Splitterbrötchen (DCCCXXXII)

Ich kann mich nicht erinnern, das Tun einer Bundesregierung jemals mit größerer Verdrossenheit verfolgt zu haben.

Was nicht jeder weiß: Man kann Brote mit vegetarischem Aufstrich durch eine pfiffige Rohschinken-Garnitur optisch und geschmacklich aufwerten.

Es gibt keinen Grund, mit Nebeneinkünften von Parlamentariern anders zu verfahren als mit den Nebeneinkünften von Hartz-IV-Empfängern.

Gesellschaftlicher Wochenhöhepunkt war der Überraschungs-Anruf einer lieben Kollegin, mit der ich vor 40(!) Jahren zusammen Theater gespielt habe. Riesenfreude, in diesen Zeiten an die alten Zeiten denken zu dürfen.

„Was planen Sie als nächstes, Uwe Boll?“ – „Ich werde einen Rapsölfilm drehen, über einen Killer-Matjes, der sie alle fertig macht. Auf nordische Art!“

Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis Karl Lauterbach sich beim Betreten des Studios, in dem „Markus Lanz“ aufgezeichnet wird, selbst begegnet.

Seit Donnerstag erhalte ich 3-4 Anrufe täglich mit der „Hello, I’m calling from Microsoft“-Masche. Anscheinend hat die Bundesregierung die Inzidenz an die Telefonbetrüger gekoppelt.

MaGeLaNe machte mich auf Twitter nachdenklich: „Was macht ihr eigentlich mit der weißen Kugel, nachdem man den Mozzarella getrunken hat?“

Kulinarischer Wochenhöhepunkt: Karls sensationelle Kässpätzle.

Ich weiß gerade nicht mehr, was mich mehr verwundert: Die Mitbürger, die sich einen Dreck um die verordneten Corona-Maßnahmen scheren, oder die Politiker, die sich einen Dreck darum scheren, dass immer mehr Leute sich einen Dreck um ihre Verordnungen scheren.

Das Lied zur Zeit:

 

 

Ein Gedanke zu „Splitterbrötchen (DCCCXXXII)

  1. Ihre Verdrossenheit kann ich nachvollziehen.

    Wenn angesichts einer konkreten, existenziellen und mittlerweile bekannten Bedrohung vor allem die möglichen Probleme, die potenziellen Ungerechtigkeiten, die denkbaren Nachteile des Handelns im Vordergrund zu stehen scheinen, und scheinbar lustvoll die vermeintlichen Kompetenzen der Länder und Kommunen und der EU als Komplikation akzeptiert werden, dann schwindet meine Hoffnung auf eine baldige Wiederkehr der früheren Normalität.

    Andererseits hilft all dies vielleicht dabei, die letzten Reste von nationaler Überheblichkeit abzutragen.

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