Splitterbrötchen (CDXLVII)

Ich bin Mitglied im Ehemaligen-Verein des Gymnasium, in dem ich beschult wurde, der Friedrich-Wilhelm-Schule. Als solches bekomme ich einmal im Jahr ein Heft mit Nostalgischem und Aktuellem aus der alten Schule. In der neuesten Ausgabe, die mich diese Woche erreichte, fand ich unter anderem ein Foto von Dr. Zöll, der mich vor über 40 Jahren in Biologie und Chemie unterrichtete. Ein Erlebnis mit Dr. Zöll wird mir auf ewig unvergesslich bleiben: Als er zum ersten Mal das Licht im gerade für eine sechsstellige Summe renovierten Chemiesaal einschalten wollte, scheiterte er an den neuen, breiten Kippschaltern, die die gewohnten schwarzen Drehschalter aus Bakelit ersetzt hatten. Wütend hieb Dr. Zöll mit der flachen Hand mehrfach auf den Lichtschalter ein, bis der sich in seine Bestandteile auflöste und funktionslos aus der Wand hing. Woraufhin Dr. Zöll befriedigt nickte und das eben Geschehene mit den Worten „Alles Neue taugt nichts“ zusammenfasste.

Ich hätte nie gedacht, dass das Nachlassen des Gleichgewichtssinns eine derart lästige Begleiterscheinung des Älterwerdens ist. Besonders in Kombination mit den ausgeleierten Stoßdämpfern der BVG-Busse.

Bereits ein halbes Jahr vor seinem letzten Spiel als Bayern-Trainer habe ich begonnen, mich nach Pep Guardiola zurückzusehnen.

Man muss nicht alles sagen, was einem so einfällt.

Ich habe mein Vorhaben wahr gemacht und Nochmal „Colonel Sun“ von Kingsley Amis (unter dem PSeudonym Robert Markham) gelesen, um herauszufinden, ob er oder Anthony Horowitz („Trigger Mortis“) den besten Post-Fleming-Bond geschrieben hat. Horowitz hat gewonnen. Ich hatte Amis‘ Rumgeschipper in der Ägäis nicht so umständlich in Erinnerung gehabt und die Action deutlich spekakulärer.

Kulinarisches Highlight der Woche war Gans Nr. 2, gesellschaftlicher Höhepunkt ein Gipfeltreffen der bedeutendsten Fußball-Blogger Berlins. Anders ausgedrückt: Ich hab mit Norbert aus Hönow ein, zwei Bierchen getrunken. Machen wir bald wieder, da freu ich mich schon drauf.

 

 

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