Splitterbrötchen (CCLV)

Was bei diesen ganzen Debatten (den professionellen und den anderen) über den Ausgang der EM erstaunt: die totale Sportferne, aus der die meisten Menschen heraus argumentieren. Und der vollkommene Mangel an Empathie, mit dem diese Menschen sich ereifern.

Diese Woche das Palm-WebOs-Handy eingemottet und mich in Android eingearbeitet. Jetzt erst gemerkt, wie toll WebOs war/ist.

Kulinarische Entdeckung der Woche: Spareribs vom Kalb. Supersimple Zubereitung (Marinade draufpappen, in Alu eingewickelt 3 Stunden bei 150 Grad in den Ofen, Alu auf, mehr Marinade, zehn Minuten übergrillen, fertig) nach einem Rezept von Petra Holzapfel. Gibt’s jetzt jedesmal, wenn wir in der Metro waren (weils da die Kalbsrippen gibt).

Wieso ich allerdings nicht einfach zum nahen Fleischer gehe und Kalbsrippen vorbestelle, ist wiederum eine andere Frage. Vermutlich will ich Idiot wieder mal keine Umstände machen.

Und warum ich nicht „Kalbsrippen“ tippen kann, ohne vorher „Klabsrippen“ getippt zu haben, ist… nein, das interessiert nun wirklich niemanden mehr.

 

 

Splitterbrötchen (CCLIV)

„Vorurteil“ ist nur ein irreführender Ausdruck für „durch leidvolle Erfahrung gewonnene Lebensklugheit“.

Und schon wieder ein Wembley-Tor in einem Länderspiel mit englischer Beteiligung. Das KANN kein Zufall sein.

Den Kommentar der Woche twitterte Gary Lineker: „I hope the Greeks are useless, otherwise Germany are terrifyingly good!“

Ganz erstaunlich: „unsere“ Friedenauer Ecke ist komplett Autokorso-frei.

Splitterbrötchen (CCLIII)

Die Weisheit der Woche entschlüpfte Mehmet Scholl in Gegenwart von Reinhold Beckmann: “Übertrag einem Genie Verantwortung, und er verlässt dich. Ganz schnell.“

Twitter-Geniestreich von Hans Sarpei: „Heute besuchte die holländische Elf ein Kinderheim in der Ukraine. Es war traurig, diese hoffnungslosen Gesichter zu sehen, sagte Andrej (6)“

Bei großen Turnieren kommen die Fußballverächter gern aus Ihren Löchern und tragen ihr Desinteresse dröhnend vor sich her. Dabei wäre es doch ganz einfach: Sportteil der Zeitung nicht lesen und die zwei, drei berichtenden TV-Kanäle zur Spielzeit nicht einschalten, schon hat man seine Ruhe.

Naif ibn Abd al-Aziz, der Kronprinz von Saudi-Arabien, ist im Alter von 79 Jahren gestorben. Prince Charles sollte sich langsam mal Gedanken über den Mitgliederschwund in seiner Selbsthilfegruppe machen.

 

Splitterbrötchen (CCLII)

Heftige Sinnkrise beim Anblick einer in die Breite gegangenen, stark blondierten jungen Mutter im Podolski-Trikot.

Höchst charmante Orthografie-Innovation für eine bestimmte Sorte Scheuerschwämme: „Akku-Patz“.

Die Pressekonferenzen des DFB sind die legitimen Erben des Absurden Theaters. Das meine ich übrigens ganz ernst.

 

 

Splitterbrötchen (CCLI)

Die letzten zwei Wochen war ich zu faul beschäftigt, um auf dem Markt einkaufen zu gehen. Also hab ich unsere Lebensmittel alle im Supermarkt geholt. Der Anstieg des zu entsorgenden Verpackungsmülls war atemberaubend.

Das Produkt der Woche präsentierte mir Fa. Edeka-Reichelt: EM-Klopapier mit Rasenduft. Wir leben in größtmöglichen Zeiten!

Erstaunen, als der Drucker im Display einen Papierstau anzeigte, gleichzeitig jedoch Blatt um Blatt sauber bedrucktes Papier ausstieß. Offensichtlich können auch Peripheriegeräte an Schizophrenie erkranken.

Und dann danke ich noch Fa. Hallmark für die wunderbare Aufforderung: „Addieren Sie einen Kontakt!“ Irgendwann werde ich das sicher mal ausprobieren.

Bezüglich des oft gehörten Arguments, man müsse die Filesharing-Kopiererei aus dem Grund entkriminalisieren, dass sie technisch so leicht machbar sei: Hat es bei der Erfindung z. B. des Revolvers ähnliche Forderung gegeben? Dass man das Töten von Menschen entkriminalisieren müsse, weil es jetzt technisch einfach wäre?

Um Missverständnissen vorzubeugen: ich bin auch für die Entkriminalisierung jugendlicher Filesharer, glaube aber, dass derart strunzdumme Argumentationen der Sache nicht dienlich sind.

Splitterbrötchen CCL

Mit einer Woche Abstand zum CL-Finale gegen Chelsea: Ich fand’s schlimmer als Barcelona. Barcelona war ein lucky punch, ein technischer K.O. in 2 Minuten, dann war’s vorbei. Die Niederlage gegen Chelsea sah man eine halbe Stunde lang quälend auf sich zukommen.

Und jetzt ist’s auch genug. Wie mein alter Lateinlehrer beim Zurückgeben der Hefte zu sagen pflegte: „Nach dem Sieg schnallen wir den Helm fester, nach der Niederlage erst recht.“ Jetzt haben wir doch ein schönes Ziel für 2013 vor uns. Mission Wembley.

Für nächste Woche hat das „ZEIT Magazin“ eine neue Undercover-Reportage von Günter Wallraff angekündigt, in der er erneut „eine Schattenseite unserer Arbeitswelt“ aufdeckt. Einen Tag vorher, am 30. Mai kommt bei RTL eine Sendung namens „Günter Wallraff deckt auf!“, anschließend gastiert Wallraff bei „stern TV“.  Welches Thema Wallraff bearbeitet hat, ist noch unbekannt.
Für mich sieht das so aus, als habe er sich in der Maske eines ehemaligen BDI-Präsidenten in diverse Talkshows eingeschlichen, um das Elend professioneller Gesprächsteilnehmer anzuprangern.

Filmidee: Französischer Polizist namens Flac wirft alles in die Waagschale, um Weltmeister im Bodenturnen zu werden. Unique Selling Point ist der unschlagbare Arbeitstitel: „Flic Flac“.

Gestern vor dem ESC den Grafen von Unheilig gehört, wie er „Gedanken zieh’n an mir vorbei“ intonierte. Der Mann weiß genau, von was er singt.

Splitterbrötchen (CCXLIX)

Das Zitat der Woche lieferte ein lieber alter Bekannter – Effjott Wagner, der kurz vor der endgültigen Entrückung noch einmal zu großer, alter Form auflief: „Wir werden Asche und Blut sein – bis auf die Leute, die lieber Schmetterlinge fangen. Was ich sagen will, ist: Fußball ist größer als Himbeereis, größer als Käsekuchen, fast größer als der Führerschein.“

Erstaunlich viele Leute, die im Streit um die Nutzungsrechte an urheberrechtlich geschützten Werken lautstark mitdiskutieren, setzen das Wort „Künstler“ grundsätzlich in Anführungszeichen. Ich glaube, sie wissen gar nicht, wie weit rechts die populistische Ecke liegt, in die sie sich da stellen.

Das Wort „Strichprobe“ ist ein Fachbegriff aus der Theatersprache. Bei einer Strichprobe probieren Schauspieler und Regisseur aus, wieviel Striche auf einen Bierdeckel passen.

Lieber eine kleine Portion in einem zu großen Kochgeschirr kochen als umgekehrt.

Bizarre Laune der Natur: Auf der Wiese im Tennisclub eine bellende Elster erblickt, die wie ein kleiner Hund aussah.

 

Splitterbrötchen (CCXLVIII)

Letzten Sonntag Weltlachtag, gestern Welttag des Fischbrötchens… Was ist das doch für eine fantastische Zeit, in der wir leben dürfen.

Probiert: Bio-Lamm aus dem Meißner Vorland. Schlichtweg sensationell.

Zum gestrigen Fußballspiel: Sicher kann man gegen ein Borussia Dortmund in einer solchen Fassung verlieren. Was gar nicht geht, sind fünf Niederlagen hintereinander, ohne jeglichen Versuch, einmal taktisch auf das Dortmunder System zu reagieren. Haben wir etwa keine Spieler, die verlässlich Diagonalpässe spielen können? Oder ist Don Jupp bereits zu sehr entrückt, um sich in taktische Niederungen zu begeben?

Herber Schicksalsschlag: Fleischer-Gigant Lübeck aus Wichte geht zum Jahresende nachfolgerlos in Ruhestand. Ich muss mich tatsächlich nach einem neuen Lieferanten für Ahle Wurscht herausragender Qualität umsehen.

Und schließlich bedauern wir den Tod eines herausragenden Bassisten und des Mannes mit dem wohl vorhersehbarsten Spitznamen der Moderne: Ruhe in Frieden, Donald „Duck“ Dunn.