Splitterbrötchen (DCCIII)

Wer keine Bratkartoffeln mag wird niemals gute machen.

AFD-Wähler sind keine Protestwähler. Es sind Menschen, denen faschistisches Gedankengut akzeptabel erscheint.

Der Tweet der Woche:

„Nur weil alle es machen, musst du es nicht auch tun.“ haben meine Eltern mir vor langer Zeit eingebleut. Mir erscheint dieser Satz heute noch recht sinnvoll. Den deutschen Leit- und Massenmedien öffenbar nicht.

Die kulinarische Entdeckung der Woche machte ich bei Edeka im Kühlregal. Diese scharfe, tomatisierte Ailloli ist sensationell. Wenn ich selber eine Rouille rühre, bin ich froh, wenn sie so schmeckt (keine Werbung, spontane Empfehlung).

Ich bin gottfroh, dass es zwischen, sagen wir mal, 1973 und 1980, weder Internet noch Facebook noch Instagram gegeben hat. Sonst hätte ich jetzt vermutlich arge Probleme.

Der Kleinkrieg, den Frederik Hanssen im Tagesspiegel gegen Daniel Barenboim führt, wird immer bizarrer. Letzte Woche arbeitete Hanssen sich in epischer Breite daran ab, dass Barenboim kurz vor einem Konzert ausgerastet und eine Mitarbeiterin erbost aus seiner Garderobe geworfen hat, die kurz zuvor vorgeschlagen hatte, seinen persönlichen Flügel, eine Spezialanfertigung von Steinway, für eine Veranstaltung außerhalb der Staatsoper zu verleihen. Ist natürlich unfassbar, klar. Äh… Herr Hanssen, wären Sie bereit für ein kleines Experiment? Erzählen wir zum Spaß, sagen wir mal, Anne-Sophie Mutter, dass Sie vorgeschlagen hätten, ihre Stradivari an einen Kindergeburtstag auszuleihen. Und jetzt gehen Sie fünf Minuten vor einem Konzert in Frau Mutters Garderobe. Meinen Sie ernsthaft, dass sie Ihnen dann schnell noch ein Tässchen Tee anbietet, Ihnen geduldig erklärt, warum man manche Dinge verleiht und manche nicht, und dann aufs Podium eilt?

3 Gedanken zu „Splitterbrötchen (DCCIII)

    • Das ist m. E. egal. Kein herausragender Musiker verleiht „sein“ Instrument. Bitte beachte auch den Zeitpunkt: Kurz vor einem Konzert befinden sich Musiker in einem Ausnahmezustand. Dass sie überreagieren, wenn sie in ihrer Konzentrationsphase gestört bzw. mit Dingen oder Menschen konfrontiert werden, die sie zu diesem Zeitpunkt nicht sehen wollen, ist vollkommen normal.

  1. Barenboim ist seit 1992 GMD der Staatsoper. Fast 30 Jahre Zeit, sich danebenzubenehmen. Und jetzt erst kommt dank der investigativen Arbeit des Herrn Hanssen auf einmal alles ans Licht? Sieht eher danach aus, dass da welche diverse Hühnchen zu rupfen haben.

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