„Herr Kurbjuhn, die Angst vor der Börse ist unbegründet“, schrieb mir die Commerzbank in einer einigermaßen überflüssigen Mail. Ich habe nämlich gar keine Angst vor der Börse. Ich fürchte mich allerdings sehr vor den Börsentipps von Commerzbank-Beratern.
„Der Donnerstagsmordclub“ auf Netflix ist eine kongeniale Umsetzung des Romans, der brillante Cast haut auf die Kacke, was das Zeug hält, und Chris Columbus hat Pointen und Sentiment perfekt kalibriert – that’s entertainment! Wo bleibt denn, bittschön, Teil zwo? Ich warte!
Danke für die Info. Sonst alles easy im Duolingo-HQ? Ich hoffe, das Kokstaxi war pünktlich!
Dieter Hallervorden ist 90 geworden. Das muss gefeiert werden! Ich empfehle, das mit einem zünftigen Trinkspiel zu tun. Schauen Sie sich in geselliger Runde diese Hallervorden-Doku an. Jedes Mal, wenn der „Grand Old Man“ des gespielten Witzes mit den Augenbrauen wackelt, um einen verwirrenderweise ausgebliebenen Lacher zu provozieren1, müssen alle aufstehen, „Palim, palim!“ rufen und ein Schnäpschen trinken. Ein Riesenspaß!
Kulinarischer Wochenhöhepunkt waren zwei Stück perfekt gereifter Brie de Meaux mit etwas Baguette und Salzbutter (alles von Bruno), die mir die beste, geduldigste Gemahlin von allen mit Todesverachtung2 in die kulinarische Diaspora brachte.
Eine CDU, die nicht auf die Schwächsten der Gesellschaft einprügelt, wäre wie alkoholfreier Wein.
Es ist immer wieder die reine Freude, Krankenhausoberärzte beim Fall aus allen Wolken zu beobachten, wenn sie erfahren, dass es unmöglich ist, bei niedergelassenen Ärzten einen Termin binnen einer Woche zu bekommen.
Lieber Herr Merz, eigentlich ist es doch ganz einfach: Wenn die Wirtschaft stagniert oder schrumpft, dann werden mehr Menschen arbeitslos und die Sozialausgaben steigen. Das ist so vorgesehen, Sozialausgaben sollen die Menschen schützen, so funktioniert das System. Wenn Sie jetzt so tun, als wären steigende Sozialausgaben irgendwie Ursachen einer Krise, die man durch Kürzungen von Sozialausgaben beseitigen könnte, dann ist das intellektuell und ökonomisch maximal unredlich.
Die Wortschöpfung der Woche ist – natürlich – „Labubu-Betrug“.
Politiker, die glauben, nicht nur über die Lebenszeit junger Menschen bestimmen, sondern sie auch gegen ihren Willen zum Töten und Sterben in einem Krieg zwingen zu können, haben mich vor ca. 50 Jahren schon einmal gegen diesen Staat aufgebracht. Sie tun es gerade wieder.
Fopp-Versuch meines Fußballvereins! Per Mail lud man mich zum „exklusiven Präsidiumsaustausch“ ein. Ich hab aber gleich gemerkt, ich sollte die Charaktermasken gar nicht austauschen, sondern mich lediglich von Ihnen zutexten lassen. Nein, Herrschaften, ich bleib zu Hause. So leicht lässt sich ein Träger eurer Silbernen Ehrennadel nicht über den Tisch ziehen!
Schon mein Vater (Jahrgang 1907) hat für eine andere Nationalhymne plädiert. Er war allerdings für „So ein Tag, so wunderschön wie heute …“.
Beim Lesen von Christian Buggischs Post zum Thema „Rücksichtnahme“ fiel mir auf, dass ich mir unbewusst angewöhnt habe, routinemäßig nach links und rechts zu gucken, bevor ich den Bürgersteig betrete, wenn ich aus einem Hauseingang komme oder gerade die Straße überquert habe. Man will ja nicht von auf Fahrrädern vorbei sausenden Kindern (mit den Erziehungsberechtigten im Schlepptau) oder kampfradelnden Rentnerinnen („Auf der Straße fahren ist doch viel zu gefährlich!“) niedergemäht werden.
Endlich mal wieder ein kulinarischer Wochenhöhepunkt: Delikatee Arancini mit Pesto im Malafemmena an der Hauptstraße.
Sie sind Spitzenpolitiker, haben die Schnauze vom Politikbetrieb gestrichen voll und wollen alle Brücken hinter sich abbrechen, um nur ja nicht rückfällig zu werden? Gerieren Sie sich einfach als beleidigte Leberwurst, dann haben Sie sich bei Freund und Feind dermaßen unmöglich gemacht, dass selbst Einladungen zu Phoenix-Talkshows extrem unwahrscheinlich werden.
Brandenburg gibt sich gern auch mal verlockend …
Früher war der FC Bayern München finanzkräftig genug, um selbst Einkäufe zu tätigen, die die Konkurrenz schwächen. Jetzt müssen das irgendwelche Hinterbänkler aus der Premier League für ihn erledigen.
Und jetzt versuchen wir mal, uns zu vergegenwärtigen, welche Politiker von CDU und SPD sich in den letzten Tagen dazu bequemt haben, der jungen Generation das Wehrpflichtgesetz zu erläutern bzw. die Vorteile herauszustellen, die die junge Generation von diesem Gesetz hat. Wie? Sieht mau aus, sowohl bei Politikern wie bei den Vorteilen? Aber dafür dürfen die jungen Menschen sich ja an maroden Schulen, Lehrermangel, einem abgeschafften Kulturpass und ähnlichen Fettigkeiten erfreuen. Wundert sich noch irgendwer über Politikverdrossenheit unter jungen Menschen bzw. ihr Abwandern zu Parteien wie der Linken oder der AfD?
Dass es den Posern gelungen ist, die Pragmatiker aus der Politik zu vertreiben, könnte sich noch als fatal erweisen.
Ich verstehe wirklich nicht, warum sich irgendjemand wegen der neuen Verpackungen von Milram-Käse echauffiert. Der Inhalt dieser Verpackungen, dieses laffe, geschmacksarme Käse-Imitat wäre viel eher ein Grund, auf die Barrikaden zu gehen.
Es ist doch immer wieder erstaunlich, dass Menschen denken, ein Buch würde sich automatisch zu verkaufen beginnen, wenn ein Buchhändler es bei sich ins Regal stellt oder auf einen Tisch legt. „Was ist denn das? ‚Nix erlebt, aber immer zeitig weggepennt – Erinnerungen einer Couch-Potato‘, 139 Seiten für 29,80? Nehm ich einfach mal mit, vielleicht taugt’s ja was. Ach, und ‚101 Gründe, sich zu Tode zu langweilen‘ haben sie auch? Super!“
Wer bei erwartbaren rhetorischen Unfällen der Großklöcknerin schon Schaum vor dem Mund bekommt, sollte sich überlegen, was er tut, wenn ein erfahrener Demagoge mal so richtig loslegt.
Falls hier jemand kulinarische Höhepunkte vermisst: die gibt’s derzeit leider nicht. Ich bin im Augenblick aus therapeutischen Gründen auf profane Kalorienzufuhr beschränkt.
Für einen Augenblick erwog ich, diesen brisanten True-Crime-Fall als Grundlage für ein temporeiches Tatort-Drehbuch zu verwenden, nahm von dem Projekt jedoch Abstand. Bei Nacktschnecken vor 22 Uhr winken die meisten ARD-Redaktionen vorsorglich ab.
Vor ca, 55 Jahren hab ich „Truckin‘“ von den Grateful Dead zum ersten Mal gehört. Beim ersten Hören war ich relativ unbeeindruckt, nette, typische Dead-Geschichte eben, aber „Truckin'“ ist einer von den Songs, die mit einem selber wachsen und einen ein Leben lang begleiten. Ich kenne wenige andere Songs, in denen soviel Humor und, ja, Weisheit stecken.
Falls Sie Interesse an etwas Hintergrund-Folklore zu dem Song haben, in diesem kleinen Video werden Sie fündig.
Was ich wirklich nicht verstehe: Warum dauernd dieser Putin-Selensky-Gipfel in den Medien thematisiert wird, als könnte der kurzfristig für einen Waffenstillstand oder gar Frieden sorgen. Man muss keine Sekunde lang nachdenken, um zu erkennen, dass weder Putin noch Selensky innenpolitisch auch nur einen Millimeter Spielraum haben, um auf die andere Seite zuzugehen. Was kann bei einem derartigen Gipfel also herauskommen, um Himmelswillen? Die hemmungslose Naivität, mit der unsere Qualitätsmedien sich Trumps faschistoide Erzählungen von starken Männern, die auf Augenhöhe dolle Deals schmieden, zu eigen machen, ist widerlich.
Hat von den beiden Ganoven ernsthaft irgendjemand etwas anderes als eine Shitshow erwartet?
Jetzt haben sie’s gestern Abend so oft eingeblendet, trotzdem hab ich mir nicht merken können, wie dieses vollkommen überflüssige Spiel jetzt heißt: „Benz-Frankenbauer-Dabbelapp“? Bleiben wir sportlich seriös. Konzentrieren wir uns auf die Bundeslia. Nehmen Sie an meinem Tippspiel teil.
Was wir verlernt haben: Dissens auszuhalten. Man muss nicht jeden Konflikt beilegen, im Gegenteil: aus gegensätzlichen Positionen entstehen fast immer neue Ideen.
Ich bin ja für alles Neue grundsätzlich offen, aber dass mein neuer PC nur so groß ist wie zwei übereinanderliegende Packungen meiner ehemaligen Zigarettenmarke ist … etwas gewöhnungsbedürftig.
Hörbücher und ich werden einfach keine Freunde. Ich lasse nicht gern lesen, ich lese viel lieber selbst. Letzte Woche hab’s ich noch mal probiert, mit allerschwerstem Geschütz. Stephen Fry liest Wodehouse. „Brillant“ ist untertrieben für das, was Fry da veranstaltet. Wie er Wodehouses Wolkenkuckucksland sprachlich zum Leben erweckt, die Nuancen, mit denen er Jeeves „Sah!“ (nicht „Sir“!) sagen lässt, die Sprache, mit der er die Upper-Class-Exzentriker gleichzeitig streichelt und durch den Kakao zieht… es geht nicht besser. Absolut meisterlich. Trotzdem, ich bin ein hoffnungsloser Fall. Ich greife immer noch lieber selbst zum Buch.
Normalerweise steht das Ergebnis einer diplomatischen Konferenz fest, bevor die Zampanos ins Flugzeug steigen. Das haben die Diplomaten beider Seiten vorher wochenlang ausgehandelt, und auf diese Weise sichergestellt, dass das Event für alle Seiten ein Erfolg wird. Vernünftiges Procedere. Wenn die Egos der Zampanos aber so groß sind, dass sie glauben, das Endergebnis schon ohne die mühselige Kleinarbeit aus dem Ärmel schütteln zu können (oder wenn einer der Zampanos gar kein Ergebnis will), dann gibt’s eben eine Shitshow.
Mit der Lektüre von „Der Countdown läuft“ begonnen, des zweiten Teils der „Repair Club“-Reihe von Charles den Tex. Erneut Weltklasse-Intrige auf Le-Carré-Niveau.
Ich glaube, ich habe es peinlicherweise verabsäumt, mein aktuelles Lieblings-T-Shirt hier vorzustellen:
Ich weiß nicht, was mich mehr verärgert: Das fortdauernde Einknicken von Politikern , Geschäftsleuten und Journalisten vor lautstark daher gebrüllten Meinungen, oder die mit Mutlosigkeit gepaarte geistige Armut, die hinter einem solchen Verhalten steht.
Nein, der Verzicht auf Binnen-I oder Sternchen ist kein „Genderverbot“. Man kann mit den Möglichkeiten, die die deutsche Sprache bietet, ohne diese oft nur dem eigenen Virtue-Signalling dienenden Krücken, alle Menschen ansprechen. Es kostet nur ein wenig Mühe.
Die werbende Industrie hat versucht, mich für einen Dusch-Schaum zu begeistern, der „kreiert wurde, um mich aufzuwecken“. Welche Denk-Kräppel kommen auf die Idee, dass ich ein derart bescheuertes Produkt verwenden würde?
Duolingo vertraut jetzt offenbar auch einer KI, die Sätze wie „Wir hatten einen Baum, der Äpfel gab“ für korrektes Deutsch hält. Ich mach noch meinen 2000er-Landmark-Streak voll, dann war’s das für mich.
Kulinarischer Wochenhöhepunkt wäre beinahe ein deftig-rustikaler Salat mit frittierten Calamaretti in der „Trattoria del Corso„, begleitet von einem sehr angenehmen Chardonnay und der entspannten Atmosphäre im Garten3…
…doch dann sagte zwei Tage später der Lieblings-Italiener „Tieni la mia birra!“ und konterte mit einem „Insalata Salmone“, absolut perfekt cremig-schmelzig gegrillte Lachsstreifen auf rohköstlichem Gedöns mit dem fruchtigen Hausdressing, das ich so schätze4…
… okay, es gab zwei kulinarische Wochenhöhepunkte.
In zwei Wochen startet die Fußball-Bundesliga. Wenn Sie nach einer demütigenden Erfahrung5, die mit schoddrigen, nach dem Zufallsprinzip vergebenen Preisen belohnt wird, suchen, sind Sie bei meinem Tippspiel goldrichtig.
Montägliche Szenen einer Ehe:
„Ach? Schon wieder Barnaby?“
„Laufen sonst doch nur Wiederholungen.“
Tatsächlich ist Politikern, die bei ihren Doktorarbeiten geschummelt haben, nicht zu trauen. Nicht wegen der Schludereien beim Zitieren oder gewisser Laxheiten beim geistigen Eigentum, sondern weil sie dachten, dabei nicht erwischt zu werden. Sie waren also fest davon überzeugt, dass die Dinge so bleiben werden, wie sie sind und dass sich nichts ändern wird. Von solchen Menschen möchte man nicht regiert werden.
Fa. Instagram empfiehlt mir seit Wochen hartnäckig, meinem ehemaligen Vermieter, an den ich keine besonders guten Erinnerungen habe, zu folgen, obwohl der Mann dort noch keinen einzigen Post abgesetzt hat. Vielleicht wird es doch Zeit, Meta-Aktien abzustoßen? Andererseits: die Börse belohnt ja oft eine gewisse Irrationalität …
Dies werden Historiker einmal als den Kipppunkt einordnen, an dem Trumps Niedergang begann. Er wird vorhersehbar.
ARD-Oberpropeller Florian Hager hat im Interview mit der ZEIT den „Tatort“ als „demokratiestiftend“ bezeichnet. Haargenau aus diesem Grund läuft bei uns sonntagsabends um 20:15 grundsätzlich6 ein anderes Programm oder ein Stream. Krimis demokratiestiftend? Spillane hätte Großmäuler mit derart idiotischen Anliegen von Mike Hammer aus dem Bürofenster treten lassen.
Diese Woche ist ein Großmeister des satirischen Liedguts gestorben, der Mann, der „Poisoning Pidgeons in the Park“ geschrieben hat. Nein, natürlich nicht Georg Kreisler, den deckt schon länger der Rasen. Tom Lehrer ist 97 geworden, bevor er uns vor ein paar Tagen allein ließ..
Mein Lieblingssong von Lehrer ist eine brillante Komplettvernichtung in 100 Sekunden.
Ich bin Fa. „Wein und Vinos“ für die Erfindung des „Lagerverkaufs-Vorverkauf“ zutiefst dankbar.
Einmal mehr kann ich jeden Satz unterschreiben, den Jan Fleischhauer hier geschrieben hat.
Kulinarischer Wochenhöhepunkt war – überraschend für alle Beteiligten – ein Stück kalte Quiche, das die beste, geduldigste Gemahlin von allen mir aus dem „Aux Delices Normands“ als Snack für zwischendurch mitbrachte. Der scheinbar schnöde Imbiss hatte einen wunderbar intensiven Geschmack nach guten Eiern und aromatischem Schinken, hier wurden beste Zutaten mit Sorgfalt und Sachverstand verarbeitet, um eine Delikatesse zu kreieren. Das war sicher nicht das letzte Produkt aus dem Laden.
Wie meinen, geschätzte SPD? Steuererhöhungen? Na klar, zieht das unbedingt durch. Die Wähler werden in Scharen zu euch zurückeilen.
In drei Wochen startet die Bundesliga, und auch mein Tippspiel geht in die nächste Runde. Wenn Sie, was ihr Fußballwissen anbelangt, auf den Boden der Tatsachen geholt werden möchten, dann klicken Sie bitte hier. Bei uns tippen die echten Cracks, Gewinnen ist so gut wie unmöglich, wer es schafft, Tuchfühlung zu den Top Ten zu halten, ist ein Held bzw. eine Heldin.
Manchmal beschleicht mich der leise Verdacht, dass Temu wirklich nur Betrug ist.
Wer anderen eine Grube gräbt, fällt in der Regel nicht selbst herein. Meist steht er ja schon drin, um sie auszuheben,
Ausgestorbenes Wort: Sextanerblase.
Frau Künzel hat vollkommen recht. Ich verstehe auch nicht, warum „Ziehen an den Haaren der Gegnerin“ überhaupt verboten ist. So ’n bisschen Zuppeln ist doch nicht schlimm. Kann doch auch nett gemeint sein.
KI ist wirklich unrettbar doof.
Coolster Bandname für eine Girl-Group: Die Chemo-Schwestern.
Der DFB hat Defizite im psychologischen Bereich. Beim Wimpeltausch hätte die deutsche Kapitänin zu ihrer spanischen Kollegin: „Euch packen wir auch zu zehnt, genau wie die Französinnen.“ Dann einmal kurz und trocken am Zopf gezogen, Platzverweis, Piccolöchen in der Kabine und die Partie wäre entschieden gewesen!
Bei Radio 88,8 moderieren außergewöhnlich mutige Menschen. Einer von ihnen hat diese Woche tatsächlich einen Schwiegermutterwitz erzählt. Respekt, das traut sich – vollkommen zurecht – wirklich kaum noch jemand.
Kulinarischer Wochenhöhepunkt war eine in jeder Hinsicht perfekt zubereitete Parmigiana bei Giovanni im „Brigantino“ …
… für mich DAS Signature Dish der italienischen Küche überhaupt. Einfache Zutaten, scheinbar7 einfache Zubereitung und doch ganz großes Tellertennis. Ein wunderbares Gericht!8
Ich hab vor über zehn Jahren mal gemeckert, dass es dem Frauenfußball an Emotionalität und Drama mangelt. Dass stimmt nicht mehr, die Frauen haben nicht nur technisch und taktisch, sondern auch was die Leidenschaft beim Spiel angeht, gewaltig aufgeholt, wie man z. B. gestern gesehen hat. Tolles Spiel!
Kultureller Wochenhöhepunkt war das Streamen von „Contra“.
Ich wurde ausgezeichnet unterhalten, auch wenn ich mich ein wenig darüber wunderte, dass man mit dem immer gleichen, vergleichsweise simplen rhetorischen Trick deutsche Debattiermeisterin werden kann. Die Gegner der jungen Dame konnten sich doch vorbereiten und mussten bald wissen, wie sie vorzugehen pflegt. Warum haben sie keine Gegenmaßnahmen ergriffen?
Vier Stunden lang war ich in der St. Gertrauden-Augenklinik, wo ich mich zur Vorbereitung auf eine Augen-OP angemeldet hatte, Ich musste den Fesselballon und das leuchtende Kreuz ankieken, der Augendruck wurde gemessen und dann gab’s noch ein entspanntes Gespräch mit Dr. H. All diese augenheilkundlichen Events dauerten zusammen vielleicht 25 Minuten, waren aber mit dreieinhalb Stunden Wartezeit verbunden, die dem riesigen Patientenaufkommen geschuldet waren. Gut, dass „wir brauchen weniger Krankenhäuser“ Klabauterbach nicht mehr Gesundheitsminister ist.
Dem Tagesspiegel ist diese Woche die Berlinischste aller Headlines gelungen.
Wenn Sie sich über den unterschiedlichen Stellenwert, den Theater hierzulande und in Österreich genießt, informieren wollen, klicken Sie auf diesen Link. Von entsprechenden Programmänderungen im deutschen Fernsehen ist mir nichts bekannt.
Vielleicht sollte mal jemand Herrn Spahn sagen, dass Politiker, die Probleme lösen, beliebter sind als Politiker, die Probleme verursachen.
Ich erinnere mich an einen Titelkampf von Mike Tyson (der damals in der Form seines Lebens war), in dem sein Gegner die erste Gelegenheit, bei der Tysons Faust sich seiner Kinnlade näherte, nutzte, um sich hinzuwerfen und auszählen zu lassen. Ich habe nie einen Menschen etwas Intelligenteres tun sehen.
Die Headline der Woche gelang Fa. n-tv:
Talent ist schön, aber nicht unerlässlich. In der Schauspielerei zum Beispiel können kleinere Begabungen enorm von ihrer Lebenserfahrung profitieren. Wer lange genug dabei bleibt, kann früher oder später richtig gut werden.
Letzte Woche habe ich „Sharpes Waterloo“, den 20. und letzten9 Band von Bernard Rockwells Abenteuerzyklus um den englischen Soldaten Richard Sharpe während der Napoleonischen Kriege ausgelesen. Was Spannung und Action angeht, suchen diese Romane ihresgleichen. Ich wurde 19 Bücher lang blendend unterhalten, lediglich der letzte Band fiel etwas ab, wobei ich das Dilemma verstehe, in dem Rockwell sich beim Schreiben dieses Buchs befand: der Zyklus MUSSTE zwingend mit der Schlacht von Waterloo enden, aber ausgerechnet in dieser Schlacht gab es für Soldaten wie Sharpe und Harper wenig bis nichts zu tun. Rockwell hat sich immerhin achtbar aus der Affäre gezogen, Schwamm drüber. Freunden von Abenteuergeschichten empfehle ich diese genialen Bücher wärmstens. Meine Empfehlung für den Einstieg: „Sharpes Degen“, dann zwei bis drei weitere Bücher in chronologischer Reihenfolge, und dann die ganze Geschichte von Band 1 an. Viel Spaß!
Kulinarischer Wochenhöhepunkt war eine höchst delikate Fischsuppe …
… die ich überraschenderweise nicht am Dienstag bei Daniele genoss, sondern am Mittwoch bei Giovanni, im „Brigantino„. In beiden Läden wird sizilianisch gekocht, die Fischsuppen könnten jedoch unterschiedlicher nicht sein. Danieles rustikale, knoblauchscharfe Deftigkeit auf der einen, Giovannis raffiniertere, mit frischen Muscheln und exotischen Meerestieren angereicherte Version auf der anderen Seite. Die Entscheidung, wo ich zukünftig meine wöchentliche Fischsuppe esse, wird nicht einfach werden.
Zwei Wochen lange habe ich das kleine, schwarze Plastiketui mit meinen Bluetooth-Kopfhörern gesucht, erfolglos. Dann resignierte ich und bestellte mir bei einem frisch verheirateten Versandhändler ein neues Paar preiswerte Kopfhörer und erwartete, umgehend meine alten Kopfhörer wiederzufinden. Doch nichts dergleichen geschah. Ich nahm die neuen Kopfhörer in Betrieb und benutzte sie zwei Wochen lang. Am Freitag dieser Woche nahm ich dann das letzte Kleenex aus der Pappschachtel auf meinem Schreibtisch und wunderte mich, dass in der leeren Schachtel etwas klapperte … Hier sind doch höhere Mächte am Werk, die mich foppen wollen!
Um meinen sonntäglichen Blogeintrag zu promoten, hat sich die beste, geduldigste Gemahlin von allen diese Woche selbstlos und pfiffig einen Splitter (sic!) in die Hand gerammt. Na? Macht Ihre Gattin sowas auch? Naaa?
Was mich mal interessieren würde: Dieser salbungsvolle „Wort zum Sonntag“-Einheits-Tonfall, den alle Pfaffen perfekt draufhaben – wird der an der Uni gelehrt oder muss den sich jeder Schwarzrock selbst draufschaffen?
Was nicht jeder weiß: Im Hollywood früherer Jahre wurden Nachwuchsdarstellerinnen in Horrorfilmen auch als „Schreikräfte“ bezeichnet.
Beim SPIEGEL denkt man über einen Erscheinungstermin am Freitag nach, davon verspricht man sich „strategische Vorteile“. Liebe Flachpfeifen aus der Brandstwiete, ihr werdet es nicht für möglich halten, aber es gab mal eine Zeit – damals arbeitete noch ein gewisser Augstein bei euch und ihr kamt Montags raus – da hielt ich mir die Montagvormittage frei, weil ich gleich wissen wollte, was im neuen SPIEGEL steht. Ich hätte mir übrigens auch jeden anderen Vormittag der Woche freigehalten, denn damals war der strategische Vorteil der Blattinhalt und nicht der Erscheinungstag. Unvorstellbar, nicht wahr?
Privilegien sind nichts, wofür man sich schämen muss. Es kommt darauf an, was man daraus macht.
Wenn ich irgendwann mal einen Todeswunsch verspüre, werde ich der KI einer Steuererklärungs-Software mal eine Frage stellen.
Kulinarischer Wochenhöhepunkt war eine Reprise, deshalb gibt’s auch das gleiche Foto; Super-Schnitzel im Friedenauer Amida.
Wenn man lernen will, mit Risiken verantwortungsvoll umzugehen, muss man welche eingehen, sonst klappt das nicht.
Ich hoffe, es ist nur ein kurzfristig zu behebender Defekt und kein kapitaler Maschinenschaden. Die Welt braucht Maschinisten, besonders seitdem die Clowns aus den Manegen ausgerissen und Kapitäne geworden sind.
Ich habe lange keinen so guten, spannenden SF-Roman wie Andy Weirs „Der Astronaut“ gelesen.