Hochtief

Was mich wirklich interessieren würde, liebe SPOnner, ist das

Am 5. Juni 2003 nahm sich der FDP-Politiker Jürgen W. Möllemann mit einem Sprung aus 4000 Metern Höhe das Leben. Es war der Tiefpunkt eines Politdramas…

wirklich Absicht oder hattet ihr Bastian Sick gerade zum Bierholen in den Keller geschickt, als ihr das rausgehauen habt?

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Gijón reloaded

Hör ma, Ösi-Teamchef Hickersberger,
war das wirklich dein Ernst, was du bei SPOn gesagt hast?

…da ich die deutsche Mannschaft viel besser kenne als zum Beispiel die kroatische oder die polnische. Darum freue ich mich besonders auf dieses Duell. Aber ich hoffe, dass es in dieser Partie für beide Teams um nichts mehr geht, da sie sich schon für das Viertelfinale qualifiziert haben.

Das hatten wir doch schon mal. Immerhin, gut zu wissen, wohin der österreichische Fußball sich im kommenden Turnier orientiert.

[tags]EM 2008, Fußball, Österreich, Deutschland, Gijón, Schande, Ungeheuer![/tags]

Die Welt wie sie Effjott gefällt

„Komm auf den Punkt, Junge!“ war – dem Vernehmen nach – das Credo Peter Boenischs, und ganz in seinem Sinne hauen Sie heute ohne Umschweife auf olle Mehdorn und seine trauerunfähigen Schergen ein:

Liebe Eschede-Hinterbliebene,
ich frage mich, warum gestern um 10.58 Uhr nicht alle Züge in Deutschland hielten – für eine Minute. Kein Zug hielt. Selbst in Eschede hielt kein Zug.

Rätselhafterweise schreiben Ihre eigenen Kollegen nur ein paar Druckspalten später:

Vor der Gedenkfeier versammelten sich Überlebende und Hinterbliebene des ICE-Unglücks genau um 10.58 Uhr – dem Unglückszeitpunkt – an der Gedenkstätte neben der Bahntrasse zu mehreren Schweigeminuten. Der Zugverkehr wurde vorübergehend unterbrochen.

Mensch, Effjott, was ist denn in der BILD los? Läuft da ein Grabenkrieg gegen Sie? Sind Sie – von allen Informationen abgeschnitten – allein in der Redaktion, in einem einsamen Büro ohne Internetz und Telefon und müssen das Weltgeschehen erst erraten, bevor Sie es kommentieren?
Wie? Dass machen Sie seit über 40 Jahren so? Schulldigung. Dann will ich nix gesagt haben.

[tags]Effjott Wagner, Gehirnschwurbel, Denkmissbrauch, Ungeheuer![/tags]

Anno Dazumal

Meine lieben, kurz vor Turnierbeginn erstaunlich dünnhäutigen italienischen Freunde,

was muss ich da heute im Tagesspiegel lesen? Ihr habt was gegen die Mediamarkt-Spots, in denen Olli Dittrich einen Italiener spielt? Aber warum denn nur?

Dieser „Toni“ ist das Abziehbild eines Italieners: braun gebrannt, Sonnenbrille, Goldkettchen, brusthaarig wie ein Braunbär. „Toni“ wird gespielt vom Comedian Olli Dittrich für die aktuelle Werbung der Elektronik-Kette Media Markt. Die angeblich größten Unterschiede zwischen Deutschen und Italienern bringt „Toni“ in einem einzigen Spruch unter: „Die Deutsche kaufe Lappetoppe, die Italiener kaufe Schiedsrichter.“ Das war zu viel. Mehrere italienische Zeitungen schimpften über die Werbung, die in Italien selbst nicht läuft. „Wenn es darum geht, den typischen Italiener darzustellen, benutzen die Deutschen Stereotype von anno dazumal!“, stellt die „Repubblica“ fest.

Achso, weil es ein Klischee von anno dazumal ist. Wann war noch mal dieser Calcio-Skandal, als Juventus Turin reihenweise Schiris gekauft hat und deswegen in die zweite Liga versetzt wurde? Das war doch 2006, wenn ich mich nicht irre. Dann hat die Squadra Azurra ja ihren letzten WM-Titel auch anno dazumal gewonnen. Hätte ich nicht gedacht, dass das schon so lange her ist. Schön, dass wir das geklärt haben.

Tschö, der Chris

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Postler’s Paradise

Also wirklich, liebe Leute von der Post,

das könnt ausgerechnet Ihr nicht bringen, mir einfach so eine Karte mit einer solchen Selbstbeschreibung in den Kasten zu werfen. Ganz ohne Vorwarnung.

Das Postparadies
Ich wär ja beinahe vor Lachen erstickt.

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The SPOn is not enough

Mensch, SPIEGEL Online,

das Leben ist schon ein Scheißstress, einen Artikel nach dem anderen muss man raushauen, da weiß das Hirn manchmal nicht mehr, was die Hände so schreiben und dann kommt sowas dabei raus:

Die Kurzgeschichtensammlung „Octopussy“ (erschienen 1966) versammelte die bisher letzten Bond-Abenteuer aus der Feder seines Erfinders Ian Fleming, der 1964 gestorben war. Viele Autoren versuchten sich in den folgenden Jahrzehnten an Weiterführungen, „Devil May Care“ ist jedoch der erste offizielle Folgeband in der Reihe der Agententhriller.

Wenn man nur 5 Sekunden Zeit gehabt hätte, hätte man ja mal bei Fa. Google „James Bond Novels“ eingeben können. Oder einfach gleich auf den entsprechenden Wikipedia-Eintrag gehen. Und herausfinden, dass „Devil May Care“ nicht der erste offizielle Folgeband ist. Sondern der zweiundzwanzigste. Wenn man die neueren „Romane nach dem Film“ NICHT mitrechnet.

[tags] Bond, Romane, faule SPOn-Säcke, Qualitätsjournalismus, Ungeheuer![/tags]

Der kleine Unterschied

Mensch, Effjott, was ist denn nur geschehen? Es lief doch so gut in den letzten Wochen. Da haben Sie ruhig und ausgeglichen kolumniert, den wirklich schlimmen Klöpsen sind sie geradezu meisterhaft ausgewichen, dass sogar Ihr Wärter Kai Diekmann nichts an Ihnen aussetzen konnte. Und dann… Irgendwas muss passiert sein. Hat die Putzfrau Ihre Fluppen stibitzt? Sind Ihnen die Froschpillen ausgegangen? War der Kellner in der Paris-Bar wieder böse zu Ihnen? Wie konnte dieser Satz

Ich denke, dass der König von Deutschland von allen Deutschen gewählt werden sollte.

Ihrer stählernen Feder entfleuchen?
Effjohott! Was war nochmal der Unterschied zwischen Demokratie und Monarchie? Ja, genau, in der einen wird gewählt und in der anderen nicht. Und in welcher wird nicht gewählt? Nein, falsch, es war die andere. Doch, doch. Nein, da hat Udo Walz sie angeschwindelt. Die Queen ist NICHT von den Engländern gewählt worden.

[tags] Effjott Wagner, Gehirnmissbrauch, grober Unfug, Ungeheuer![/tags]

Die Meldung des Tages

Ganz oben auf SPOn steht, dass irgendein schlimmer Finger schlimmes Ohr versucht hat, den Porsche-Oberpropeller Wendelin Wiedeking (mit so einem Namen wird man entweder ein verkrachter Heimatdichter oder etwas ganz großes) mit einem Babyphone abzuhören. Nun, das ist nicht weiter verwunderlich. Der Mann kennt jede Menge Geheimnisse (War James Dean wirklich selbst schuld, oder war es doch ein Konstruktionsfehler?), hinter die die Konkurrenz gerne kommen möchte. Das Babyphone ist aber eine glatte Beleidigung. Wie (und vor allen Dingen wer!) kann es denn wagen, den absoluten Superstar aller Bilanzen, den Dogen der Dividende mit einem Pfennigsartikel vom Elektronik-Discounter abzugreifen? Oder sind jetzt sogar schon unsere Industriespione knebelnden Sparzwängen unterworfen? Man kann eine Wirtschaft auch zu Tode sparen!

Das Mindener Tageblatt hingegen berichtet uns von unglaublichen Vorfällen:

Gegen 21 Uhr kommt der große Augenblick: Knutsch-Alarm! Florian Silbereisen bricht den Weltrekord im Schnellküssen, stürzt sich auf die fassungslosen Damen im Publikum und schafft 81 Küsse in 2.37 Minuten. Doch während sich seine Verehrerinnen, die nahezu enthemmt auf ihn zugestürzt waren, noch wie ferngesteuert zurück zu ihren Plätzen tasten, singen und feiern die Gäste schon mit DJ Ötzi den Hit „Ein Stern, der deinen Namen trägt“.

Früher war es ja so, dass die Menschen auf der Bühne bis zur Oberkante Unterlippe voll mit Drogen waren. Jetzt scheint das Publikum zugedröhnt zu sein.

Den Vogel abgeschossen hat hingegen die Nichte von Konrad Kujau. Wie diese Dame es geschafft hat, mit einer einzigen, sehr einfachen, aber überaus folgerichtigen Idee aus dem scheinbar übermächtigen Schatten ihres Oheims zu treten… das muss nicht weiter kommentiert werden, das ist eine einzigartige, makellose Perle unter den Nachrichten, lässt uns alle Silbereisens und Wiedekings vergessen und gibt uns das schöne Gefühl, in großen Zeiten zu leben:

Die Nichte des Fälschers der Hitler-Tagebücher, Petra Kujau, muss sich einem Zeitungsbericht zufolge demnächst wegen Betrugs und Urheberrechtsverletzung vor Gericht verantworten. Die entsprechende Anklageschrift der Dresdner Staatsanwaltschaft sei nach über zweijährigen Ermittlungen nun fertig, berichten die „Stuttgarter Nachrichten“. Die Beschuldigte soll übers Internet mehrere Hundert Bilder alter Meister als echte „Kujau-Fälschungen“ verkauft haben. Tatsächlich seien diese Bilder billig in China hergestellt worden, berichtet die Zeitung.

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