Splitterbrötchen (DCCCX)

Warum heißt das jetzt „Best-Ager-Komödie“? Warum nicht einfach und klar „Zausel-Klamauk“?

Ist das wirklich sinnvoll, dass abgehalfterte Schlagersänger in Zukunft eine Wendlerpauschale geltend machen können?

Nach langer, langer Zeit mal wieder bei „Tony Roma’s“ gewesen, und leider nicht ganz so zufrieden gewesen wie früher. Zwar waren meine Baby Backs köstlich wie immer1, und auch die Kalbsrippchen, die sich die beste, geduldigste Gemahlin von allen gönnte, waren über alle Zweifel erhaben, aber der Maiskolben schmeckte wässrig, der Cole Slaw nach Convenience und die Pommes waren unteres Kantinenniveau. Das war mal deutlich besser.

Daher konnte ich gesamtkompositorisch mit einer ohne viel Firlefanz2 im Ofen gegarten Dorade mit vage mediterranem Blumenkohlgemüse und reichlich Alioli in Sachen kulinarischer Wochenhöhepunkt das kapitalstarke US-Franchise mühelos aus dem Feld schlagen.

Warum hat der DFB Einkünfte aus Banden-Werbung? Banden bestehen doch aus Verbrechern, für die sollte überhaupt nicht geworben werden!

Ich habe bisher fast alle Maßnahmen zu Virus-Eindämmung akzeptiert und gegen Kritiker verteidigt. Seit dem Erlass einer Sperrstunde kann ich das nicht mehr. Die Sperrstunde ist idiotischer, kontraproduktiver Aktionismus. Die steigenden Infektionszahlen sind laut Senat auf illegale Partys und private Großveranstaltungen zurückzuführen. Wenn man die Lokale schließt, treibt man doch nur noch mehr Leute in den privaten, nicht kontrollierbaren Raum. Warum vertraut man den Profis nicht, die nach Hygienekonzept arbeiten und die man kontrollieren kann (wenn man will)?

Und ja, über 4000 Neuinfektionen am Tag sind unschön, aber wie sollen es denn im Herbst/Winter ohne Impfstoff und entsprechende Medikamente weniger werden? Spätestens im November werden wir fünfstellige Neuinfektionszahlen pro Tag ertragen müssen.

Ich hatte mich lange auf „The Right Stuff“ bei Disney Plus gefreut, eine Serie nach einem meiner Lieblingsbücher und Lieblingsfilme, „Der Stoff aus dem die Helden sind“3. Nachdem ich mir am Freitag die ersten beiden Folgen angeschaut hatte, war ich eher enttäuscht: sie haben Chuck Yeager, den größten Testpiloten, der NICHT im Mercury-Programm war, weggelassen. Dramaturgisch kann ich die Entscheidung der Showrunner nachvollziehen: Die Figur trägt nichts zum Fortgang der Handlung bei, der Handlungsstrang mit Yeager ist, was das Mercury-Programm, tatsächlich komplett überflüssig. Aber: Im Buch und im Kinofilm ist Yeager der unsichtbare Elefant im Raum, die einsame Größe, an der sich die Protagonisten messen lassen müssen und selbst messen. Yeager als Maßstab zu thematisieren war Wolfes Geniestreich. Wenn man Yeager weglässt, verliert man Größe. Mal sehen, wie’s weitergeht. Vielleicht kommt er ja noch.

Was Serien anbelangt, bleibt derzeit also „Cobra Kai“ das Maß aller Dinge. Diese „Karate Kid“-Fortsetzung ist schlichtweg meisterhaft, vor allen Dingen wissen Autoren und Schauspieler, wie eine Tragödie zu managen ist.

 

  1. Bessere Rippchen sind in dieser Stadt nicht zu bekommen.
  2. Knoblauch und Kräuter in die Bauchhöhle, ordentlich Olivenöl über alles
  3. Tom Wolfe hat den Roman geschrieben, Philip Kaufman den immer noch sehenswerten Film inszeniert, Sam Shepard als Yeager eine unsterbliche Performance abgeliefert.

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