Auf der Linie

Bundesliga: Daum doch zu Köln – Bild.T-Online.de:
„Christoph Daum (53) kehrt zurück in den deutschen Fußball und wird Trainer beim 1. FC Köln.“

Gerüchten zufolge hat Christoph Daum bereits die Betreuung der Kölner Lizenzspielermannschaft übernommen und seine Arbeit mit einer Sonderschicht für die Außenverteidiger begonnen. Ein Insider bestätigt: „Das ist richtig, Christoph Daum hat über eine Stunde lang mit den Jungs geübt, wie man die Linie rauf und runter rennt. Immer wieder hat er es ihnen vorgemacht, er war trotz seiner angeschlagenen Gesundheit nicht zu bremsen. Er hat erst aufgehört, als der Platzwart ‚Mönsch, Trainer, dat is doch bloß Kreide!‘ gerufen hat.“

Das ist der Wahlsieg!

Heute im Tagesspiegel gefunden:

SPD will mehr Wohlstand
„Die SPD will mit dem neuen Grundsatzprogramm ihren wirtschaftspolitischen Glaubenskanon gründlich entrümpeln. Der Einsatz für soziale Gerechtigkeit stehe ’nicht im Widerspruch zu einer Politik, die für möglichst hohen Wohlstand sorgt‘, heißt es in dem von Parteichef Kurt Beck mit führenden Sozialdemokraten erarbeiteten Impulspapier …“

Fantastisch! Wenn sie das durchziehen, ist den Sozialdemokraten der Sieg bei der nächsten Bundestagswahl wohl nicht mehr zu nehmen. Ich frage mich, wie lange die Programmkommission unter Becks Vorsitz für diese Idee gebraucht hat: Den Bürgern Wohlstand versprechen, um gewählt zu werden. Da muss man ja erst mal drauf kommen, gerade als Sozialdemokrat!
Die Frage ist jetzt, ob der Union ein entsprechender Konter gelingt. Dem Vernehmen nach haben sie ebenfalls eine Programmkommission unter Vorsitz von Generalsekretär Pofalla gelauncht. Aktuell stehen zwei Grundsatzforderungen zur Diskussion, zwischen denen sich Angela Merkel entscheiden muss:
a) Wir machen die Bürger noch reicher als die SPD!
oder
b) Sparkurs beibehalten! Unsere Bürger bleiben ärmer als die von den Sozis.
Schwierige Entscheidung, die nur mit viel Fingerspitzengefühl zu treffen ist.

Merkel in 4 Worten

Angela Merkel ein Jahr im Amt – Bild.T-Online.de
Angela Merkel ein Jahr im Amt – Ein Hosenanzug auf Weltreise

Sensationelle Headline, die Leben, Werk und Persönlichkeit unserer Kanzlerin in 4 Worten zusammenfasst, deutet und wertet. Ein mit Lichtgeschwindigkeit auf den Punkt gebrachtes journalistisches Meisterwerk. Absolut Pulitzer-preiswürdig! Leider fällt der nachfolgende Artikel etwas ab. Ansonsten verneige ich mich in Ehrfurcht.

Ist doch Wurscht!

Großbritannien: Kein Drachenfleisch in Drachenwurst – Wurst muss umbenannt werden – Panorama – SPIEGEL ONLINE – Nachrichten:
In Großbritannien haben sich Bürokraten der Lebensmittelbehörde mit einer Anordnung komplett lächerlich gemacht. Eine Wurst-Spezialität namens „Waliser Drache“ muss umbenannt werden: Die Wurst enthalte kein Drachenfleisch.

Um Himmels willen! Man kann nur hoffen, dass sich unsere Behörden eine derartige Sicht der Dinge nicht zu eigen machen. Ein landesweites Chaos, das letztlich unseren Rechtsstaat aushebeln könnte, wäre die – logische – Folge. Um nur einige bedrohte Wurstsorten zu nennen:
Schlimme-Augen-Wurst (enthält keine schlimmen Augen)
Kinderwurst – (enthält keine Kinder)
Lyoner – (enthält keine Franzosen)!
Quo vadis, Wursttheke?

Karten lesen und das Navi

Ein charmanter Artikel bei Anna über die Kunst des Kartenlesens erinnerte mich an eine der charmantesten Fußballeranekdoten aller Zeiten. Wenn sie erfunden sein sollte, dann ist sie so geschmeidig erfunden, dass sie genauso gut wahr sein könnte. Auf alle Fälle: Als Micha Ballack und Zé Roberto einmal verspätet zum Training an der Säbener Straße erschienen und ihre Verspätung damit entschuldigten, dass das Navigationssystem in Robertos Wagen ausgefallen wäre, wunderten sie sich doch sehr, dass sie eine saftige Geldstrafe aufgebrummt bekamen. Weil die beiden zu dem Zeitpunkt schon eine ganze Weile bei den Bayern spielten…

Es lebe das Internetz!

Zur Zeit finde ich beinahe täglich einen Grund, mich über die Erfindung des Internet zu freuen. Zur Zeit sind es einige Rätselfreunde, die sich auf Spon tummeln. Vor drei Tagen habe ich ja meiner Freude über die Wiederkehr der Spiegel-Rätselwochen bereits Ausdruck gegeben. Doch was den Kollegen jetzt einfällt ist schlichtweg grandios! Jeweils um Mitternacht wird die neue Tagesfrage veröffentlicht, und nur Minuten später beginnt eine Elite konkurrenzlustiger Mitstreiter, lösungsrelevante Einträge der Wikipedia zu editieren, um Konkurrenten in die Irre zu führen und aus dem Felde zu schlagen.
Abseits jeglicher political correctness, jenseits von kleingeistigem „Sportsgeist“- und „Fairness!“-Gebrüll kann ich nicht um hin, die absolute Größe dieser fantastischen Idee zu loben. Ein Lexikon umzuschreiben, um die eigenen Gewinnchancen bei einem Ratespiel zu maximieren: Eine dermaßen entrückte Stufe des Größenwahns haben noch nicht mal die von mir sehr geschätzten Weltbeherrschungs-Fans Ernst Stavro Blofeld oder Dr. Fu Man Chu erreicht. Chapeau!
Und möglich gemacht hat das erst unser fantastisches Internet! Vor zwanzig Jahren hätte es da noch eines hochnotpeinlichen Anrufs bei der Brockhaus-Redaktion bedurft: „Hören Sie, mir ist zu Ohren gekommen, dass ein bekanntes deutsches Nachrichtenmagazin ein kniffliges Rätsel plant. Können wir nicht gemeinsam an Ihrer neuen Auflage ein bißchen was drehen? Wenn ich gewinne, mache ich auch halbe-halbe…“
Wir leben in einer großen Zeit!

Effjotts Aufklärung

Post von Wagner: – Bild.T-Online.de:
„Wir in Europa haben das Zivilisationsgesetz. DU SOLLST NICHT TÖTEN! Es ist eine Errungenschaft der Aufklärung.“

Super, Effjott, alter Geschichtskenner! Dann hat also das Zeitalter der Aufklärung in dem Augenblick begonnen, als Moses mit den Gesetzestafeln vom Berge Sinai herunterkam und hervorquellenden Auges sah, wie Sie und die anderen Kollegen aus der BILD-Redaktion um Kai Dieckmann das goldene Kalb herum tanzten, oder wie?

Leck mich!

Umfrage: Topmanager befürchten wachsende Kluft zur Bevölkerung – Wirtschaft – SPIEGEL ONLINE – Nachrichten:
Einen Schaden für das Ansehen der Wirtschaft bei den Bürgern befürchten inzwischen 85 Prozent aller Manager, die das Institut für Demoskopie Allensbach im Auftrag des Wirtschaftsmagazins „Capital“ befragt hat. Dennoch wollen nur 28 Prozent der Befragten trotz des wirtschaftlichen Aufschwungs ihre Forderung nach Lohnzurückhaltung aufgeben. Zwei Drittel mahnen sogar, daran „unbedingt“ festzuhalten.

Ich bin beglückt! Endlich sorgt die deutsche Wirtschaft für die seit langem von Politik und Medien eingeforderte Transparenz ihrer Führungsstrukturen! Beeindruckende 72 Prozent der Führungskräfte stehen dazu, dass sie nicht glauben können oder wollen, dass ihr Handeln irgendwelche Konsequenzen hat. Und stolze zwei Drittel unserer Manager stehen offensiv dazu, keine Verantwortung für ihr Tun tragen, sondern lediglich abkassieren zu wollen. Das ist ein Kapital, mit dem man wuchern kann. Egal, ob mit kapitaler Chuzpe oder kapitaler Dummheit. Hauptsache, wir wuchern!