Splitterbrötchen (CMXLIV)

Das Problem der aktuellen öffentlichen Diskurse ist, dass andauernd polarisiert wird, aber die eigentlichen Konflikte nicht ausgetragen werden.

Ich sage es beinahe ungern, aber Walkers „Bruno“-Bücher bekommen eine zusätzliche Dimension, wenn man mal in der Gegend war. Der neueste, bisher nur auf Englisch erschienene „A Chateau under Siege“ war wieder das reine Vergnügen, auch wenn einige Fans sich über zu viel Weltpolitik beschweren.

Atemberaubender neuer Beitrag zu meiner galaktisch erfolgreichen Fotoserie „Die beste, geduldigste Gemahlin von allen fotografiert Dinge“. Heute: ein trendiges Aperitif-Getränk.

Sané ist ein Opfer seiner Schnelligkeit und Ballsicherheit. „So einer muss vorne spielen“, denkt jeder. Dabei ist Sané kein Stürmer, genauso wenig wie Schweinsteiger einer war. Wenn endlich einer seiner Trainer auf die Idee kommt, ihn mal auf der 6 oder als 10er spielen zu lassen, werden wir einen deutlich wirkungsvolleren Spieler sehen.

Wenn das vegetarische Ersatzprodukt nicht mehr von der Wurst zu unterscheiden ist, dann ist nicht das Ersatzprodukt, sondern die Wurst das Problem.

Ich rufe „Bunga Ciao!“

Weltidee! Horrorfilm über einen italienischen Wissenschaftler, der aus Pflanzenteilen ein Monster baut und zum Leben erweckt. Arbeitstitel: „Olivenstein“

Natürlich ist die BILD verachtenswert. Aber Schlagzeilen wie „Jetzt droht dem Penis-Polizisten eine Pinkel-Affäre“ nötigen mir immer wieder Bewunderung ab.

Kulinarischer Wochenhöhepunkt war unser samstagabendliches Abspargeln mit Ofenspargel, Schinken, Kartoffeln, zerlassener Butter und Bozner Sauce.

Da fürPlatz zwei und drei deutlich mehr küchentechnisches Engagement (Ich hab das Eiweiß für die Bozner wieder nicht fein genug geschnitten. Sorry, Astrid!) notwendig war und beide ebenfalls ganz ausgezeichnet waren, poste ich hier auch noch…

Fish & ganz fantastisch knusprige Chips im Dolden Mädel am Mehringdamm und…

…perfekte Lasagne mit Kalbsragout (prima Idee!) im Bergamotto am S-Bahnhof Friedenau.

Was mit der öffentlichen (Selbst-) Wahrnehmung der Presse schiefläuft, lässt sich ziemlich gut an der aktuellen Berichterstattung über Till Lindemann und Rammstein im Tagesspiegel beobachten. Das Blatt feuert aus allen Penis-Kanonen Rohren, zeitweise standen letzte Woche bis zu fünf Rammstein-Artikel zeitgleich auf der Online-Seite, meist Meinungsstücke bzw. die ausführliche Interpretation hereingetröpfelter Minimalnews. Die Wirkmacht dieser Berichterstattung ist gleich Null, die anstehenden Konzerte sind und bleiben ausverkauft, alte Rammsteinalben klettern gerade in den Charts nach oben. Gleichzeitig meckern die regelmäßigen Tagesspiegel-Leser (meist KEINE Rammstein-Fans) in den Kommentaren zu den Artikeln: „Schon wieder… wieder nix Neues…. gebt doch mal Ruhe…“ Wozu also dieses Übermaß an wirkungslosen, die Leser nervenden Artikeln? Mir scheint, die werden in dieser Menge tatsächlich nur veröffentlicht, um den Kollegen in der Redaktion und in anderen Blättern zu signalisieren: „Schau, ich stehe auf der richtigen Seite!“ Das ist Journalismus, der ausschließlich der Selbstbestätigung dient. Verwundert es da wirklich, dass Auflagenzahlen und Ansehen der Leitmedien immer weiter sinken?

Warum Wochenenden ohne Struktur? Warum keine Bundesliga?

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