Deppenkultur

Da ist in London ein 21jähriger junger Mann gestorben, offenbar hat er sich als Praktikant bei einer Bank totgearbeitet. Er galt als hochbegabt. In einem SpOn-Artikel zu diesem Thema ist von „All-Nightern“ die Rede, die die Nächte durch rabotten und deswegen als Helden gefeiert werden bzw. sich selbst als Helden feiern. Ist wohl so üblich unter Bankern.

Hier wurde also offensichtlich ein hochbegabter junger Mann auf Quantität gedrillt, statt – wie es bei einem Hochbegabten logisch wäre – seine Qualität zu fördern. Ist das erstaunlich? Überhaupt nicht. Wir leben mittlerweile in einer Gesellschaft, in der das Niveau von Deppen bestimmt wird, und Deppen können gegenüber klugen Menschen nur eine Strategie fahren: sie auf ihr Niveau runterziehen, um sie dort mit Erfahrung zu schlagen. Und deshalb werden in Banken blind Überstunden gekloppt, damit nur ja keiner auf die Idee kommt, mal fünf Minuten nachzudenken und dabei vielleicht den ein oder anderen Zusammenhang zwischen der ein oder anderen ökonomischen Gegebenheit zu erkennen.

In besagtem Artikel fällt das Stichwort „Überstundenkultur“. Typisch Deppen: die eigene Unfähigkeit, Arbeit in einem vernünftigen Zeitrahmen zu erledigen, zu einer besonderen Leistung, gar zu einer „Kultur“ hochjazzen.

Wirklich erstaunlich ist, warum es die Hochbegabten und die Hochintelligenten sind, die sich totarbeiten. Und warum den Pofallas keine Lebensgefahr droht.

Ein Gedanke zu „Deppenkultur

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