Bei Radio 88,8 moderieren außergewöhnlich mutige Menschen. Einer von ihnen hat diese Woche tatsächlich einen Schwiegermutterwitz erzählt. Respekt, das traut sich – vollkommen zurecht – wirklich kaum noch jemand.
Kulinarischer Wochenhöhepunkt war eine in jeder Hinsicht perfekt zubereitete Parmigiana bei Giovanni im „Brigantino“ …

Ich hab vor über zehn Jahren mal gemeckert, dass es dem Frauenfußball an Emotionalität und Drama mangelt. Dass stimmt nicht mehr, die Frauen haben nicht nur technisch und taktisch, sondern auch was die Leidenschaft beim Spiel angeht, gewaltig aufgeholt, wie man z. B. gestern gesehen hat. Tolles Spiel!
Kultureller Wochenhöhepunkt war das Streamen von „Contra“.
Ich wurde ausgezeichnet unterhalten, auch wenn ich mich ein wenig darüber wunderte, dass man mit dem immer gleichen, vergleichsweise simplen rhetorischen Trick deutsche Debattiermeisterin werden kann. Die Gegner der jungen Dame konnten sich doch vorbereiten und mussten bald wissen, wie sie vorzugehen pflegt. Warum haben sie keine Gegenmaßnahmen ergriffen?
Vier Stunden lang war ich in der St. Gertrauden-Augenklinik, wo ich mich zur Vorbereitung auf eine Augen-OP angemeldet hatte, Ich musste den Fesselballon und das leuchtende Kreuz ankieken, der Augendruck wurde gemessen und dann gab’s noch ein entspanntes Gespräch mit Dr. H. All diese augenheilkundlichen Events dauerten zusammen vielleicht 25 Minuten, waren aber mit dreieinhalb Stunden Wartezeit verbunden, die dem riesigen Patientenaufkommen geschuldet waren. Gut, dass „wir brauchen weniger Krankenhäuser“ Klabauterbach nicht mehr Gesundheitsminister ist.
Dem Tagesspiegel ist diese Woche die Berlinischste aller Headlines gelungen.

Der Mann musste erst Überzeugungsarbeit leisten, damit ich mir Frauenfußball anschaue, aber jetzt mag ich das richtig gerne sehen. Hatte gestern anfänglich nicht gedacht, dass es zum Elfmeterschießen kommen würde, aber ja, gut gemacht. Ann Katrin Berger ist “ a Matz a verreckte“, höchste Anerkennung auf bayrisch.
Alles Gute für deine Augen OP. Grauer Star?
Danke für die guten Wünsche, es zieht sich aber noch. Die Überzahl an Krankenhäuser hat – ganz logisch – zu einem Patientenstau geführt, sodass ich ein paar Monate warten muss, bis ich drankomme.
Darunter leiden wir auch, zu viele Kliniken. Es hat einen sehr guten Operateur hier und auf den muss man einige Zeit warten. Ich hatte dann nur noch 48% Sehvermögen auf einem Auge, damit kam ich aber immer noch zurecht.
Ich konnte zwischen Nah-oder Fernsicht wählen und habe erstere genommen.
Bin auch im hohen Alter dran gewöhnt, ohne Brille auf die Nähe zurechtzukommen. und das wollte ich weiterhin so haben. So brauche ich nur die Fernsichtbrille, wie immer schon.
Sollten wir vielleicht eine Bürgerinitiative gründen? „Schluss mit der Krankenhausschwemme – Jetzt!“?
Was die Programmänderungen in memoriam Claus Peymann angeht muss aber erwähnt werden, dass es sich bei ORF III um einen reinen Kultur-Spartensender mit Minderheiten-Programmangebot handelt, aber kein Hauptabendprogramm.
(Im österreichischen Kultur-Mainstream war Peymann übrigens keineswegs unumstritten.)
Mag sein. Aber hätte sich nicht wenigstens eins der dritten Programme (der RBB hätte eigentlich in der Pflicht gestanden, Peymann war in Berlin 18 Jahre lang Intendant des berühmtesten Theaters der Stadt und hat die Hütte bruchvoll gemacht) oder meinetwegen einer der Spartensender ein Porträt zusammenschnippeln können? „Den kennt doch keiner, das können wir uns sparen.“