Splitterbrötchen (DCCXIII)

Kultureller Wochenhöhepunkt: eine Hommage an Ulrich Roski im Tipi am Kanzleramt. Was hab ich gelacht, vor allem, als das längst vergessene Wort „Blödelbarde“ fiel. Roski war ein Genie, nichts weniger. Jeder, der nach den 70er Jahren zum Zwecke der Publikumsbelustigung gereimt hat, hat irgendwie bei Roski geklaut.

Bei SpOn eine Headline gelesen, die mich umgehauen hat: „Wie ich es endlich schaffte, meine Wohnung aufzuräumen“ Endlich hab ich begriffen, wie Qualitätsmedien arbeiten.

Kulinarische Offenbarung der Woche: Gebratener Rosenkohl mit gehackten Pistazien und Granatapfelkernen, Superrezept nach Petra Holzapfel. Die unfotografierte Entenkeule, die’s dazu gab, war auch nicht übel.

Vielleicht sollte sich der ein oder andere politische Kommentator mal die Frage stellen, ob es in demokratischem Sinne wirklich sinnvoll und richtig ist, SED-Ergebnisse (95%+)auf Parteitagen grundsätzlich zu bejubeln und Mandatsträgern, die mit knappen Mehrheiten gewählt wurden, ebenso grundsätzlich Schwäche zu unterstellen.

Rebootcamp

Einer der PCs in unserem Büro pflegte alle drei bis vier Stunden einen Neustart hinzulegen. Plötzlich, ohne Vorwarnung, hat das Biest einfach neu gestartet und dann die schicke Fehlermeldung „Windows wird nach einem schwerwiegenden Fehler neu ausgeführt“ angezeigt. Wenn man sich dann den Fehlerbericht anzeigen ließ, meldete Windows ein Problem mit der CAPI und empfahl, von der Website des Anlagenherstellers den neuesten Treiber zu laden.
So weit, so gut. Das klang plausibel. Am fraglichen PC hängt tatsächlich die ISDN-Anlage, dann tauschen wir halt die capi20.sys, wenn Windows muckt. Blöd nur, wenn da nix zu tauschen ist, weil der neueste Treiber schon auf dem PC ist. Wenn niemand, wiederhole niemand in der großen weiten Welt von ISDN und Internetz mit diesem Treiber Probleme hat.
Was macht man dann? Nun, man googelt ein wenig herum, sucht nach „IDN-Anlagen-Name Reboot“ und ähnlichem und probiert die dollsten Sachen aus. Anlagensoftware deinstallieren, neuinstallieren, hilft auch nix, mit den IP-Adressen des Routers spielen, undsoweiter, undsofort, so geht fröhlich Stunde um Stunde ins Land, die man eigentlich geldverdienenderweise verbringen sollte, und das Dreckding rebootet immer wieder. Es ist ihm nicht auszutreiben.
Und dann hab ich den USB-Stecker der ISDN-Anlage am PC rausgezogen und drei Millimeter weiter an einen anderen USB-Port gesteckt. Und seitdem rebootet das Ding nicht mehr. Es funktioniert plötzlich, wie es soll.
Kann mir irgendjemand erklären, woran das liegen kann? Kann mir irgendjemand erklären, wie man auf so etwas kommen soll? Kann mir irgendjemand erklären, wo meine vergeudete Lebenszeit geblieben ist?

[tags]IT Schwachsinn Lebenszeitvergeudung ISDN CAPI USB[/tags]

Granatendepp

Würde der Granatendepp, der ständig bei uns im Büro anruft, dessen Nummer mit 018052145210 im Display unserer Telefone erscheint und der sofort auflegt, wenn sich jemand meldet, dass bitte endlich unterlassen? Nein, wir werden nicht zurückrufen. Wir sind nicht so blöd wie die Menschen, die sich eine solche Masche ausdenken.

[tags]Vollidioten Telefon Abzocker Ungeheuer![/tags]

südwestpassage kultour

Die „südwestpassage kultour“ ist ein Kulturrundgang durch den Berliner Ortsteil Friedenau, wo auch die Biographen und der MyStory Verlag zu Hause sind. Über 35 Künstler, Galeristen, Literaten, Musiker und Buchhändler öffnen am 6. (16 bis 22 Uhr) und 7. (12 bis 18 Uhr) Dezember ihre Ateliers, Studios, Schreibstuben und Geschäfte. Der „kulturelle Spaziergänger“ kann Ausstellungen, Lesungen, literarische Führungen und musikalische Ereignisse erleben.
Nähere Informationen unter http://www.suedwestpassage.de.
Die Autoren vom MyStory Verlag sind natürlich auch dabei. Am Sonnabend ab 19 Uhr lesen Ursula Gesche und Gerd Borchert, am Sonntag ab 15 Uhr Regina Fischer und Meinhard Schröder.
Und ich steh die ganze Zeit dumm rum.
Eintritt ist frei.

[tags]Kultur Friedenau Verlach[/tags]

In eigener Sache: NaNoWriMo

In den nächsten paar Wochen wird es möglicherweise etwas ruhiger in der Netzecke werden. Nicht nur im Verlach ist Hochsaison, der November naht, und im November ist National Novel Writing Month. Wer sich an diesem Event beteiligt, versucht, in 30 Tagen einen Roman mit 50.000 Wörtern zu schreiben. Dieses Jahr mache ich mit. Ich bin mir ziemlich sicher, das schaffen zu können, aber von allein werden sich die ca. 180 Seiten nicht schreiben. Heute bin ich in die Vorbereitung eingestiegen, im November geht es los, ich weiß jetzt noch nicht, ob ich bis zum 30. November dazu komme, mehr als die Splitterbrötchen und den ein oder anderen Gelegenheitsbeitrag in die Netzecke zu stellen.
Über die Fortschritte, die ich mit dem Roman mache (oder die Dinge, die der Roman mit mir macht) werde ich in meinem anderen, immer nur sporadisch betriebenen Schreib-Blog berichten. In die Netzecke gehören Halbfertigkeiten nicht rein. Wer also in den nächsten Wochen etwas von mir lesen will, ist bei „Geschichten erfinden und erzählen“ besser bedient.
Wer die Idee mit „ein Roman in dreißig Tagen“ interessant findet und sich eventuell auch auf so eine Verrücktheit einlassen möchte: Wir bieten kostenlos eine begleitende Schreibgruppe an. Nähere Infos finden sich hier bzw. hier.
Ende der Durchsage. Wir danken für die Beachtung aller Sicherheitsmaßnahmen.

[tags]MyStory Verlag, NaNoWriMo, Schreibgruppe[/tags]

Ich hab ’ne Nase…

„Du, Chris, du kannst doch so gut Englisch…“
„Naja, ich komm durch.“
„Was ist’n das für ’ne Redewendung, was meint’n der Engländer, wenn er sagt: ‚I have a nose‘?“
„Wenn er was sagt?“
„I have a nose!“
„Ich hab ’ne Nase!“
„Nein, das kann nicht sein, das muss irgendeine Redewendung sein, das passt sonst nicht.“
„Wo passt das nicht?“
„In dieses Lied, von früher, in Eloise.“
„Da soll ‚I have a nose‘ drin vorkommen? Kann nicht sein.“
„Wenn ich’s dir doch sage…“
Nachgegooglet. Eloise-Lyrics gefunden.
„Sorry, keine Nase im ganzen Song.“
„Kann nicht sein, ich hab’s doch eben noch gehört. I have a nose, I hope she goes…“
„Nein. Es heißt: And heaven knows…“
„Sag ich doch.“

[tags]Eloise, Lyrics, nose, Lost in Translation[/tags]

Argumentationshilfe

Dolles Argument
Das Dingen haben wir da, weil wir heute nachmittag ein paar Fotos für ein Buchcover („Colt Concertos – Das Kompendium der Western-Komponisten“ von Michael Stemmer, kommt im Frühjahr 2008 raus) schießen machen. Erstaunlich, wie groß und schwer so ein Teil ist. Wie man das abfeuern kann, ohne sich das Handgelenk zu brechen, ist mir ein Rätsel.
Andererseits verleiht es den eigenen Worten ein schönes Gewicht, wenn man es vor sich auf dem Schreibtisch liegen hat. Die Gesprächspartner scheinen einen Tick aufmerksamer zu sein.
[tags] Western, Verlag, Buchcover, Colt Concertos, Stemmer, Schleichwerbung[/tags]