Splitterbrötchen (CCCVIII)

Minden, am Samstagabend. Es sind ungefähr 5 Grad und es soll noch regnen. Gleich muss ich eine Vorstellung „Olympia-Express“ spielen, die zum Teil unter freiem Himmel stattfindet. So langsam dämmert mir, warum mir vor mehr als dreißig Jahren so viele Leute vom Theaterberuf abgeraten haben.

Wenigstens hat’s nicht geregnet. Nach Vorstellung und Absacker mit den Kollegen stoße ich auf dem Weg ins Hotelzimmer auf die Restausläufer eines Events. Ich habe vollkommen verpasst, dass vor einiger Zeit Dantes „Inferno“ in „Ü-30-Party“ umbenannt wurde.

Auch wenn ich ich nicht mehr lese: der SPIEGEL kann mich noch verblüffen, Die aktuelle Ausgabe wartet mit einer Titelgeschichte zu Uli Hoeneß auf. In der Vorankündigung erklärt der stellvertretende Chefredakteur, dass Hoeneß den Autoren nicht zur Verfügung stand. Die ermittelnden Behörden dürften wegen Wahrung des Steuergeheimnisses ebenfalls keine Informationen gegeben haben. Fast hätte die Neugier über meinen Widerwillen, die aktuellen Heißluft-Preise zu zahlen, gesiegt. Fast.

Nur noch wenige tausend Treffer bei einer Google-Suche: Müssen wir das Wort „Pennälerhumor“ auf die Liste der bedrohten Arten setzen?

 

 

Ein Gedanke zu „Splitterbrötchen (CCCVIII)

  1. Ja mei, in Minden.
    Wär’s da anders, tät’s mich wundern.

    Letztes Jahr war ich mal eine ganze Weile Spiegel-abstinent und ich glaube, morgen isses wieder soweit.
    Heiße Luft, besser läßt sich die Misere da oben nicht beschreiben.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert