Splitterbrötchen (CMXLI)

Ich verstehe die Aufregung darüber, dass der Burda-Verlag ein Kochrezept-Heft komplett von einer KI hat schreiben lassen, nicht wirklich. Wie sind denn bisher Hefte wie „Die 99 besten Spargelrezepte“ für 3,90 Euro entstanden? Da waren auch keine in Versuchsküchen aufopferungsvoll vor sich hin brutzelnde Profi-Köche am Werk. Die Rezepte für derartige Wegwerf-Hefte wurden üblicherweise bei Billig-Texter-Portalen wie Textbroker in Auftrag gegeben, wo richtig beschissen bezahlte Lohnschreiber dann  im Minutentakt irgendwelche Chefkoch-Rezepte umgetextet haben. Was war daran besser oder schlechter? Der derzeitige „Siegeszug“ von textenden KIs basiert nicht darauf, dass deren Texte irgendwie „besser“  wären. Die sind eben nur noch billiger als die von beschissen bezahlten Lohnschreibern.

Frau Kaltmamsell hat mich auf einen lesenswerten Artikel von MsMarmiteLover aufmerksam gemacht, in dem sie sich darüber beklagt, dass viele von ihr geschätzte Restaurants nur noch vegane, aber keine vegetarischen Gerichte (also mit Butter, Sahne, Käse etc.) anbieten. Die Ursache für diese Misere findet sich in den Kommentaren unter dem Artikel: da wird sie von Veganern aggressiv beschimpft. Das passiert natürlich auch den Wirten besagter Restaurants, die keine schlechte Atmosphäre in ihren Restaurants haben möchten und für die vegetarische/vegane Angebote ein Zusatzangebot sind1. Daher machen sie es sich organisatorisch und kalkulatorisch einfacher und beschränken sich auf vegane Angebote. Wer am lautesten schreit, bekommt seinen Willen, das kennt man mittlerweile. Aber wer hätte denn gedacht, dass der Vegetarismus mal zum Kollateralschaden des Veganismus werden würde?

Momente, die man nur als FC-Bayern-Fan erlebt: Gestern hätte ich mich über den Gewinn einer Meisterschaft beinahe ein bisschen geärgert.

Was für ein Angebot soll mir hier eigentlich unterbreitet werden? Kann jemand helfen?

Was nicht jeder weiß:

Ingo Lenßen has put the Doku back into Dokusoap.

Dreesen als Vorstandschef, Lothar Matthäus als Sportvorstand… warum denn nicht?

Bestürzung, als ich erfuhr, dass Paris Hiltons Chihuahua im Alter von 23 Jahren gestorben ist. Ich wusste gar nicht, dass das Tier krank war. Könnte „foul play“ im Spiel gewesen sein? Hoffentlich wird eine Obduktion angeordnet!

Ruppig ist das neue zugewandt.

Kulinarischer Wochenhöhepunkt war der Einkauf für den kulinarischen Höhepunkt der nächsten Woche. Im vortrefflichen Wein- und Feinkostladen „Chez Bruno“ in Zehlendorf bekam ich auf die Frage „Haben Sie zufällig konfierte Entenmägen da?“ zu meiner Verblüffung die Antwort: „Moment, ich schau mal in den Kühlschrank… ja, sind da!“ Als wäre man in Frankreich… Wunderbar!

Was jeder weiß:

Wordle ist wie das Leben: Der zweite Versuch ist entscheidend.

 

  1. Die Mehrheit der Bevölkerung und damit der Restaurantbesucher ernährt sich nach wie vor nicht vegetarisch oder vegan.

2 Gedanken zu „Splitterbrötchen (CMXLI)

  1. Vor etwa zehn Jahren gab es im Fernsehen viele Berichte über einen neuen „Lebensmittelskandal“: Viele Hersteller brachten den sogenannten „Analogkäse“ auf den Markt (z. B.: https://www.youtube.com/watch?v=a4ykadZprPs)
    Kurze Zeit später wurde die janze Schose als „Vegan“ deklariert; alles wieder gut, Profite stiegen außerordentlich.
    Respekt vor Vegetariern.
    Aber Menschen, die solchen Unrat vertilgen und agressiv als Veganismus verteidigen, kann ich nicht Ernst nehmen.

  2. So richtig.
    Wir waren ab den 80er Jahren im Bereich Food&Stillife tätig. Für diese Hefte zu arbeiten bedeutete Selbstausbeutung, für Fotografen und Stylisten. Man versuchte, möglichst viele Motive in einen Tag zu quetschen. Und so wenig wie möglich Produkte zu kaufen, Leihgebühren zu verursachen usw. Eigentlich arbeitete man für diese Verlage nur, weil es eine Namensnennung gab. Machte man seine Arbeit gut, gab es lukrative Jobs in der Werbung.
    Wir haben da nicht mitgemacht, aber Bücher zu produzieren war nicht viel besser. Man wurde ausgepresst wie eine Zitrone, hatte aber was vorzuzeigen für die Mappe.
    Wir haben bis vor ein paar Jahren gearbeitet. Eine unserer letzten Anfragen war ein Buch über Südtirol. Ein paar Hundert Aufnahmen sollten es werden und umgerechnet kam man auf ein Honorar zwischen 10 und 15 Euro pro Bild. Haben wir abgelehnt, aber ein Kollege hat den Job dann gemacht. Der Verlag meinte dazu, „das zahlt dem die Miete für den Monat“. Ohne Worte.

    Die Frauen des FCB haben ja auch die Meisterschaft gewonnen. Elf Tore ;-)
    Bin gespannt, wie es bei den Männern weitergeht. Dass man sich über Dortmund lustig gemacht hat, war unnötig und daneben.

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