Splitterbrötchen (DCCCLXVIII)

In letzter Zeit lese ich öfter von Menschen, die sich nicht impfen lassen, weil sie Angst vor der Nadel haben. Herrschaften, Angst vor der Nadel ist kein Grund, sich nicht impfen zu lassen. Mein Vater hatte panische Angst vor der Nadel, der Mann (1,92 m, Modellathelt) ist ohnmächtig umgekippt, wenn er eine Spritze nur gesehen hat. Er wusste aber ein Gegenmittel, das hundertprozentig funktioniert: einfach in die andere Richtung schauen. Das ist einer seiner wenigen Ratschläge, dich ich angenommen habe. Ich bin mittlerweile mehrfach gegen alles geimpft, wogegen man sich impfen lassen kann, ich habe aber nie zugeschaut bzw. Angst gehabt.

Ich verstehe das mit dieser neuartigen Präsenspflicht in der Schule nicht. Sollen Imperfekt, Perfekt, Plusquamperfekt, Futur I und II wirklich abgeschafft werden? Mit welcher Begründung?

Mein Steuerberater gratuliert mir seit über zwanzig Jahren im April statt im November zum Geburtstag. Ich denke nicht im Traum daran, das zu korrigieren. Ich will doch beim Finanzamt keine schlafenden Hunde wecken!

Kulinarischer Wochenhöhepunkt war ein Dreigang im „Le Bon Mori“ in Kreuzberg: Sellerie-Creme mit Trüffeln, Entenbrust mit Karotten-Mousseline, Rosenkohl und weiterem Gedöns, Käse mit Früchtebrot. Das war Handwerk auf ganz hohem Niveau, eine ausgezeichnete Mahlzeit.

Die aktuelle Impfkampagne funktioniert: Das Fitnessstudio, das ich regelmäßig besuche (2G), war in diesem Jahr lotterleer, meist verloren sich nur ein paar Senioren zwischen Laufbändern und Butterfly-Maschinen. Seit verstärkt geboostert und geimpft wird, ist es merklich voller geworden, und der Altersdurchschnitt der Kundschaft ist von 60 auf ca. 35 geschrumpft, was meine Einschätzung bestätigt: die niedrige Impfquote hierzulande lag bzw. liegt in erster Linie nicht an Unfug brabbelnden Impfskeptikern, sondern an jüngeren Menschen, die schwere Corona-Verläufe deutlich weniger fürchten als ältere und deshalb andere Prioritäten gesetzt haben.

Ein Pandemie-Opfer, um das wir uns dringend kümmern müssen: das Wort „Querdenker“. Ein Querdenke zu sein ist ja per se nichts Schlimmes, im Gegenteil: die vorherrschende Meinung zu hinterfragen erweist sich sehr oft als segensreich. Wir sollten nicht zulassen, dass dieses Wort im Besitz von Idioten bleibt.

 

4 Gedanken zu „Splitterbrötchen (DCCCLXVIII)

  1. Angst vor der Nadel hat keiner der InjektionsKritiker.
    Aber das man sich mit einer unausgegorenen Plörre als Testobjekt zur Verfügung stellen soll, nein danke.
    Es zeigt sich immer mehr das die Injektionskritiker recht haben.

    Hoffe Dir gehts gut.

    Gruß Manfred

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