Kritikerschelte

Mensch, Frau Tillmann vom Tagesspiegel,
das versteh ich jetzt nicht, wieso sie heute im im Filmjahresrückblick von

Günter Rohrbachs Kritikerschelte anlässlich des Misserfolgs von Tom Tykwers „Das Parfum“

schreiben. Der Streifen hatte doch hierzulande über 5 Millionen Zuschauer, wie kommen Sie auf Misserfolg? Und Rohrbach hat doch die Kritiker nicht wegen eines angeblichen Misserfolgs gescholten, sondern weil sie versucht haben, den höchst erfolgreichen Streifen zum Flop herunter zu schreiben…
Ach so. Jetzt hab ich’s kapiert. Sie sind immer noch auf Kurs. Dann will ich nix gesagt haben.
Tschö,
der Chris
[tags]Parfum, Kritiker, Gehirnmißbrauch, Borniertheit als Lebensphilosophie, Ungeheuer![/tags]

Nachweihnachtlicher Dank

Ich bedanke mich an dieser Stelle ganz herzlich bei den vielen hundert lieben Menschen, die mir in den letzten Wochen die ganzen Emails geschrieben haben, die unfehlbar mit dem Satz „Lieber Herr Kurbjuhn, Weihnachten steht vor der Tür…“ oder „Lieber Herr Kurbjuhn, Weihnachten ist da…“ begannen. Wäre ich von diesen vielen aufmerksamen Menschen nicht immer wieder darauf hingewiesen worden, ich hätte Weihnachten wohl glatt verpasst!
Aber nächstes Jahr lasst ihr euch was neues einfallen, ihr Schnarchnasen, ja?
[tags]Weihnachten, Denk-Kräppel, Spam, Ungeheuer![/tags]

Ein Glas ist nicht genug

Fressack beobachtet mit Erstaunen, dass seine Gäste immer öfter das Mineralwasser im Glas vor sich verdunsten lassen, anstatt sich in bester Feierlaune den einen oder anderen Schoppen zu gönnen.
Zeit für ein Geständnis: Ich bekenne mich schuldig. Auch bei mir kommt’s immer öfter vor, dass ich ein Glas Wein über die ganze Zeit strecke, die ich in einem Restaurant verbringe, und den Durst vorwiegend mit Wasser lösche. Hier in Berlin – vor allen Dingen im Bereich der mittleren bis gerade mal soeben angehobenen Gastronomie – hat sich meiner Ansicht nach ein Missverhältnis zwischen den Preisen für Wein und Essen etabliert. Das fiel mir beim erstaunten Nachrechnen einiger Restaurantrechnungen auf: da stellte ich nämlich konsterniert fest, dass ich für die begleitenden Getränke genauso viel oder gar mehr gezahlt habe als fürs Essen, ohne dass ich etwas besonderes im Glas gehabt hätte oder auch nur in die Nähe eines Rauschs geraten wäre.
Eine Vorspeise geteilt, zwei Hauptgerichte, ein Nachtisch für die geduldigste Gemahlin von allen, da komm ich mit 30 bis 35 bis allerhöchstens 40 Euro hin, das freut, aber 4 Gläser eines plörrigen Chateau de Schwurbel á 6 bis 7,50 plus eine große Pulle Mineralwasser zum gleichen Preis… heißahoppsa, die Freude ist dahin. Jaja, ich weiß, das ist eine Mischkalkulation, das, was die Küche raus gibt, müsste eigentlich viel teurer sein, das holt sich der pfiffige Gastronom eben über die Getränke wieder rein.
Find ich aber nicht pfiffig. Erstens zahl ich lieber direkt und nicht über den Mixer, und zweitens möchte ich nicht mein Essen durch die Überbezahlung zweifelhaften Weins subventionieren. Dann meldet sich nämlich mein innerer Geizkragen zu Wort: „Mensch, Chris, trink langsamer. Ein Glas zum Essen reicht. Das Geld, was du hier sparst, kannst du im Weinladen um die Ecke für einen 02er Schwurbolo oder eine 96er Crianza Schwurbenillo anlegen, da kostet die ganze Flasche nur etwas mehr als ein Glas dieser Plörre und schmeckt hundertmal besser…“
Und wenn mein innerer Geizkragen mal angefangen hat, mich zuzuquallen, dann ist er kaum zum Schweigen zu bringen. Hinterher hör ich noch auf den. Dann bleib ich am Ende ganz zu Hause hocken, brutzel mir was zusammen und entkorke meine Schnäppchen, die ich mir durch Lokal-Abstinenz zusammengespart habe. Und merke dann gar nicht mehr, wenn um die Ecke endlich mal ein Laden aufmacht, in dem fair und ehrlich kalkuliert wird. Und in dem es Spaß macht, „noch einen allerletzten“ zu trinken.
Genauso ein Lokal scheint übrigens Fressack zu haben. Wenn ich da endlich mal aufschlage, werde ich’s sicherlich nicht bei einem Schoppen bewenden lassen. Braucht nicht irgendwer in Frankfurt ein paar Texte? ’n Drehbuch? Irgendwas? Schreibe auf Zuruf!
[tags]Gastronomie, Getränke[/tags]

Splitterbrötchen (XXVII)

Dem nächsten Fernsehkoch, der mir zeigt, wie man Orangen filiert, ramme ich das Office-Messer in die Wampe. Ich kann’s nicht mehr sehen!

Wunderbares Micha-Skibbe-Zitat bei Trainer Baade:

Wenn es darum geht, noch Butter aufs Brot zu bekommen, sind wir nicht in der Lage, mehr mitzunehmen als Erfahrung.

Man kann beim Sport nicht gewinnen, wenn man den Gegner falsch einschätzt.

Beim Surfen entdeckt: eine Universal-Fernbedienung für 400 Euro, die ich über meinen PC konfigurieren muss. Nun ja, für 400 Euro möchte ich eigentlich nicht noch selbst Hand anlegen müssen.

Was verwirrt: Nicht, dass Menschen korrupt sind, sondern wie pissig die Summen sind, für die sie sich verkaufen. Muss ein tolles Gefühl sein, sich bestechen zu lassen.

[tags]Pseudoweisheiten, Tiefsinn, Wichtigtuerei[/tags]

Das Tagebuch des Herrn Klink und die Probleme mit meiner Sidebar

Die Netzecke gibt’s jetzt über ein Jahr, und über ein Jahr lang war ich mit der Einteilung der Sidebar (das ist wo im Browser rechts ist) sehr zufrieden, aber jetzt habe ich ein Problem. Ein Problem namens Klink, Vincent Klink.
Die Links in meiner Sidebar habe ich aufgeteilt in Freunde, die wo nicht bloggen (sinnigerweise unter „Freunde“ katalogisiert), und in Freunde und Menschen, die bloggen und deren Blogs ich regelmäßig lese (Ja, richtig geraten, die stehen unter „Lieblingsblogs“).
Wo soll ich aber nun Herrn Klink hinstecken? Herr Klink führt nämlich ein Internet-Tagebuch, das beinahe ein Blog ist. Er schreibt dort auf, was ihm beim Kochen so durch den Kopf schießt, und das ist höchst amüsant, lesenswert und hat zumindest mein Wissen über die Feinheiten des Kochens deutlich bereichert.
Der Herr Klink nimmt für sein Tagebuch aber keine Blogsoftware, sondern „pfriemelt“ (O-Ton) seine Homepage selbst zusammen, folglich gibt’s keinen RSS-Feed und keine Kommentarfunktion (die sicherlich zu hunderten auflaufenden Kommentare kann er sich auch rein zeitlich nicht antun), folglich schreibt der Herr Klink also keinen Blog, und so kann ich ihn nicht unter „Lieblingsblogs“ kategorisieren, obwohl ich ihn regelmäßig und mit großer Freude lese. Unter „Freunde“ kann ich ihn auch nicht einsortieren, denn der Herr Klink kennt mich ja nicht und hat sicherlich keinerlei Interesse an derart einseitig erklärten Freundschaften.
Nichtsdestotrotz, wer sich fürs Kochen oder die Gastronomie interessiert, sollte mal die Website von Herrn Klinks Restaurants ansteuern. In der dortigen Sidebar (die wo bei Herrn Klink links ist) wird auf Tagebuch geklickt, dann kann man Jahr und Monat anwählen. Wirklich schön zu lesen.
Für meine Sidebar habe ich eine vorläufig-salomonische Lösung gewählt.
[tags]Tagebuch, Kochen, Gastronomie, Vicent Klink[/tags]

Argumentationshilfe

Dolles Argument
Das Dingen haben wir da, weil wir heute nachmittag ein paar Fotos für ein Buchcover („Colt Concertos – Das Kompendium der Western-Komponisten“ von Michael Stemmer, kommt im Frühjahr 2008 raus) schießen machen. Erstaunlich, wie groß und schwer so ein Teil ist. Wie man das abfeuern kann, ohne sich das Handgelenk zu brechen, ist mir ein Rätsel.
Andererseits verleiht es den eigenen Worten ein schönes Gewicht, wenn man es vor sich auf dem Schreibtisch liegen hat. Die Gesprächspartner scheinen einen Tick aufmerksamer zu sein.
[tags] Western, Verlag, Buchcover, Colt Concertos, Stemmer, Schleichwerbung[/tags]

Nachschlag!

Mittagstisch
Okay, Mädels und Jungs vom Fleischerimbiss, bevor ihr die nächste Speisekarte schreibt, solltet ihr vielleicht doch mal irgendwo nachschlagen. Fragt sich nur, wo zuerst. Im Duden? Im Atlas? In einem Kochbuch?
[tags]Fleischerimbiss, Toscana, Hackbällchen, sprachliche Umweltverschmutzung, gehirnalbern, Ungeheuer![/tags]

Buschkrieger, alleingelassen im Wald

Friedhelm Busch ist wieder da! Das ist schön, dass freut, dass er bald wieder mit altgewohnter Aufgeregtheit in irgendeinem Privatsender den Dax vor sich her peitschen wird, das haben wir alle lange vermißt. Offenbar auch der Tagesspiegel, denn er hat Friedhelm für diese Sonntagsrubrik gefragt, was ihn denn letzte Woche in den Medien geärgert und was ihm gefallen hat. Gefreut hat Friedhelm sich überraschenderweise über das, was die SZ gerade mit ihren Online-Leserkommentaren veranstaltet:

Gut ist die Konsequenz, mit der die „SZ“ ihren Lesern in den Arm fällt, wenn deren Internet-Kommentare zu „SZ“-Artikeln Spielregeln verletzen. Auch wenn mancher Blogger die Demokratie in Gefahr sieht: Niveaulose Angriffe auf die Meinung des anderen und unsägliche Anschläge auf die deutsche Sprache verschrecken. Mit Wortmüll befördern sich Internet-Blogs auf Dauer ins Abseits. Schade, denn übers Internet kann es durchaus zu sinnvollen Gesprächen zwischen Leser und Journalist kommen.

Okay, geschenkt. Friedhelm weiß nicht, was Blogs sind, will wohl auch etwas abwarten, ob sich dieses Internetz auch wirklich durchsetzt, bevor er sich eine dieser Email-Adressen zulegt, die jetzt ja schon in aller Munde sind. Was mich nur wundert: Dass der Tagesspiegel zulässt, dass jemand, den er ja um einen Text gebeten hat, sich dermaßen zum Affen macht. Ist es so schwer mal auf den Busch zu klopfen anzufragen: „Herr Busch, wollen Sie nicht doch noch mal den Unterschied zwischen Bloggern und Leserbriefschreibern recherchieren, bevor wir das abdrucken?“ Wieso führen sie ausgerechnet den armen Friedhelm derartig vor?

[tags]Busch, Dummbeutelei, Tagesspiegel, Ungeheuer![/tags]

Splitterbrötchen (XXVI)

Da sah mich ein Kollege mit meinem Kaffeepott (Modell „Größte Erfolge“) und meinte: „Du bist Bayern-Fan? Irgendwie passt das nicht.“ Was sollte denn das nun wieder heißen? Wirke ich wie einer dieser Fußball-Pseudo-Intellektuellen, die Vereine wie z. B. den SC Freiburg oder Mainz 05 bevorzugen? Oder sehe ich am Ende wie ein Loser aus?

Wenn man, nachdem man sich gerade den Einkaufswagen vollgepackt hat, merkt, dass man den USB-Stick mit der Sonntagsarbeit im Bürorechner stecken gelassen hat, daher nochmal zurück und die ganzen Einkäufe mitschleppen muss… wenn man dann zehn Minuten mit 4 angetrunkenen Jungmännern an der Kasse ansteht und sich an den Perlen juvenilen Humors ergötzen darf… wenn man endlich dran ist und beim Bon-Drucken prompt der Rollenwechsel kommt… wenn man dann drei proppenvolle U-Bahnzüge vorbeifahren lassen muss, weil die BVG nach über einer Stunde das Olympiastadion immer noch nicht leer bekommen hat… und man dann 20 Minuten lang den lichtvollen Ausführungen von Hertha-Urgestein lauschen darf (Ausdünstungen inklusive)… und einem am Schluss der Bus, mit dem man noch eine Station hätte fahren können statt diese immer schwerer gewordenen Tüten zu schleppen, vor der Nasse wegfährt… dann fragt man sich doch langsam, ob das noch unter „Pech gehabt“ zu verbuchen ist, oder ob man irgendwie den Zorn des Allmächtigen erregt hat.

Zwerchfellerschütternder Alptraum: Kalle Rummennigge feuert Ottmar Hitzfeld, und Uli Hoeneß holt Jörg Berger.

[tags]Pseudoweisheiten, Tiefsinn, Wichtigtuerei[/tags]