Splitterbrötchen (CDLV)

Yorckschlösschen-Wirt Olaf Dähmlow nötigt mir seit einigen Wochen tiefe Bewunderung ab. Die Engelsgeduld und Sachlichkeit, mit der dieser Mann auf Facebook unermüdlich gegen die steindummen Posts sogenannter Asylkritiker angeht, sucht ihresgleichen. Chapeau und danke!

Ich bin ein großer Freund exzentrischer Damenfrisuren. Diese Woche konnte ich gleich zweimal meine Lieblingskreation bewundern. Ich kenne den Fachbegriff für diese Frisur nicht, kann sie aber beschreiben: explodiertes Vogelnest mit eingeschossenen Essstäbchen.

Beim Friseur machte ich diese Woche meine erste metrosexuelle Erfahrung: Die Friseurin fegte mir die Nackenhaare mit einem rosa Pinsel ab. Ich bin mir dabei tatsächlich ein bisschen wie David Beckham vorgekommen.

Die „Katholische junge Gemeinde“ hat eine Fasten-App herausgebracht. Wenn ich mir das so vorstellen darf, dass die App fastet, während ich esse und trinke wie gewohnt, erscheint mir der Katholizismus in vollkommen neuem Licht.

Soso, 30 Polizeibeamte waren in Clausnitz und haben 13 Anzeigen aufgenommen. Und in Berlin fängt ein Kontaktbereichsbeamter eine Schelle, und zwei Stunden Später stürmen 500 Polizisten ein Haus in der Rigaer Straße. Noch Fragen?

Diabolische Herausforderung: Plötzlicher, heftiger Niesreiz , wenn man gerade Eier in den Kühlschrank packt.

Erinnert sich außer mir noch jemand an Frau Susemihl und ihre Kolumne? Googlen ist feige!

Ebenfalls ohne Googlen haben die beste, geduldigste Gemahlin von allen und ich uns daran erinnert, wie der Teppichhändler mit den „ährlischen Preisen“ hieß. Der das Spandauer Volksblatt den „Abend“ 1 zu retten versuchte. Wie gesagt, Googlen ist feige.

Und wieder habe ich mich sehr über den Newsletter von Spiegel Online geärgert, insbesondere über die plumpe Stimmungsmache von Dirk Kurbjuweit am Mittwoch: „Haben Sie auch dieses ungute Gefühl, dass Wladimir Putin derzeit auch der Präsident Ihres Lebens ist, dass er dort hineinregiert, ein bisschen jedenfalls? Mir geht es so. Vielleicht ist das eine besondere Form von Ichbezogenheit, aber ich lese täglich die Nachrichten aus Syrien und denke immer: Der meint uns, den Westen, Europa, Deutschland, also auch mich, einen Bürger all dieser Gebilde… Manchmal habe ich das Gefühl, als läge eine Schlinge um meinen Hals, an der Putin ein bisschen zieht, wenn es ihm gefällt. Oder ist das nur ein böser Traum?“
Was das mit Journalismus zu tun haben soll, würde ich wirklich gern mal wissen.

Andererseits geht Newsletter auch richtig gut. Auf zwei Newsletter freue ich mich wochentäglich: Morgens auf den Checkpoint vom Tagesspiegel, abends auf Nextdraft (englisch).

Eine Frage, die immer häufiger auftaucht: „Was wollte ich doch gleich hier?“

Foto by Mingle Media TV [CC BY-SA 2.0], via Wikimedia Commons

Foto by Mingle Media TV [CC BY-SA 2.0], via Wikimedia Commons

Erst diese Woche habe ich realisiert, dass Benicio del Toro ein tatsächlich existierender Mensch ist. Bisher habe ich – aus Gründen (Name, Aussehen) – geglaubt, es handle sich bei del Toro um eine Kunstfigur aus einem Film der Coen-Brothers, von Brad Pitt in einem besonders bizarren Make-Up-Job dargestellt.

 

  1. richtigen Namen erinnert, aber die falsche Zeitung

2 Gedanken zu „Splitterbrötchen (CDLV)

  1. Alles nur gegoogelt!
    Lieber Chris Kurbjuhn, sie fragen, wer sich noch an Frau Susemihl erinnert. Ich erinnere mich gleich an vier. An die Pressesprecherin des Theaters in Nordhausen, an eine Anästhesistin in Bielefeld und an die, die in besagter Kolumne in den Merkheften von Zweitausendeins die Kundschaft aufforderte, die Bestellkarten ja leserlich auszufüllen.

    Ich erinnere mich aber vor allen Dingen an eine Frau Susemihl (Ursula Staack), deren Brillenetui versehentlich in einen Gully gerät, damit Peter Lustig in der 139. Folge von „Löwenzahn“ in den „Untergrund“ gehen konnte, um meinen Kindern die Welt der Kanalisation von Bärstadt zu erklären.

    Daniel Mandelkern

    p.s. Wenn, wie bekannt geworden ist, die Rosenmontagszüge verschoben werden mussten, beginnt dann auch die Fastenzeit später? fragt sich der besorgte Katholik.

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