Splitterbrötchen (DCCCLXXXIII)

Nein, „Wir dürfen vier Jahre lang machen, was wir wollen“ ist eben nicht Demokratie!

Ist der Kanzler so weit abgetaucht, dass die Terroristen ihn gar nicht mehr auf dem Schirm hatten und deshalb die Entführung des Gesundheitsministers planten?

Offengestanden habe ich von einer Fa. namens Ankerkraut und ihrem angeblichen Kultstatus erst gehört, als die Leute sich bei Twitter über sie erregten. Werde wohl doch alt.

„Können wir irgendwas machen, um unsere Müslibecher etwas aufzupeppen? Die wirken so laaaangweilig…“ – „Salamischeibchen obendrauf?“

Apropos Altern: Das ist auch so eine Sache, über die man wirklich erst kompetent reden kann, wenn man begonnen hat, eigene Erfahrungen1 damit zu machen.

Was nicht jeder weiß: Camembert heißt auf Französisch keinesfalls „peigne-ours“.

Kulinarischer Wochenhöhepunkt war schlichtes Gyros mit Pommes und Tsatsiki, ein Comfort-Foof-Klassiker, im Medusa am Perelsplatz. Tatsächlich hatte ich seit ca. Anderthalb Jahren keinen Gyros mehr gegessen, weil unser Lieblingsgrieche, das „Pigasos“ gegenüber, wohl endgültig als Covid-Kollateralschaden gelten muss. Der (wohl ehemalige) Wirt Tolli beteuert zwar gelegentlich seinen festen Willen zur Wiedereröffnung, aber anscheinend ermöglicht ihm sein in den letzten zwei Jahren aufgebautes zweites Standbein ein stressfreieres Leben als die Gastronomie. Es sei ihm gegönnt.

Tja, je länger man einen Schatten werden lässt, desto mehr Anlauf muss man nehmen, um drüber zu springen. Wird immer schwieriger, und irgendwann scheint’s gar nicht mehr zu gehen.

Der Tweet der Woche. Die sarkastischen Antworten darauf sind auch nicht übel.

Wenn die Angst vor der nächsten anstehenden Wahl zur Leitlinie der Politik wird, können sowohl Regierende als auch Regierte eigentlich einpacken.

Insider wissen, was kommt: In der Endphase der Probenzeit wird man im Schlosspark Theater an enttäuschenden Vorverkaufszahlen merken, dass die für dieses Projekt offensichtlich angepeilte Zielgruppe 80plus wegen Virus-, Kriegs- und Inflationsangst von einem Theaterbesuch abzusehen gedenkt. In einem gewagten Publicity-Stunt generiert Frau Grothum (87) Aufmerksamkeit für die Premiere, indem sie Herrn Blanco (84) eines MeToo-Vergehens beschuldigt. Es folgt ein Shitstorm gegen Blanco auf Twitter und Faceboook. Intendant Hallervorden kündigt an, kurzfristig schwarz geschminkt die Rolle von Herrn Blanco zu übernehmen. Ein weiterer, noch gewaltigerer Shitstorm gegen Hallervordens Blackfacing lässt Blanco vom Täter zum Opfer werden und spült ihn zurück ins Ensemble. Hallervorden feuert den komplett unbeteiligten Peter Bause und übernimmt die Rolle des Monsieur Claude, für die er sich nicht schminken muss. Bei der Premiere stellt sich heraus, dass Herr Blanco leider keine Zeit gefunden hat, seinen Text zu lernen: Er improvisiert sich mit durchaus fantasievollen Variationen von „Woohoohoo! Pattapattapatta!“ durch den Abend. Frau Grothum beschließt, in schnippischer Sturheit auf ihr korrektes Stichwort zu warten. Da es nicht fällt, schläft sie schließlich auf offener Bühne ein. Theater-Veteran Hallervorden rettet den Abend, in dem er mit sich selbst alte Didi-Sketche spielt. Nach einem letzten „Palim, Palim“ fällt der Vorhang, ohne dass Fragen offen bleiben.

 

  1. Unsicher, ob Sie schon zum alten Eisen gehören? Klatschspalte anschauen! Wenn Sie weniger als die Hälfte der Prominenten kennen, sind Sie dabei!

Ein Gedanke zu „Splitterbrötchen (DCCCLXXXIII)

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