seinem Kastanienwäldchen.“

Ah, ja. Die nächste Demo findet dann im Olympiastadion statt, für die Livemusik sorgt Grönemeyer und es wird einen dermaßenen Andrang geben, dass man Eintritt nehmen muss.
Nichstdestotrotz, fantastische Leistung, Herr Raeder, aber ich weiß nicht, ob dass schon für den Titel langt. Zumal ihr direkter Konkurrent, der Manager des angeschossenen Sängers „Massiv“ doch deutlich effizienter und kostenschonender arbeitet als Sie. Der Mann muss nicht die Massen Reinickendorfs mobilisieren, um sich ins geistige Abseits zu stellen, ihm genügt ein einziger Satz, 9 dürre Worte, mit denen er den Anschlag auf seinen Klienten kommentierte, um vor dem Auge des Betrachters die trostlose Leere entstehen zu lassen, die in so einem Managerhirn herrscht:

„Mit dieser neuen Qualität der Gewalt konnte keiner rechnen.“

Was ist denn diese neue Qualität der Gewalt, um Himmels Willen? Dass sie angewendet wird?
[tags]Tagesspiegel, Massiv, Raeder, Dummbeutel, Gehirnmissbrauch, Ungeheuer![/tags]