Meister der Dimensionen

Wie immer super gemacht, Effjott, alter Schwede. Dass Sie nochmal unter die Wissenschaftler gehen, hätte selbst ich als Wagnerianer der ersten Stunde mir nicht träumen lassen, aber während sie über den Kollegen Matussek scheinbar anstrengungslos daherschwadronieren:

Matussek ist der für mich amtierende deutsche Meister des modernen Erzählens. Er erzählt dreidimensional. Optisch, wissenschaftlich, humoristisch.

gelingt Ihnen ganz Maupassant die Entdeckung von nicht ein, nicht zwei sondern gleich drei neuen Dimensionen: Optik, Wissenschaft und Humor. Das macht Ihnen so schnell keiner nach, und so wäre ein Nobelpreis (wahlweise in Optik, Wissenschaft oder Humor) absolut das mindeste gewesen, was Ihnen zugestanden hätte, wenn… ja, wenn Sie’s am Schluss nicht wieder versaut hätten:

Er ist der Erzähler des digitalen Universums. Unser erster Lacher im Weltall.

Ich weiß nicht, wie oft ich es Ihnen noch sagen soll: Das Weltall ist das Dingens mit der Raumfahrt. Das Internet ist nicht im Weltall, das Internet sitzt bei Ihnen in der Wand, in dem kleinen Kästchen von der Telekom.

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Aus der Spur

Ähm… Effjott?

Du, lieber Boris Becker, bist mit 40 nicht mehr der Boris Becker wie mit 17. Du bist ein Bruchteil Deiner Vergangenheit. Weißt Du noch, wie wir uns kennenlernten …
Du warst wunderbar. Ich hab Deine Hände angefasst, Du hast mir Deine Blasen an den Füßen gezeigt. Ich war verliebt in Dich.

Ich verfolge Ihre Kolumne ja schon geraume Zeit, deshalb weiß ich auch feine Signale zu deuten: Kann es sein, dass das Outing von Anne Will Sie ein bißchen aus der Bahn geworfen hat? Kann es sein, dass Udo Waltz beim Abschieds-Grappa ein wenig herumgeblödelt hat, und Sie den Unfug mit „neuer Trend“ und „muss jetzt jeder Promi machen“ für bare Münze genommen haben? Okay, Schwamm drüber. Und vergessen Sie Boris. Bei dem hätten Sie nur eine Chance, wenn Sie wie die junge Frau Feltus aussähen. Sollten Sie doch am besten wissen.
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Besonderer Saft…

Danke, lieber Effjott, für Ihre anatomische Forschungsarbeit:

In den Adern des Telekom-Chefs (250000 Angestellte) – dachte ich – fließt eine kühlere Flüssigkeit als Blut.

Könnten Sie etwas präziser werden, Effjott? Was fließt da genau? Bier, Grappa, Chablis? Oder hat sich René Obermann doch mit Glasfaser verkabeln lassen?
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Houston, wir haben einen Effjott…

Und es begab sich, dass Effjott gleichzeitig in eine erdnahe Umlaufbahn und eine große Verwirrung geriet:

Die Frage, ob wir allein sind im Universum, macht Gänsehaut. Nach welchen Sonnen, wenn wir im All sind, sollen wir unsere Uhren stellen? Oder spielt die Zeit keine Rolle mehr? Beschützen uns im All die Engel mit ihren großen Flügeln – und wie werden wir fertig mit der Trauer, unsere Erde verloren zu haben? Hören wir Bach oder Mozart im Universum? Überlebt der Mensch im Universum oder retten ihn die grünen Männchen?

Immer schön der Reihe nach, Effjott. Vergessen Sie die Sonnen, was die Zeitmessung angeht. Wenn sie wissen wollen, wie spät es ist, lassen Sie – wie immer – einen Redakteur bei der Zeitansage anrufen, sich das Ergebnis durchsagen und übertragen Sie es auf ihre Armbanduhr. Bei den Engeln haben Sie etwas missverstanden, die spielen nicht auf großen Flügeln sondern auf eher kleinen Posaunen. Was Sie im Universum hören, bleibt nach wie vor Ihnen überlassen, es kommt nur darauf an, welchen Sender Sie einstellen, und die kleinen grünen Männchen sind nicht im Universum sondern in der Paris-Bar zu sehen, wenn Udo und Sie es mal wieder übertrieben haben. Sonst alles frisch?
[tags]Effjott, Gehirnmißbrauch, Universum, Science Fiction, Strahlenkanone[/tags]

The Book of Love according to Effjott

Heut isses mit ihm mal wieder durchgegangen:

Lieber Präsident Putin, mit ausgebreiteten Armen näherten Sie sich dem Mann, zu dem die westliche Welt auf Distanz geht. Mahmud Ahmadinedschad, Irans Premier, der Israel auslöschen will. Ihre Arme umfassen den Irren, Ihre Hände fühlen seinen Rücken, Sie drücken Ihren Körper an den seinen. Ihre Köpfe sind sich nahe, von Angesicht zu Angesicht, Sie gucken sich in die Augen und halten sich dabei an den Armen fest, Sie sind auf Kussnähe, 10 cm von Mund zu Mund.

Effjott! Ich bin enttäuscht von Ihnen! Sie hatten doch versprochen, nicht mehr auf diese Internetz-Seiten zu gehen, die Udo Ihnen immer in der Paris-Bar empfiehlt. Und schon gar nicht, wenn sie kurz vor dem Heimweg noch ein Last-Minute-Grappa-Tasting durchgezogen haben. Naja, Schwamm drüber. Aber die nächste Kolumne schreiben Sie wieder mit beiden Händen an der Tastatur, ja?

[tags]Wagner, König der Autoerotiker, Gehirnmissbrauch, Sexwahn, Ungeheuer![/tags]

Effjott erklärt die Mönche

Es blickt doch keiner mehr durch. Gestern Netzeckenpause wg. Solidarität mit den Mönchen in Burma… Was ist da eigentlich los? Überhaupt, Burma… war das vor dreißig, vierzig Jahren nicht noch ein Waschmittel? Wie kann Persil zum Terrorstaat mutieren? Und wieso sind diese Mönche dagegen? Was sind das überhaupt für Kerle, diese Mönche? Was machen die den lieben langen Tag? Effjott! Bitte bringen Sie die Dinge auf den Punkt!

Früher bettelten sie, heute lassen sie sich schlagen und erschießen.

Danke vielmals. Nobody does it better.
[tags]Wagner, Gehirnmissbrauch, Burma, Persil, Vollschwurbel[/tags]

In der Bunten, der dreckerten

Herrgottsack, Effjott,
heuer haben Sie der Pauli Gabriele, der Landrätin, der naseweisen, aber kräftig eingeschenkt:

Sie hätten eine große Frau werden können, aber Sie sind als Cover-Girl von „Bunte“ gelandet.

Recht ham’S, Wagner-Schorsch! Des Pauli-Mensch, das hoffärtige, will zu hoch hinaus, dem muss amoi gezeigt werden, wo der Hammer hängt. Lässt dös Luder, das politische, sich für den Umschlag von dem Drecks-Blattl, der Bunten, einfach so mit der boarischen Fahnen ablichten, ja moi! Was sind das überhaupt für Kerle, die so a Drecks-Blattl wie die Bunte machen? I hab amoi nochg’schlog’n. Sie, Effjott, jetzt halten’S Eahna fest: Bei der dreckerten Bunten war mal oana Chefredaktör, der hat pfeilgerad genauso geheißen wie Sie!

[tags]Wagner, Pauli, Hirnriss, Alzheimer, Ungeheuer![/tags]

Back with a Bang

Mensch, Effjott!
Ist das schön, dass Sie wieder da sind! 3 Wochen Sendepause – da hab ich mir schon ernsthaft Sorgen um Sie gemacht. Sah sie schon als Opfer einer typischen Dieckmann’schen Intrige, weggelobt auf einen bedeutungslosen Posten im Hause Springer (Chefredakteur der „Welt“ o.ä.) aber Sie waren wohl doch nur im Harz und auf Malle, und jetzt hat Ihre Kolumne Sie endlich wieder. Und zum Wiedereinstieg haben Sie Ihren Fans einen echten Kracher eingeschenkt:

Lieber Edmund Stoiber,

Ihre letzte Woche als CSU-Vorsitzender/Ministerpräsident bricht an. Ich stelle mir die Woche furchtbar vor – sie ist wie lebendig begraben werden. Niemand fragt, ob das Begräbnis abgebrochen werden müsse, weil die Leiche quicklebendig sei. Aber Sie sollen tot sein. Erde soll auf Ihren Mund fallen, auf Ihre Nase und Ohren. Ihre Totengräber schaufeln unbeirrt Ihr Grab.

Äh… Effjott… wie kommen Sie darauf, dass bayrische Ministerpräsidenten nach Ende Ihrer Amtszeit lebendig begraben werden? Verwechseln Sie da vielleicht Ministerpräsidenten mit indischen Witwen? Aber die haben erstens keine Amtszeit und werden zwotens verbrannt statt lebendig begraben. Außerdem verpacken wir seit geraumer Zeit unsere Toten (auch und erst recht unsere lebenden Toten) in praktische Holzschachteln (sog. „Särge“), damit ihnen die Erde nicht auf Mund, Nase und Ohren fällt. Aber dies nur nebenbei.

Eine sinnlosere Beerdigung habe ich in meinem ganzen Leben noch nie erlebt. Da wird ein Mann totgeschaufelt, der alles besser weiß, der in der letzten Achse noch einen Fehler findet, der nur fünf Stunden Schlaf braucht.

Effjott? Stoiber findet Fehler in den Achsen? Ich dachte, er wäre Ministerpräsident, aber jetzt assoziieren Sie ihn ins Qualitätsmanagement von BMW… Und wieso brauchen die Fehler in den BMW-Achsen nur fünf Stunden Schlaf? Hat Ihnen jemand was in denAbschieds-Sangria gekippt?

Da wird ein Mann für tot erklärt, dessen Gehirn wir bitter nötig haben.

Dann nehmen wir’s eben raus und stellen es in ein Einweckglas ins Regal, genau wie in den alten Horrorfilmen, die Sie so sehr lieben. Wollen wir zusammen das Drehbuch schreiben? Ich hätte schon einen fetzigen Titel: „They saved Stoiber’s Brain!“

Wenn ich die Wahl hätte zwischen Wowereit und Stoiber hätte, würde ich immer Stoiber wählen. Der Berliner Bürgermeister ist ein Was-weiß-Ich, Stoiber ein Triumphator. Ich wünschte ihn mir als Bürgermeister in Berlin. Da würden die Hartz-IVer anders strampeln.

Auch wenn das jetzt eine Riesenenttäuschung für Sie ist, Effjott: Stoiber kann gar nicht in Berlin Regierender Bürgermeister werden, solange er lediglich Mitglied der CSU ist. Um hier kandidieren zu können, müsste er in die Berliner CDU eintreten. Und das kann noch nicht mal ein Phantast wie Sie einem hochintelligenten Mann wie Herrn Stoiber zutrauen oder gar zumuten.
Trotzdem: Schön, dass Sie wieder da sind.
[tags]Wagner, Wirrnis, Stoiber, Gehirnmissbrauch, Ungeheuer![/tags]

Lonely are the Brave

Mönsch, Effjott, es gibt einfach Tage, an denen man schmerzhafte Erkenntnisse hat, und dieser ist wohl so einer

Als Griechenland würde ich mich allein gelassen fühlen.

Internationale Diplomatie ist ein verdammt einsames Geschäft.
[tags]Effjott, Außenpolitik, Denkschwurbel, Gehirnmissbrauch[/tags]

Zurück in die Zukunft

Um Himmelswillen, Effjott, wann waren Sie zum letzten Mal bei Dr. Sauerbruch Ihrem Hausarzt? Machen Sie möglichst umgehend einen Termin, und bringen Sie Ihre letzte Kolumne mit ins Sprechzimmer!

Vielleicht hätte Diana Bob Geldof, Bono, wahrscheinlich aber George Clooney geheiratet. Was für schöne Fotos mit Clooney, in Afrika Kondome zu verteilen und Landminen zu entschärfen. Und wenn ein Reporter nach Camilla fragte, dann drückt Diana ein einbeiniges Minen-Opfer-Mädchen an ihr Herz. Das war Diana. Heute, befürchte ich, mit 46 hätte sie einen dicken Po, Falten. Sie wäre nicht mehr die Kerze im Wind. Die Rose Englands. Sie wäre eine drei Mal, vier Mal geschiedene Frau. Sie würde Gin trinken mit Pfefferminzblättern. Sie würden in den Klatschspalten als Königin der Verzweiflung auftauchen.

Ohne Ihrem Medizinmann vorgreifen zu wollen, aber die Lektüre Ihrer letzten Sätze lässt nur einen Schluss zu. Derart fahrige Gedankensprünge zwischen bemühtem Gutmenschentum und brachialem Sexdrang, die Unfähigkeit, zwischen großer Politik und niedersten Instinkten zu unterscheiden, das zwanghafte In-den-Mittelpunkt-Stellen der eigenen Weltsicht… derartiges kennt man sonst nur von Menschen, die von ihnen bisher unbekannten Hormonschüben durchs Leben gepeitscht werden. Die nichts mehr im Griff haben außer ihrem primären Geschlechtsmerkmal, das dafür aber ständig. Die Symptome sind eindeutig: Sie, Effjott, sind mit Ihren 64 Lenzen irgendwie zurück in die Pubertät geraten.
Wie das nun gekommen ist (Vielleicht haben Sie in Ihrer Stammkneipe zu oft dem infantilen Geschwafel von Udo Waltz zugehört?), kann nur der Fachmann klären. Ob Sie eine Therapie machen oder sich in diesem Zustand einrichten möchten, ist letztlich Ihre Entscheidung. Wenn Sie die zweite Alternative wählen (worauf ich wetten möchte) dann stehen Sie aber in Zukunft zu Ihrer „Süßen Krankheit Jugend“ und den damit verbundenen Phantasien! Diana hätte doch niemals Clooney geheiratet. Wenn die Königin der Herzen zwischen einer seichten Hollywood-Größe und einem charmanten Groß-Kolumnisten alter Schule zu wählen gehabt hätte… Wir wissen doch, für wen sie sich entschieden hätte, Effjott!
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