Splitterbrötchen (CCC)

Diese Jubiläumsausgabe der Splitterbrötchen ist aus naheliegenden Gründen dem Berliner Filmproduzenten Artur Brauner gewidmet.

Ich selbst hatte übrigens einmal einen Drehtag bei einer Brauner-Produktion. Dabei konnte ich seinen berüchtigten Geiz sein außerordentliches Genie bei der Kostenkontrolle kennenlernen. Dreimal rief  Brauner am Drehort an und verlangte den Regisseur zu sprechen, um sicherzustellen, dass zwei Kollegen und ich bis 11 Uhr 30 abgedreht waren. Damit er uns nicht das Mittagessen bezahlen musste.

Ansonsten sind die geduldigste Gemahlin von allen und ich ganz schlecht mit Jubiläen. Deshalb haben wir’s auch diese Woche verpasst, unser Einjähriges in Friedenau zu feiern. Doch, ist schon ein Jahr her, dass wir Kreuzberg verlassen haben.

Ein Jahr hatte ich also Zeit, um zum dicken (ha!) Freund meines Induktionsherds zu werden. Hätte nie gedacht, dass ich Gas überhaupt nicht mehr vermissen würde.

Diese Woche dann noch die erste Einheit Reha-Sport. Nee, Gymnastik ist nicht meins und wird’s nie werden. Ich brauch frische Luft, Ball und Gegner. Ersatzweise ein Fahrrad.

Zum Schluss noch meine liebste Atze-Brauner-Anekdote, keine Ahnung, ob sie wahr ist. In den Sechzigern soll die BZ eine Umfrage unter Prominentenkindern veröffentlicht haben: „Was würdest du machen, wenn Papi dir hundert Mark schenkt?“ Das Brauner-Kind hob sich wohltuend vom Promi-Einheitsbrei (Fahrrad kaufen, Eis essen gehen) ab. Auf die Frage, was es mit den von Papi geschenkten hundert Mark machen würde, antwortete es freimütig: „Nachzählen!“

 

6 Gedanken zu „Splitterbrötchen (CCC)

  1. Keine Sorge, ist bloß Rücken. Bin im Alltag nicht eingeschränkt, kann aber derzeit keinen Sport treiben, vor allen Dingen leider nicht Tennis spielen. Ich hoff, dass dieser Reha-Quatsch hilft.
    Und danke für die guten Wünsche.:)

  2. „Frische Luft, Ball und Gegner.“ Das Erstere ist es, was ich an den neuartigen Soccerhallen nicht verstehe. Fußballspielen wäre doch immer kostenlos, wenn man nicht freiwillig nach drinnen strebte, was meiner Idee von Fußball total zuwiderläuft. Schön, das hier mal aus einem anderen Gehirn zu lesen.

  3. Trainer, das scheint mir eine Generations- und Sozialisationsfrage zu sein. Für mich war „draußen spielen“ immer das höchste. Was gab’s denn „drinnen“? Im TV „Turnen mit Adalbert Dickhut“, ansonsten olle Bücher, ausgeleierte Legosteine (immer zu wenig Grundplatten) und die aufpassende Mutter. Draußen lauerte die Verheißung, das Abenteuer und der Bolzplatz.
    Heute, mit zig Kinderkanälen, Hörbüchern, Internet müssen die jungen Menschen vermutlich mit Gewalt nach draußen verbracht werden und freuen sich schließlich darauf, endlich wieder nach drinnen zu kommen, auch wenn’s eine Sporthalle ist.

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