Splitterbrötchen (DCCCLXI)

Man hört in letzter Zeit so wenig von den Impfdränglern. Hat sich da was getan?

Die News der Woche: Schamanin verursacht Waldbrand beim Aufkochen von Bären-Urin. Man sollte die ARD-Programmdirektion auf diese Geschichte aufmerksam machen. Das wäre doch ein Stoff für die Ferres (liebenswert-schusselige Schamanin) und Hardy Krüger Jr. (empathischer Ranger, der in letzter Sekunde den Wald rettet und die Schmamanin schließlich – nach mancherlei Wirrungen und einem spirituellen Erlebnis mit seinem verstorbenen Vater, einem hartherzigen Groß-Industriellen – bei der Eröffnung eines Natur-Therapiezentrums in Bad Gastein unterstützt).

Der gesellschaftliche und kulinarische Wochenhöhepunkt fand bei uns Zuhause statt, wir bewirteten Gute Freunde mit Heurigen-Food und Weinen vom Weingut Schaller vom See1. Die geduldigste, beste Gemahlin von allen hatte Speckbrote2 gemacht, ich hatte einen defensiv abgeschmeckten Liptauer und einen Käferbohnen-Salat3 beigesteuert sowie Lardo und geräuchertes Filet vom Mangalitza geschnitten. Star des Abends war der 2019er Patfalu, eine Cuvée aus Cabernet, Zweigelt und St. Laurent.

Da dachte man, die gute, alte antikapitalistischen Parabel wäre total ausgelutscht, und dann kommt „Squid Game“ daher.

Okay, das ganze Unterfangen ist von A bis Z total vorhersehbar und hat so viel Tiefgang wie die Berka bei Niedrigwasser, aber es ist sehr, sehr gut gemacht. Und Folge 6 ist Weltklasse.

Dass manche Leute unterkomplexes Argumentieren für eine intellektuelle Leistung halten, überrascht dann doch.

 

 

 

  1. Das ist in Podersdorf, wer hätte das gedacht?
  2. Mit originalgetreuer Deko!
  3. aus Adzuki-Bohnen, weil Käferbohnen nur über den Versandhandel aufzutreiben gewesen wären

3 Gedanken zu „Splitterbrötchen (DCCCLXI)

  1. Als Vegetarier bin ich nicht berufen, hier Details wahrzunehmen, aber das Arrangement erinnert doch schon ein bissl an die ‚Gute Alte Zeit‘ (50er, 60er) des sog. Wirtschaftswunders, oder?
    Wo ist die Gute Butter?

    • Die gute Butter befindet sich natürlich unter den Speckscheiben. :) Ja, na klar ist das 50er/60er Jahre, aber haargenau so werden in den konservativen Heurigen im Burgenland die Speckbrote noch dekoriert, es lebe der Gurkenfächer! Ich beweine beinahe täglich den Untergang des „illustrierten Brotes“, allein schon der Bezeichnung wegen.

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