Splitterbrötchen (CMLIII)

Für artgerechte Tierhaltung! Gegen Flutlichtmasten!

Seit Ingo Lenßen seine Anweisungen mit dem Smartphone erteilt, gilt die Digitalisierung in Deutschland als vollzogen.

Ich war sehr traurig, als ich erfuhr, dass Jürgen Kluckert gestorben ist. Es war die reine Freude, mit diesem Mann Theater spielen zu dürfen. Und was haben wir in der Garderobe gelacht…

Kulinarischer Wochenhöhepunkt war Kabeljau mit (erstaunlich aromatischem) Mini-Grünspargel auf Blumenkohlpüree. Das gab’s für mich beim Geburtstagsessen der besten, geduldigsten Gemahlin von allen im Pastis.

Bester Anwaltsname: Bertolt R. Brecht.

Hexerei ist keine Geschwindigkeit.

Wäre da nicht der Schaden, den sie anrichten, müsste man die Grünen für die Kaltschnäuzigkeit und Konsequenz, mit der sie ihre Klientelpolitik durchziehen, glatt bewundern.

Ist das nicht doch etwas merkwürdig, wenn ein Sender sein Publikum vor den eigenen Angeboten warnt?

 

9 Gedanken zu „Splitterbrötchen (CMLIII)

    • Annalena Baerbockes „feministische““ oder „wertegeleitete“ Außenpolitik, die sich im Posing für die grüne Fangemeinde erschöpft. Zum Begräbnis von Gorbatscho hat sie eine(!) mittlere Charge geschickt. Ein pragmatisch agierender Außenminister wäre mit einer Horde Diplomaten gekommen, die die Gelegenheit geutzt hätten, die Stimmung zu erkunden, herauszufinden, ob man in Richtung Verhandlungen etwas utnernehmen könnte, menschliche Erleihterungen ermöglichen… halt pragmatische Außenpolitik.
      Habeck, der eigentlich gut angefangen hat, benennt effektsicher das Wirtschaftsministerium ind „Ministerium für Wirtschaft und Klimaschutz“ um und setzt klare Prioritäten beim KLima, weil die großstädtische eigene Klientel es ihm dankt. Echte Impulse für die Wirtschaft, fürs Vorantreiben der Digitalisierung und eine Verbesserung der beschissenen Rahmenbedingungen hierzulande vermisse ich.
      Frau Paus blockiert gerade die relativ bescheidenen Versuche aus der FDP, das Wirtschaftswachstum zu verbesseern, angeblich, um etwas gegen Kinderarmut zu unternehmen. Wenn man sich ihren Gesetzesentwurf näher anschaut, steht noch nicht mal genau drin, wie viel Geld sie eigentlich haben möchte, und die geforderten Milliarden dienen in erster Linie dazu, Institutionen und NGOs zu fördern, die sich mit dem Thema beschäftigen. Das freut die eigenen Leute und die Mitarbeiter der Institutionen und NGOs, ich halte das für fragwürdig.
      Und Özdemir diskutiert öffentlich Werbeverbote für Nahrungsmittel, die Kindern schaden könnte (wieder ei Thema, mit dem er bei den eigenen Leuten prima punkten kann), während Verbraucher und Landwirte sich wegen der mit der Inflation verbundenen Verteuerung der Grundnahrungsmittel sehr berechtigte Sorgen machen.

  1. Der Kampf gegen den Klimawandel in die Kategorie Klientelpolitik einzureihen, ist Irrsinn. Die neoliberale Wirtschaftspolitik der fdp mit dem Irrglauben an den schon längst mehrfach widerlegten Trickle-Down-Effekt der Steuersenkungen für die Reichsten wird nicht wirklich die Wirtschaft voranbringen. Die Forderung nach Bekämpfung der Kinderarmut als grüne Klientelpolitik zu bezeichnen, ist ebenfalls Irrsinn. Ich zweifle an dir, Chris!

    • Ich meine nicht das „as“ sondern das „wie“. Den Kampf gegen den Klimawandel haben alle PArteien (außer der AfD) im Programm, die Mittel die Habeck anwendet, halte ich für wenig zielführend, sie zielen eher darauf, bei der eigenen Klientel zu punkten, als wirklich etwas zu bewegen. Genau das gleiche bei der Kinderarmut: Keine Partei ist für Kinderarmut ,aber was Frau Paus da vorhat, bekämpft sie nicht wirklich, sondern soll nur wieder Geld in die Taschen von Institutionen pumpen, die seit Jahren extrem wenig bewirken. Das ist Aktionismus, der die eigene Klientel zufriedenstellt und letztlich wenig bis nichts bewirkt.

  2. Das klingt alles ein wenig verzweifelt bis verschwörerisch. Weil deine spd ein so völlig beschissenes Bild abgibt, reihst du dich in die Reihen denjenigen ein, die gegen die Grünen schiessen – von der Springer Presse über die csu bis zur fdp?

  3. Finde diese Gegensicht auf die Regierungspolitik der Grünen tatsächlich interessant. Denn ich als Klientel hadere extrem mit dem Gegenteil: Wofür habe ich sie denn gewählt, wenn sie ihre politischen Ziele bis zur Unkenntlichkeit verkompromissen müssen?! (So ist Politik nunmal, ich weiß, und die Mehrheit hat ja NICHT die Grünen gewählt. Habe immer wieder Angela Merkel im Ohr mit ihrem „aber Sie müssen halt Mehrheiten dafür finden“.)

    • Darum geht’s ja. Wenn eine Partei und ihre Politiker Regierungsverantwortung übernehmen, müssen sie den Blickwinkel erweitern. Es geht nicht mehr nur um die eigenen Leute, es geht um alle. Die SPD tut, wenn sie an der Regierung ist, regelmäßig zu viel des Unguten und setzt Dinge durch, die sie als Oppositionspartei verhindert hätte. Die Grünen verhalten sich – obwohl sie an der Regierung sind – derzeit noch wie eine Oppositionspartei, der es vor allem auf den Applaus bei den eigenen Leuten ankommt. Und, ja, es ist oft wahnsinnig schwierig, pragmatisch zu regieren und dabei die eigene Anhängerschaft nicht zu verprellen.

  4. „Ist das nicht doch etwas merkwürdig, wenn ein Sender sein Publikum vor den eigenen Angeboten warnt?“
    Nö. Die (langhaarigen easy-going-)Typen von damals sind jetzt in Rente und die woken Schisser, welche jetzt Programm machen haben Angst, dass irgendwas, was sie zu verantworten haben, von irgendeiner Mikrokommunity zu nem Shitstorm aufgeblasen wird und vice versa sind sie dann ihren Arbeitsvertrag los und müssen „richtig“ arbeiten.

    Also Regale einräumen oder Taxifahren …

    Ich kanns irgendwie zumindest nachvollziehen.
    Haltung wird heute nicht mehr in den Familien vermittelt. Streamline ist angesagt.

    anbei ein alter Songtext von BAP dazu:
    Widderlich
    Wer nur Hass sät, dä weiß, dat Jewalt druss entsteht.
    Wer op Neid setz, dä weiß, wie dä Pöbel met Fremdem ömjeht
    Enn ’nem Ellboore-Land, wo mer Sündeböck schon ens verbrannt.
    Hey, spart üch die Kränz, ihr künnt mich nit blende!
    Die Betroffenheitsphrase sinn zynisch, su falsch
    Wie Krokodilsträne.

    Ihr sitt widderlich, ni’ mieh zo erdraare,
    Ihr sitt penetrant, wohre Asoziale,
    Ihr sitt ignorant.
    Wat kammer vun üch schon erwaade?
    Karrierejeil sitt ihr Versaarer, sons nix.
    Ihr sitt widderlich!

    Während ihr ohne Skrupel Jrundrääschte verkrüppelt, zersäächt
    Un enn Talkshows op „dufte“ maat, domet dat jo nit opfällt,
    Freut ihr üch weg, wenn unsereins schön brav dä Pausenclown määt,
    Dat die Welt nur nit denk, et künnt noch ens passiere.
    Deit mer Leid, keine Schlaach mieh, sulang Schleimer wie ihr
    Dat Land he rejiere.

    Ihr sitt widderlich, ni’ mieh zo erdraare,
    Ihr sitt penetrant, wohre Asoziale,
    Ihr sitt ignorant.
    Wat kammer vun üch schon erwaade?
    Karrierejeil sitt ihr Versaager, sons nix.
    Ihr sitt widderlich!

    Wie künnt ihr üch selvs em Speejel erdraare?
    Wenn ihr ‘nn Unschuld de Häng wäscht, enn Kameras strahlt,
    Litt üch do nix em Maare?
    Ihr sitt widderlich, ni’ mieh zo erdraare,
    Ihr sitt penetrant, wohre Asoziale,
    Ihr sitt ignorant.
    Wat kammer vun üch schon erwaade?
    Karrierjeil sitt ihr Versaager, sons nix.
    Ihr sitt widderlich!

    Gruß
    Jens

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