Die Presse – allen voran natürlich wieder der Tagesspiegel – schafft sich gerade wieder selbst ab und treibt dabei den Populisten Wähler zu: Leute, mit wem der Herr Wegner ins Bett steigt, ist vielleicht in euren prüden, durchbigottisierten Redaktionskonferenzen ein Empörungsgrund, den normalen Bürger interessiert das nicht die Bohne (Ja, Herr Maroldt, Ihre Leser sind weltoffener als Sie!). Den interessieren die Auswirkungen der Politik auf seinen unmittelbaren Lebensbereich. Solange ihr das nicht realisiert, bleibt eure Auflage im Sturzflug und die Weidels und Wagenknechts bedanken sich herzlich, dass ihr die Nebenkriegsschauplätze schon mal planiert.
Begeisterung bei der montäglichen Barnaby-Folge auf ZDFneo: das „Midsomer-Vogelscheuchen-Festival“! Fantastisch! Warum gibt es so schöne Veranstaltungen nicht hier?
Von einem AfD-Verbot halte ich eher wenig: das eigentliche Verfahren würde (bei sehr zweifelhaftem Ausgang) Jahre dauern, in denen diese Nazi-Arschkrampen sehr kommod die Opferrolle einnehmen könnten, um bei den Knalldeppen weitere Stimmen abzugreifen: keine schönen Aussichten. Und sollte das Verfahren tatsächlich Erfolg haben, sagen sich die AFD-Wähler dann ja nicht plötzlich „Okay, dann wähl ich eben wieder CDU.“ Im Gegenteil, dann ginge es erst richtig los: neue Parteigründung, neue, noch fatalere Narrative, Mistgabel-Proteste… der Fall wäre nicht erledigt sondern würde eine neue Dimension bekommen, die man sich nicht wünscht.
Bauernproteste in Friedenau? Kein Trecker in der Becker!
Wenn man nix schmeckt, kann man auch die richtig fiesen Sachen essen. Wobei ich hier statt „setzt der Wurst die Krone auf“ den Slogan „schlägt der Wurst den Boden aus“ wählen würde.
Waren das Zeiten, als man in einer fremden Wohnung als erstes erst mal die Plattensammlung durchsah: „Mal sehen, was das überhaupt für Leute sind…“
Erstaunlich, wie wenig Presse und Politik den totalen Realitätsverlust der Rechten thematisieren: Diese Abschiebungs-Fantasien, die da in Potsdam formuliert wurden, würden doch mit sofortiger Wirkung alles lahmlegen: die Menschen mit Migrationshintergrund, die die Brauntröten loswerden wollen, tragen doch zum Erhalt der Infrastruktur bei, die arbeiten (zum Teil mehrheitlich) in Krankenhäusern, bei den Stadtwerken, im Transportwesen, bei der Polizei(!) … wenn wir die wegschicken, geht hier gar nichts mehr.
Ausgerechnet im Genre „High Adventure“ hab ich wohl mehr blinde Flecken, als ich dachte. Anfang dieser Woche stieß ich auf die Sharpe-Serie von Bernard Cornwell: fantastisch gemachte, höchst spannend erzählte Abenteuergeschichten um einen britischen Soldaten während der Napoleonischen Kriege. „Sharpes Feuerprobe“ habe ich mit roten Ohren in wenigen Tagen durchgepflügt, „Sharpes Sieg“ fange ich heute an. Wenn ich das nicht irgendwie dosiert kriege, hab ich die 22 Romane in ein paar Tagen durch. Was Cornwell besonders gut kann: Action-Szenen. Da spielt er tatsächlich in der Ian-Fleming-Liga.
Neues Projekt: Lernen, wie man Eier einhändig aufschlägt. Mit kaputten Dottern funktioniert’s schon problemlos.
Unfotografierter kulinarischer Wochenhöhepunkt waren selbstgeklöppelte, klassische Kalbsbäckchen: 10 Minuten bei mittlerer Hitze angebraten, rausgenommen, Wurzelwerk im Bratfett angeschwitzt, mit Wein und Brühe mehrfach glaciert, dann die Bäckchen zurück in den Topf, nach anderthalb Stunden bei 150 Grad sind sie butterzart. Sauce pürieren, mit etwas Sahne verfeinern, fertisch.
Auf kommunaler Ebene ist es ziemlich eindeutig, wie man die AfD erfolgreich bekämpft: In Orten, wo „Kümmerer“ Bürgermeister sind, also Menschen, die sich um die Belange der Bürger kümmern und eine nachvollziehbare Politik mit dem Ziel, das Leben der Menschen etwas leichter zu machen, betreiben, machen die Nazi-Stinksocken keinen Stich. Damit wird auch das bundespolitische Problem deutlich: Mit Merz und Scholz sind zwei Typen am Start, die das haargenaue Gegenteil von Kümmerern sind.

Friedenau war eingeschneit, man war quasi hilflos in der eigenen Wohnung gefangen. Hat der Senat Lawinenhunde geschickt? Natürlich nicht. Eklatantes Staatsversagen angesichts einer Winterhölle, Herr Wegner!
Ein weiterer Kollateralschaden der Erkrankung: Mein angeborener Tremor ist (vermutlich, weil die Schilddrüse durch OP und Bestrahlungen angeknockt wurde) deutlich schlimmer geworden, die linke Hand führt ein Eigenleben. Tastaturschreiben dauert deutlich länger, Essen muss ich wie ein Amerikaner (zuerst alles kleinschneiden, dann mit rechts essen) und scharfe Fotos sind eher die Ausnahme als die Regel.
DAS Medienereignis der Woche:
Die unglaubliche Erfolgsstory geht weiter: Mein Käsestullenfoto rockt die Welt.
Das letzte T-Shirt-Design des Jahres, ein Vorgriff auf 2024, wo wir den Jahrestag des denkwürdigen WM-Finales von München begehen werden. Ich strecke den holländischen Fußballfreunden ausdrücklich die Hand zur Versöhnung aus: Erinnern wir uns gemeinsam an dieses wunderbare Spiel mit unerwartetem, aber völlig verdientem Ergebnis!
Weihnachtliche Deko, so wichtig.
Kaum war ich dem Krankenhaus entronnen, habe ich mich wieder dem T-Shirt-Design gewidmet. Diese Kreation macht gleichzeitig profunde Aussagen über meine sportlichen Vorlieben und mein Sozialverhalten
Mir scheint, man übertreibt es derzeit mit der Sexualisierung aller Lebensbereiche.
Sané muss mit einem Zigarillo im Mund spielen. Das würde seine Ähnlichkeit mit Lee van Cleef unterstreichen und den Gegnern Respekt einflößen.

Triumph meiner Jugendlichkeit: Ich bin am Dienstag zweimal am „Beratungsstand Seniorensicherheit“ der Berliner Polizei auf dem Walther-Schreiber-Platz vorbeigegangen und NICHT angesprochen worden. I’m still standing!
Bester Anwaltsname: Bertolt R. Brecht.