Splitterbrötchen (DCCCLXXXIX)

Wenn ich zu Beginn eines Spiels „Schleich dich, Infantino, du Arsch!“ brüllen kann, wird es ein gutes Spiel.

Fa. Steinecke bietet derzeit etwas namens „Dinkel-Amaranth-Brögel“ an. Erwartet man etwa ernsthaft von mir, dieses Wort oder sogar das damit bezeichnete Produkt in den Mund zu nehmen?

Seit ich vor über 40 Jahren angefangen habe, zu kochen, quält mich eine Frage: „Was macht man eigentlich mit glatter Petersilie“? Dank der Fürsorge von Fa. Aldi weiß ich jetzt endlich Bescheid.

Hertha BSC geht mir seit über 40 Jahren (genau, seit ich nach Berlin gezogen bin) auf den Zeiger. Mit Vereinen, die vor Selbstüberschätzung schier platzen, sportlich aber so gut wie nie liefern, kann ich nichts anfangen. Doch mittlerweile hat Hertha BSC den Olymp der Unsympathie erreicht: Mit dem vollkommen sinnlosen Verschleudern der Windhorst-Millionen hat man den zahlreichen, durchaus sinnvollen Argumenten für ein „Financial Fairplay“ im Fußball jeglichen Wind aus den Segeln gekommen. Ein Verein, dessen letzter Titel bald einhundert Jahre zurückliegt, zementiert durch abgrundtiefe Doofheit das finanziell unseriöse Gebaren von Vereinen wie Real Madrid oder dem FC Barcelona und spielt Oligarchen-Konstrukten wie PSG die Argumente wie Steilpässe zu: auch eine Leistung.

Immer, wenn man denkt, tiefer kann der Qualitätsjournalismus nicht mehr sinken, ruft der Tagesspiegel „Hold my beer!“ und senkt die Latte beim Niveau-Limbo, diesmal mit dem oben dokumentierten widerlichen Hit-Piece, das sich nur auf wolkiges Geraune anonym bleibender „ehemaliger Mitarbeiter“ stützt. Man kann wirklich sehr viel am Gesundheitsminister kritisieren, aber komplett substanzlos (an Lauterbachs akademischer Qualifikation ist wirklich nicht zu rütteln) ad hominem gehen? Was soll das?

Liebe Deutsche Bahn, welche Sinn macht es, Wörter zu benutzen, die nur die Peer Group auf Twitter, nicht aber die Mehrheit der eigenen Kundschaft entschlüsseln kann? „Reisendenlenker:innen„? Wirklich?

Kulinarischer Wochenhöhepunkt waren „Fish and Chips“ beim Pub-Quiz1 im Steglitzer Finnegan’s. Gebackenen Kabeljau dermaßen saftig hinzukriegen, das zeugt von höchsten handwerklichem Können!

Der Tweet der Woche gehört auf den Startbildschirm jedes sozialen Netzwerks:

Ich will „Cheddar“ ins Smartphone eintippen, die Autokorrektur schlägt mir „Chefdarm“ vor. Ich habe Fragen.

Sich dumm stellen, um aus der Naivität besser skandalisieren zu können, ist nun wahrlich nichts Neues, aber als die Herren Meier und Winterbauer in ihrem ansonsten gern gehörten „Medienwoche“-Podcast ausgiebig darüber spekulierten, ob Henri Nannen das mit den nackten Frauen auf den Titelseiten vielleicht von den Nazis gelernt haben könnte, staunte sogar ich.

  1. Nicht letzter geworden! Hurra

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